Ich stand auch vor der Entscheidung, ob es eine D600 oder die D7100 werden sollte. Ergebnis: es wurde die D7100. Warum?
a) Die Ergebnisse der Kameras liegen extrem nah beieinander und sind in der Praxis eigentlich nicht zu unterscheiden. FX um des FX willen brauche ich nicht, allein schon weil sich an meinen Fähigkeiten dadurch nichts ändert. Der Nimbus des Vollformats greift außerdem meiner Meinung nach nicht mehr wie früher, DX und FX sind deutlich näher zusammengerückt. Eine maximale Differenz von 0,5 Blendenstufen beim Dynamikumfang würde ich zum Beispiel mal getrost als irrelevant verbuchen:
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Ich habe auch mal die D700 mit verglichen, eine durchaus noch genutzte und gute FX-Kamera, damit man das Gesamtniveau besser einschätzen kann.
b) Kosten: FX ist in allen Belangen deutlich teurer, ohne in dem Maße bessere Qualität bieten zu können. Für extremere Anwendungen macht der Vorteil von FX gewiss Sinn, jemand der permanent in dunkler Gegend fotografiert weiß die etwa 1,5 Blenden Rauschvorteil zu schätzen. Aber da die D7100 auf dem gleichen Level wie die D700 liegt, die vor noch nicht langer Zeit das Nonplusultra war, ist das insgesamt Vergleichen auf hohem Niveau.
c) Mit zu überlegen war auch noch der ständig verdreckte Sensor durch die Öl-Problematik der D600, welche sich anscheinend auch noch in der D610 manifestiert. Die D7100 ist völlig frei von derlei Schwierigkeiten.
d) Besserer AF der D7100 mit deutlich größerer Sucherabdeckung.
Ich habe mir ansonsten eine Menge Vergleichsbilder von gleichen Motiven angeschaut und insbesondere bei normalen Lichtverhältnissen (oder eben bis ISO 3200) habe ich da keine relevanten Unterschiede entdecken können. Die D7100 hatte teilweise sogar Schärfevorteile.
Mein Fazit: FX ist mir für das Gebotene zu teuer. Die Differenz ist da, aber für mich zu gering um den heftigen Aufpreis in allen Belangen (Body & Objektive) zu rechtfertigen und sie ist im Laufe der Zeit kleiner geworden. FX ist überhaupt schwerer und letztlich sind die Optiken und natürlich der Fotograf für das Ergebnis entscheidend. Ich finde nicht, dass mich DX da irgendwie limitiert. Der vermeintliche "Aufstieg" von DX zu FX scheint mir geringer zu sein, als sich mancher einreden möchte - und häufiger mehr einem durch Marketing verursachtem Wettrüsten denn echter Notwendigkeit zu entspringen.
Kaufen um des Kaufens willen bleibt davon unberührt, man muss eben respektieren, dass wir in einem Zeitalter und einer Gesellschaft des Konsumwahns leben.
Kameras sind nur Werkzeuge, Fotografen machen das eigentlich Bild. Oftmals scheint es mir sinnvoll den Fokus auf die eigene fotografische Entwicklung zu setzen und die Technik einfach ohne den permanenten Aufrüstvirus im Hinterkopf schlicht mit Spaß an der Sache an sich zu nutzen. Sollte dann tatsächlich etwas limitieren oder nicht passen, merkt man das schon bei entsprechendem Fähigkeitenlevel ohne Einflüsterungen von außen. Darunter macht weder ein Umstieg wirklich Sinn noch sollte man sich durch ewige Technikvergleicher und Nichtfotografen, die bisweilen Unsinn verzapfen, der maximal theoretische Relevanz hat, verunsichern lassen. Die fotografische Praxis bleibt davon unberührt und nur die zählt letztlich.
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http://www.dxomark.com/Cameras/Comp...us-Nikon-D600-versus-Nikon-D700___865_834_441