Hi martin0reg,
schön, dass du es ausprobiert hast.
Also den Profiles-Ordner würde ich nicht antasten...der ist rein nur für die PrinterCAL-Profildateien gedacht. Lediglich wenn man sich ne neue PrinterCAL Version runterläd, würde ich nur die .cal Dateien zur neuen Version hinzufügen.
Wenn du ein Target speicherst, dann irgendwo (z.B. unter "Eigene Bilder", wie vorgegeben)...nach dem Ausdrucken kannst du es wieder löschen. So lange du das Target noch nicht eingemessen hast, kannst du es zu jeder Zeit noch speichern. Nach jeder Messung wird ein neues Target erzeugt (angepasst an den Druckerfarbraum).
Wurde das zweite Target noch im Profiles-Ordner abgelegt?
Ich überarbeite gerade den Code und werd hier noch ne Version anhängen, die die Fehlersuche erleichtert.
Das mit dem einstufigen Target werde ich noch einbauen. 480 Felder sind halt wieder schwer einzulesen, da hattest du mit der alten PrinterCAL ja etwas Probleme.
es gibt übrigens neben den von beiti genannten noch ein argument für einstufiges profilieren: wenn man für andere ein profil erstellen will (wei es service anbieter ohnehin machen) Denn dann muss das ausgedruckte target ja per post verschickt werden, und das zweimal machen müssen ...wär etwas zeitraubend..
Ja das ist einerseits ein Argument...für den SpyderPrint trifft das aber nicht zu. Datacolor hat in seinem Lizenzabkommen strikt verboten, Profile für andere zu erstellen oder den SpyderPrint gewerblich zu nutzen. Wenn ich mich recht erinnere, dürfte ich laut Lizenz nicht einmal kostenlos für einen Freund ein Profil erstellen. Und um ArgyllCMS mit dem Spyder zu nutzen, ist deren Treiber und Software notwendig

Wie es beim ColorMunki aussieht, weiß ich nicht.
Frage: was ist gemeint mit "messfeldanpassung an die druckergradation"? Irgendwas mit tinten-limit..?.. was ja nur bei profi.druckern einstellbar ist, bei einfachen aber über die wahl der papiersorte und qualität beeinflusst wird..!?
Nein, das Tintenlimit existiert praktisch nur bei CMYK-Druckern...und hier braucht man dann auch CMYK-Profile.
Bei unseren RGB-Druckern ist alles bereits von Werk aus eingestellt (kalibriert)...und zwar auf das Herstellerpapier. Änderst du die Papiersorte, änderst du die Kalibrierung...für selbsterstelle Profile, sollte man daher immer eine Papiersorte im Treiber auswählen, deren Original dem eigenen Papier am ähnlichsten ist.
Computerseitig gibt man an den Drucker einfach nur die RGB-Werte weiter, so wie im Bildprogramm dargestellt. Lässt man es dazwischen nicht über ein ICC-Profil laufen, so druckt der Drucker diese Werte einfach wie kalibriert aus.
Das ist auch der Zustand, in dem du dein Target drucken musst. Die Hersteller-Targets der Messgeräte sind so aufgebaut, dass du zb alle Werte von Vollgelb bis Weiß, Vollblau bis Weiß, Zwischenfarben usw an den Drucker sendest.
Eine Vielzahl dieser RGB-Werte ergeben jedoch die gleiche oder eine ähnliche Farbe und werden sinnlos mit ausgedruckt.
Hier macht es ArgyllCMS klüger und generiert die RGB-Werte so, dass im 3-Dimensionalen Farbraum alle Werte möglichst weit voneinander entfernt sind (diese Berechnung kann man auch ändern). Hier bleiben jedoch auch viele Farben auf der Strecke (sehr sehr viele). Und gerade die Werte, die der Drucker bräuchte um auf dem Papier mal wieder eine deutlich andere Farbe zu erzeugen, die fehlen. Deshalb muss man mehrere 1000 Felder drucken, damit die Wahrscheinlichkeit der unterschiedlich gedruckten Farben steigt.
Du könntest ja ca 16 Millionen RGB-Werte an den Drucker senden...er selbst kann aber zb nur 100.000 voneinander unterscheidbare Farben darstellen (als Beispiel).
Hier kommt jetzt die Zwei-Stufen-Profilierung zum Einsatz...du übergibst Argyll irgendein ICC-Profil von deinem Drucker, natürlich am besten vom aktuellen Papier, aber sogar das eines anderen Papieres würde schon viel bringen (auch wenn es ein schlechtes Profil mit wenig Farbinformation ist). Du könntest auch das original Epson oder Canon Profil nehmen.
ArgyllCMS (und auch deine ColorMunki-Software) erstellt dann Farbfelder die dann auch in der Realität auf deinem Papier Farben erzeugen, die im 3-dimensionalen Raum möglichst weit voneinander entfernt sind.
Kurz gesagt: Du erhälst Messfelder homogen über den gesamten Farbraum deines Druckers verteilt.
Wenn du 220 auf deinen Drucker passende Messfelder mit deinem ColorMunki einmisst, wirst du mit einem 4000-Felder Profi-Profil eines Dienstleisters wohl keine Steigerung mehr erfahren (eher im Gegenteil).
Du wirst beim ersten PrinterCAL-Target gemerkt haben, dass es grob wie jedes andere aussieht, welches du bereits gedruckt hast. Das nachfolgend erzeugte Target ist gleich bunter und leuchtender, so ein Target hast du aus ArgyllCMS vielleicht auch noch nie gesehen...es enthält alle Farben deines Druckers.
Jetzt zur Gradationssache. Vereinfacht gesagt (an einem Graukeil gesehen), kann dein Auge die hellen Farben besser voneinander unterscheiden. Druckst du 10 Graufelder von Schwarz bis Weiß (jeweils 10% heller) auf ein Papier, dann kannst du die dunklen schwarzen Felder kaum voneinander unterscheiden und das hellste Weiß (also beispielsweise 10% Schwarz bzw. 90% Weiß) wirkt im Vergleich zum Papierweiß noch richtig dunkel.
Anhand dieser mathematisch verteilten Felder werden jedoch die Targets erstellt. Das führt oft dazu, dass du gerade bei hellen Farben, trotz Profil, noch falschfarben siehst, weil diese nicht so detailliert erfasst wurden.
Guck am besten auf dein gedrucktes Precondition-Target...hier hast du ziemlich am Anfang einen Graukeil mit drauf...das hellste Grau (mathematisch fast Weiß) wirkt noch sehr dunkel.
Argyll hat eine Funktion (mit anderen Tools) die reelle Helligkeitsverteilung auf dem Papier zu erfassen und das Target mit einer optimierten Gradation zu erstellen. So hast du nicht nur ein kräftig buntes Target mit allen Druckfarben, sondern ein fein abgestuftes Target von Dunkel bis Hell. Und somit hast du besonders im Schwarz-Weiß-Druck auch in den hellen Bereichen (welche fürs Auge am empfindlichsten sind) höchste Farbtreue.
Beim Vorprofil wirst du die dunklen Felder wohl auch kaum voneinander unterscheiden können...und erst recht erkennt man nicht, ob ein 90% Schwarz einen Farbstich hat...sehr wohl fällt einem jedoch ein Farbstich von 1% Schwarz (bzw 99% Weiß) auf.
Beim zweiten Target hättest du dann einen Graukeil, auf dem du jedes Feld mit dem Auge voneinander unterscheiden könntest...und das zählt in der Praxis.
Das gilt natürlich für alle Farben, nicht nur für Grau.
Dass sich irgendjemand diese Fähigkeiten von Argyll zu Gebrauch macht, hab ich noch nie erlebt oder gelesen (und das nach über 8 Jahren)...obwohl alles sehr toll Dokumentiert ist.
Das ist jetzt vielleicht alles etwas unprofessionell erklärt, aber vielleicht kann man damit was anfangen
@beiti
Beim SpyderPrint sind es mehr Felder als für den ColorMunki. Das hilft bei der Berechnung. Du kannst mit dem Spyder ja mehrmal auf die gleiche Farbe knipsen und es kommt immer ein leicht anderer Wert heraus (hat eben eine etwas größere Toleranz). Anstatt jedes Feld mehrmals zu knipsen, wie bei der Originalsoftware (für einen besseren Durchschnitt), kann man mit Argyll diese Toleranz anhand der anderen Farben herausrechnen. Bei jeder Farbe tanzt der Spyder-Wert ja um den echten Farbwert herum...Argyll erkennt das im 3-dimensionalen Raum und korrigiert so.
Das gilt auch für den ColorMunki...aber der ist ja sehr akkurat.