Also wenns die Z50II schon vor fünf Jahren gegeben hätte, dann hätte ich mich gefreut. Aber leider ist Deine Aussage falsch.
Nein, sie ist völlig richtig!
Denn alles, was an der Z 50 II
außer dem AF und Bildprozessor ggü. der 2019-Version geändert wurde, war eigentlich schon 2019 längst Stand der Technik: ein vollständig dreh- und schwenkbares Display bot Nikon mit der D5100 bereits ab April 2011 (!!!) an. Mit einem USB-C-Anschluss, über den die Kamera nicht nur in ausgeschaltetem Zustand, sondern auch während des Beitriebs geladen werden kann, konnten Smartphones bereits ab 2016 aufwarten, d. h., es war schon in 2019 klar, dass diesem Anschluss die Zukunft gehören würde. Selbst mit dem neuen Bildprozessor und dem verbesserten AF hat Nikon mit der Z 50 II nichts anderes getan, als eine Kamera, die nicht einmal bei ihrem Erscheinen 2019 in wichtigen Aspekten dem damaligen Stand der Technik entsprach, auf einen technischen Stand zu bringen, wie er spätestens vor zwei Jahren schon längst aktuell war. So hatte z. B. Sony immer schon einen deutlich besseren AF als Nikon, selbst die A6000 aus 2014 hatte einen besseren und schnelleren AF als die Z 50 von vor fünf Jahren! Mit der Z 50 II dürfte die Nikon in 2024 nunmehr mit der A6700 von vor anderthalb Jahren gleichziehen und erreicht dabei weder die Sensorauflösung, die Sony bietet noch verfügt sie über einen IBIS. Der Nikon-APS-C-Sensor ist inzwischen acht Jahre alt und weist eine ggü. dem Klassendurchschnitt (24-26 MP) deutlich geringere Auflösung auf. Den Vergleich mit dem 40-MP-Sensor aus Fujifilms X-T5/X-T50 wollen wir hier erst gar nicht anstellen, denn da wird's einfach nur noch peinlich für Nikons zwar erst aktuell auf den Markt gebrachtes, in Wirklichkeit aber technisch längst veraltetes APS-C-"Flagschiff."

Das alles sind Fakten, egal wie sehr Du sie auch durch verkürzendes und den Sinn entstellendes Zitieren zu leugnen versuchst, weil sie Dir offenbar nicht gefallen.
Die Z50 hatte 2019, als sie raus kam 950 UVP. Die Inflation seither beträgt ca. 19%. Die Z50 II hat nun eine UVP von 1000. Mit Inflation also deutlich billiger geworden. Ist ja irgendwie logisch, dass es dafür nicht alles in besser geben kann. Deutlich besserer AF, Deutlich mehr FPS mit elektronischem Verschluss. Und auch sonst kleine Verbesserungen. Ist ja irgendwie normal, dass da jetzt nicht auch noch ein IBIS, ein besserer Sucher, ein neuerer Sensor, ein modernes Display,, eine 1/8000 usw drinnen stecken.
[...]
Die nicht so vollständige Austattung hängt also auch mit dem Preisschild zusammen. Nikon hätte auch einen modernern Sensor mit mehr Auflösung nehmen können, 1/8000 mechanischer Verschluss, 1/16000 elektronisch, einen IBIS rein, einen Sucher mit 3.6 MP Auflösung. Dann stünde aber nun eine 1500 bei der UVP und selbst nach einem Jahr noch 1200 bis 1300 als effektiver Preis da und viele würden heulen, wie teuer das Ding nun geworden ist im Vergleich zum Vorgänger.
Nun, wenn es nur Nikons Ziel war, die DSLM mit APS-C-Sensor und Sucher mit dem billigsten UVP zu bauen, dann ist ihnen das mit der Z 50 II vermutlich gelungen. Mir wäre es aber gar nicht um den Preis, sondern eben um eine insgesamt zeitgemäße Technik gegangen, nicht bloß um einen verbesserten AF, auch wenn das der größte Schwachpunkt der ersten Version war. Nikon hat, was aus Sicht des Herstellers völlig legitim ist, sich entschieden, die Z 50 II als eine billige Kamera auf dem technischen Stand von vor zwei Jahren herauszubringen. Nein, ich hätte bei 1.500 € UVP sicher nicht "geheult", wenn dafür eine wirklich zeitgemäße und vollständige Ausstattung an Bord gewesen wäre, sondern hätte mir mit Freuden die Kamera gekauft und meine Z
fc dafür in Rente geschickt. Statt dessen werde ich im nächsten Jahr wohl die gesamte Nikon-Ausrüstung zwangsweise "in Rente schicken" und entweder zu Sony oder Fujifilm wechseln. Andere Mütter haben auch schöne Töchter, und auch wenn nach insgesamt 35 Jahren Nikon-Fotografie etwas Wehmut bei mir aufkommt, "meinen" Hersteller im APS-C-Bereich ausschließlich mit technisch rückständigen Modellen aufgestellt zu sehen, weil Nikon mit der Z 50 II wieder einmal eine großartige Gelegenheit verpasst hat, ihren Kunden zu beweisen, dass sie nicht nur im Kleinbild-Bereich wirklich erstklassige Kameras bauen können.
Das ist halt der Nachteil, wenn man nur ein Modell ausser eine sucherlosen Vlogger Kamera und einer Retro Kamera hat: Man muss einen Kompromiss suchen bei der Ausstattung, kann nicht ein teures Modell machen, wo alles state of the Art ist und ein günstigeres, das das eben nicht so hat. Mit zwei Modellen hätten Nikon z.B. eines ähnlich der R7, eines ähnlich der R50 bauen können mit deutlichem Preisunterschied und ja, auch deutlichen Abstrichen bei der Ausstattung beim günstigeren Modell. Haben sie aber nicht, sie haben nach wie vor nur die eine "normale" APSc DSLM.
Nikon hat in Wirklichkeit nur ein einziges APS-C-Modell im Sortiment, das aber in drei verschiedenen Varianten: eine Variante für Knipser, eine für "Flogger" und eine für Retroisten. Die Z 50 II ist jetzt die Neuauflage der Knipser-Version, sozusagen "Knipser 2.0." Sorry, aber das ist mir einfach zu wenig, zumal nicht abzusehen ist, dass Nikon irgendetwas daran ändern wird. Denn dagegen, dass sie etwas daran ändern werden, spricht auch das Sortiment von unverändert gerade einmal vier stabilisieren Dunkel-Zooms und einer nicht stabilisierten, aber immerhin halbwegs lichtstarken Allerweltsfestbrennweite, welche dediziert für APS-C angeboten werden, nebst drei kompakten, leichten, ebenfalls unstabiliserten Z FX-Festbrennweiten. (Und spart euch bitte die Hinweise auf irgendwelche chinesischen Billigheimer, die irgendwelche unstabilisierten Linsen für den Z-Anschluss zusammendengeln, welche allesamt zwar relativ billig sind, aber weder optisch das Qualitätsniveau von Nikon erreichen noch wenigstens alle über Autofokus verfügen. Es gibt ggw. keinen Dritthersteller, der stabilisierte Z DX-Objektive anbietet, nicht einen einzigen!) Das alles sind
KEINE Gründe, sich eine Nikon Z 50 II zu kaufen oder in der Zukunft überhaupt auf Nikons Z DX-System zu setzen.