AW: Ränder im Sucher erscheinen unscharf
... es kommt z.B. darauf an, ob Du eine Gleitsichtbrille hast; wenn der (obere) Fernteil dann nicht richtig auskorrigiert ist, rutscht Du automatisch in die Progressinszone der Brille mit Randunschärfe (oben und unten auch ?).
Oder der Sitz der Brille erzwingt das. Dieser Effekt wird etwas gemildert, wenn man eine flache Augenmuschel benutzt.
Gleitsichtgläser sind optisch übrigens immer etwas schlechter als Einstärkengläser mit Fernwert.
Oder ist der HSA-Wert ("Hornhautscheitelabstand" Deiner Brille zu groß? Dann kann es sein, dass Dein Auge so gerade außerhalb des Schärfepunktes liegt (der Austrittspupille, im Handbuch z.T. fälschlich als "Augenhöhe" übersetzt) - bevor Du nun aber ein neues Brillengestell kaufst, s.u.
Die Austrittspupille steht im Handbuch und sollte vor Brillenkauf immer mit zum Optiker genommen werden (bei der E-3 kursieren zwei Werte, 20 mm und der hier wichtige 16.2 mm., nämlich ab Schutzglas des Suchers gemessen).
Oder hast Du, abhängig vom Brechungsindex des Glases/Kunststoffes, außen besonders gewölbte Gläser. Auch das kann hier Probleme machen.
An der Dioptrienkorrektur des Suchers kann es nicht liegen (obwohl auch die stimmen muss), da sonst zentral das Bild unscharf wäre, nicht nur am Rand.
Bekommt man an einem regelbaren Sucher die Anzeigen nicht scharf, liegt es oft daran, dass man die Brille schon länger hat, der Dioptrienwert (asph.) zwar noch stimmt, sich aber die Hornhautverkrümmung (cycl.) verändert hat.
Beim Einstellen des Sucher ist es übrigens besser, dabei mit auf unendlich unscharf gestellten Objektiv im Sucher gegen eine hell erleuchtete Fläche auf die "Rahmen" der AF-Felder zu blicken (anderes Auge dabei nicht zukneifen, verformt das "Sucherauge" und nicht zu lange "herumfokussieren", sonst wird das nichts).
Olympus bietet ja an sich eine sehr gute manuelle Korrektur an (ob sich die Modelle da aber unterscheiden, weiß ich nicht, meine E-500 hat aber im Gegenstz zur E-3 weniger Rastungen (E-3: 12 Rastungen a 0.3 dpt. über -3 buis +1).
Bei anderen Herstellern mit "festen" Suchern muss man z.T. mit Linsen in der Suchermuschel die Kamera an das bebrillte Auge anpassen, da der Sucher auf -1 dpt (Canon) oder -0.5 dpt (Leica) fest vorkorrigiert ist, das Bild bei einem optischen Sucher also als virtuelles Bild in einer "Entfernung" von z.B. 2 m (Leica) erzeugt wird.
Sucherlupen lösen das Problem nicht zwangsläufig, da sie auch selber noch das Sucherbild beschneiden, unbedingt vor Kauf ausprobieren.
Erster Lösungsversuch: Augenmuschel entfernen und vorsichtig mit der Brille an das Sucher-Schutzglas herangehen (Gefahr des Verkratzens !); wird damit das Problem gelöst, ist es die Austrittspupille (die "beste" hat die E-3, ohne dass das aber ein HP-Sucher ist, den ich auch gerne hätte

).
In dem Fall solltest Du nach einer Okularmuschel bei Drittanbietern suchen (enjoyyourcamera), die möglichst ohne Lupenfunktion nur einen flachen Gummiring gegen Verkratzen hat. Gegen den drohenden seitlichen Lichteinfall (flaues Sucherbild) setzt man dann eine kleine Kappe auf.
Brillenglas in Suchermuschel einsetzen geht bei Dir wegen des Astigmatismus nicht, nimm mal Deine Brille ab und dreh sie auf "Hochkant", dann siehst Du, was Du bei Hochformataufnahmen in dem Fall sehen würdest (nämlich gar nichts - solche Brillen sind nämlich quasi "quer- und hochkant korrigiert").
bessere Sicht
viele Grüße
wünscht Michael Lindner