AW: Usertest / Diskussionsthread: Tamron 17-50mm F/2,8 VC (vgl. 17-55 IS)
So, jetzt habt ihr es geschafft. *Beleidigt_guck*
Da hier immer auf den Test von Marcel eingegangen wird (der natürlich absolut Klasse ist), und meiner komplett ignoriert wird (selbst Schuld, was poste ich den auch im Beispielbilderforum?) stelle ich meinen Test hier auch nochmal zur Verfügung. Die Bilder dazu müsst ihr Euch aber aus dem Beispielbilderforum (
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=574041&page=9) holen.
Geht los:
Testkamera Canon 50D. Alle hier gezeigten Bilder sind Jpg‘s (höchste Auflösung) out of cam mit Picture Style Standard. Nur Verkleinert auf 1800x1200 mit Tool von der TraumfliegerPage ohne Nachschärfen. Die Crops sind 100% in 1200x800.
Habe das Tamron jetzt durch einige Tests „gejagt“ und mit dem Canon 17-55 und dem Canon 17-85 verglichen.
Ich werde die Objektive im folgenden nur T, C55 und C85 der Einfachheit halber benennen.
Vor Beginn der Testreihen habe ich einen Fokustest mit allen 3 gemacht, um auszuschließen, daß dadurch evtl. Testergebnisse verfälscht werden. Bei allen 3 Objektiven sitzt der Fokus da wo er hingehört.
Schon mal erste Freude, „Juhu T fokussiert exakt“.
Eins vorweg: ich kenne das T in der Non VC Version nicht.
Das C85 hatte in keiner Disziplin die Nase vorn, daher gehe ich im Weiteren meist nur noch auf die anderen beiden Objektive ein.
Erster Eindruck
Haptik für mich völlig in Ordnung, fühlt sich gut an. Kein Klappern, kein Wackeln. Tubus sitzt schön fest, aber gut zu dosieren.
Manuelles Scharfstellen ist beim T eine diffizile Angelegenheit, da der Fokusring nur einen kleinen Bereich von Nah bis unendlich hat. Da muß man schon millimetergenau drehen.
Der Autofokus ist gefühlt beim C55 schneller, aber immer noch sehr schnell.
Zwar kein L, aber ist für den Preis absolut ok.
Linse mal auf die Kamera gesetzt und Lautstärke des Autofokus „angehört“: Ja, deutlich lauter als beim C55 aber für mich absolut akzeptabel. Der VC summt leicht nach.
Testreihen
3 Testreihen unter Kunstlichtbedingungen. Alle Aufnahmen vom Stativ, ohne IS bzw. VC, mit Spiegelvorauslösung und Selbstauslöser. Aufnahmemotiv Zeitung an die Tür geklebt und mit Diaprojektor ausgeleuchtet.
Reihen mit 17,24,35 und 50mm und Blenden 2,8 - 4,0 (C85 4,5) – 5,6 – 6,7 und 8,0.
Die Reihenfolge der angehängten Beispielbilder ist immer: Bild 1 Vollbild, dann immer Ausschnitte in 2er Paaren als 100%-Crop das Tamron und das C55 mit gleicher Brennweite und Blende)
Reihe 1 aus Nahdistanz (ca. 35cm)
Nur die Wertung Offenblende gewinnt das C55. Schon ab 4,0 liegt das T vorn. Vor allen Dingen in den Randbereichen.
Reihe 2 aus ca. 2 Meter und mal manuell über Liveview fokussiert
Auch hier ist das C55 bei Offenblende vorn.
Die 17mm sprechen für das T.
Ab 24mm bei Blenden 2,8 und 4,0 liegt das C55 vorn.
Ab 35mm und kleineren Blenden haben wir ein Unentschieden.
Reihe 3 aus ca. 5 Meter und wieder mit Autofokus.
Auf Grund der begrenzten Ausleuchtung des Diaprojektors Schärfebeurteilung nur noch im mittleren Bildbereich möglich.
Klarer Sieger bei 17mm – 35mm das T. Sogar bei Offenblende.
Bei 50mm dreht sich plötzlich das Ergebnis zu Gunsten des C55 (keine Ahnung wieso)
2 Testreihen unter Tageslichtbedingungen. Haus gegenüber ca. 40 Meter entfernt.
Sonst wie oben. Automatisch fokussiert.
Testreihe Haus im Schatten
Bei 17mm und 50 mm ist das T vorn.
24mm und 35 mm werden deutlich vom C55 dominiert. Hier liegt sogar das C85 vor dem T und bei 35mm und Blenden 4 bis 8 ist das C85 sogar Sieger. Keine Ahnung was da mit dem T los war. Vielleicht saß der Fokus nicht exakt.
Testreihe Haus in Sonne
Hier gewinnt das C55 nur bei 24mm Blende 2,8 – 5,6.
Alle anderen ist das T deutlich besser. Teilweise schon fast erschreckend wie scharf es sein kann.
Testreihe unter normalen Praxisbedingungen (einfach losgegangen und „echte“ Bilder gemacht)
Beide Objektive sind hier in etwa gleich auf. Bei Vollbildauflösung fällt aber doch hin und wieder auf, daß das T schärfer zeichnet. Außerdem empfinde ich die Farbwiedergabe des T als angenehmer. Das C55 ist da deutlich „kühler“, ja fast schon blaustichig. Aber das ist wahrscheinlich Geschmacksache.
Verzeichnung und CA
Im Bereich der Verzeichnung siegt eindeutig das C55.
CA’s hat für mich das T die Nase vorn.
Flares sind mir nur bei einem Bild beim T aufgefallen.
Bokeh
Ich finde das Bokeh sehr angenehm, das C55 ist hier vielleicht noch ein bißchen weicher.
Die Testaufnahmen sind nicht wirklich vergleichbar, da der Lichteinfall völlig unterschiedlich ist. Außerdem liegt die Schärfeebene beim T eher nach vorne verlagert, durch den zur Kamera zeigenden Blütenstempel auf den fokussiert wurde. Die Bilder vom T sind auch einen Tick dichter dran, daher ist die Schärfentiefe auch noch ein wenig geringer als bei den Bildern vom C55.
Bildstabi
Der Stabi beim C55 arbeitet fast unbemerkt. Beim T ist er lauter und der optische Effekt im Sucher ist ein leichtes „Einrasten“ des Sucherbildes, welches ab und zu mit einer geringen Verschiebung des vorher gewählten Ausschnitts einhergeht. Vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig.
In der Praxis stellt sich heraus, daß die Bildausbeute bei schlechten Lichtbedingungen (F2,8 und 1/8) beim T deutlich besser ist. Keine Ahnung ob es am besseren Stabi oder an der evtl. besseren Linse lag.
Fazit
Keine Ahnung ob das C55 eine „Gurke“ war (nur geliehen), aber für mich ist das Tamron der Testsieger und ich werde es behalten.
Ich hoffe der Test ist für andere hilfreich und Aussagekräftig genug.
(geht bitte nicht zu hart mit mir ins Gericht was meine Fotokünste und meine Messmethoden angeht)
Gruß
Sir Thomas