AW: [Nikon] D4
Man muss da keine 'Lücken' schliessen.
Doch. Ich erklär es Dir
Es ist bekannt unter verschiedenen Namen, welche oft miteinander verwechselt werden: "
stuttering" ist das worauf ich mich beziehe:
bei 1/100 Sek. Belichtungszeit wird nur 1/100 Sek. lang belichtet. Damit deckst Du aber nur 1/4 der 1/25 Sek. ab, welche ein Frame theoretisch dauern könnte.
Bei 25fps werden immer 25 Bilder pro Sekunde gemacht - egal wie kurz die einzelnen Verschlusszeiten sind und diese Bilder werden immer
lückenlos hintereinander gereiht, egal wie kurz die Verschlusszeit ist, weshalb
a) Bilder mit 1/25 in voller Länge gezeigt werden,
b) Bilder von mehr als 1/25 Sek. nicht möglich sind (bei 25p)
c) Bilder von 1/50 Sek.
DOPPEL so lange gezeigt werden, wie sie aufgenommen worden sind
Es entstehen KEINE schwarzen Lücken (kein Flackern wie im Kino),
aber es entsteht ein Ruckeln - sprich "Lücken in der Bewegung".
Einfaches Beispiel um dies zu beweisen:
Stell Dir vor, Du filmst eine RAKETE. Sie legt zwischen den einzelnen Frames eine grosse Strecke zurück. Angenommen Du filmst sie von weit weg und sie fliegt während einer Sekunde von links unten nach rechts oben.
Bei 25p gibt das je nach Verschlusszeit unterschiedliche Bilder:
a) bei 1/25 Sek. macht die Rakete eine unscharfe, aber LÜCKENLOSE Linie
b) bei 1/50 Sek. SPRINGT sie scheinbar von einem Frame zum nächsten jeweils um ein Stückchen nach vorne und ist gleichzeitig leicht unscharf
c) bei 1/1000 Sek. Verschlusszeit ist sie GANZ SCHARF, hüpft aber regelrecht bei jedem Frame ein Stückchen.
Du kannst das bei jedem DVD-/BluRay Player mit Einzelbild-Schau selber ausprobieren: was sich schnell bewegt HÜPFT beim Betrachten von zwei Frames hintereinander - aber eben NUR wenn die Verschlusszeit unter 1/25 Sek. ist.
Lösung gegen Hüpfen: mehr Bilder pro Sekunde (siehe Slo-Mo Videos). Mit 50p hüft nichts mehr sichtbar.
Fazit: nicht schwarze Lücken, sondern Lücken im Bewegungsablauf sind das Problem bei 24p/25p. 50p ist immer vorzuziehen.
@RINO81:
Natürlich hat es mit Schärfe zu tun: mit
Bewegungsunschärfe. Die kennst Du vom Fotografieren eines schnell bewegten Objekts mit 1/25 Sek. (und auch beim 25p-Modus kann die Kamera bei wenig Licht bald mal auf 1/25 landen...) und Du weisst auch wie eine Fotografie mit 1/500 Sek. daneben aussieht...
50 Bilder pro Sekunde sehen einfach "weicher" aus, als 25 Bilder pro Sekunde - das weiss jeder, der mit 24p oder 25p filmt.... ich filme seit 2003 in HD - auch professionell - 25p und 50p. Seit etwa einem Jahr auch 24p.
Das Problem des Stuttering bei kurzen Verschlusszeiten besteht nur bei 24p/25p. Weil 50 Bilder pro Sekunde einfach mehr als genug sind, weshalb die Verschlusszeit quasi beliebig kurz sein darf - da "hüpft" nicht mehr viel. Bei 24p hüpft noch einiges - das kennen viele BluRay-Konsumenten. Besonders bei Schwenks im Hollywoodfilm ruckelt es oft so stark, dass es einigen Zuschauern übel wird.
Dafür gibt es in Film-Schulen Tabellen um die Drehrate (Grad pro Sekunde) zu ermitteln, die man bei der jeweiligen Brennweite einhalten muss um Stuttering zu vermeiden. Viele Filmer halten sich nicht daran. Diese Drehraten beziehen sich auch nur auf 24p -sie werden bei 50p hinfällig. Einige grosse Hollywood-Produzenten möchten möglichst bald in 50p filmen (Video, nicht analoger Film), weil 24p eine "antiquierte" Lösung war, so wenig Bilder wie möglich (wegen der Kosten) pro Sekunde zu machen und dennoch möglichst ein "normales", als "flüssig" wahrgenommenes Filmbild machen zu können. Bei 24p ist das kein Problem.... solange man deutlich unter 1/80 Sek. bleibt
Der Shutter kann als zusätzliches Gestaltungsmittel genutzt werden, es gibt durchaus Kinoproduktionen mit kürzeren Shutter. Länger eigentlich kaum.
Meinst Du den "Private Ryan Effect"?
Etwas anderes ist Overcranking und Undercranking: Ich habe eine Kamera die Undercranking und Overcranking erlaubt - von 1-50 Bildern pro Sekunde kann ich frei wählen aber erst der Schritt DANACH wird für den Film interessant: die ABSPIELGESCHWINDIGKEIT!!
Man kann:
a) mit 50p (50fps) filmen und diese mit 25fps wiedergeben (=Overcranking)
b) mit 50p filmen und diese mit 50p wiedergeben (=neutral)
c) mit 25p filmen und diese mit 50p wiedergeben (=Undercranking)
Beliebt bei Kampfsportfilmen war es, mit wenig Bildern pro Sekunde zu filmen und diese dann mit 24fps wiederzugeben, wodurch alles schneller erscheint und die Kampfsportler die Bewegungen im Dreh langsamer ausführen können.
Das Umgekehrte gibt es im Musikvideo: Interpreten werden z.B. mit 40 Bilder pro Sekunde gefilmt und singen absichtlich langsamer (Playback beim Dreh langsamer - typisch RnB) - danach wird es mit 50i abgespielt im TV (=normal, 50 Halbbilder pro Sekunde) wodurch alles "weicher" wirkt und dennoch normal schnell.