Am Stativ kann es nicht liegen,sonst wäre ja das Grundbild ohne Belichtung ebenfalls unscharf.Sobald ich aber mit dem Lichtschwert arbeite (oder gestern zb nur die Scheinwerfer vom Auto eingeschalten),wird das Bild wie verwackelt.
Morgen,
das kann mehrere Ursachen haben, u.a.:
Minimale Bewegung, weil du deine Bilder auf der Kamera immer wieder betrachtet hast. (sanfter "anfassen")
Minimale Bewegung, weil du über deinen Auslöseknopf deine Kamera immer etwas bewegst. (Funkauslöser am besten kombiniert mit Spiegelvorauslösung)
Insgesamt schon ein wackeliges Stativ mit etwas Spiel.
Generell wenn sowas passiert musst du deine betroffenen Einzelbilder per Hand verschieben.
Wie bin ich vorgegangen? Ich habe die Kamera mit aufs Stativ gepackt und hab erstmal im dunklen geframed, was sich schon als kleine Herausforderung entpuppt hat. Zum Glück hätte ich den Besitzer des Autos dabei, der mir dann mit dem Handy geleuchtet hat. Begonnen hab ich mit einer 1sec/f4/ISO800 Belichtung um den Hintergrund etwas heller zu bekommen. Da ich aber schon bei der Rückschau auf dem Kameramonitor gemerkt habe, dass ich schon leichte Mikrowackler drin habe und bei f4 schon das Heck des Wagens leicht unscharf wird, habe ich mich dazu entschlossen weiter auf f8 abzublenden,mit dem ISO auf 1250 zu gehen und die Blichtungszeit auf 1/50 zu stellen um Verwackelte Bilder zu vermeiden.
Den Blitz hab ich so wie auf dem Bild ungefähr aufgestellt + Betonung von Felgen + Innenraum + Betonung der Scheinwerfer. Der Blitz wurde des weiteren immer mit einem Yongnou Funkauslöser von der Kamera ausgelöst, keine Ahnung warum das nicht in die Exifs übernommen wurde.
Belichtungen sind es dann in etwa 20 geworden, wovon ich am Ende ~15 verwendet habe.
Die Unschärfe am Heck kommt von dem ersten Foto mit f4. Es war leider das einzige Bild auf dem das Heck noch ein wenig Licht mit abbekommen hat

Jetzt zum rauschen. Wenn ich mir die Einzelbilder anschaue sehe ich selbst bei ISO 1250 kaum Rauschen. Sobald ich aber die Bilder mit "Screen" als Überblendungsmodus stacke wird das Rauschen GRAUENHAFT. Ich hab das gefühl, als würde der Screen Überblendungsmodus das Rauschen noch extremer machen. Vielleicht habe ich auch die Ebenen falsch angeordnet.
EBV habe ich auch gemacht und zwar per Dodge & Burn die Kanten betont. Wäre um Tipps dankbar, wie man da noch mehr rausholen könnte.
Und ja, es hat während der Hinfahrt leicht genieselt deshalb die kleinen Wassertropfen auf der Haube
Was würdest du denn für eine Umgebung für dieses Auto vorschlagen?
Erstmal Daumen hoch für die reale dreidimensionale Zeichnung.
Mit dem Ebenenmodus "Aufhellen" ist es ja noch nicht getan... du müsstest dann noch maskieren.
Grade durch deinen gewählten ISO (welcher mir sich immer noch nicht so erschließt/war es damit du damit die Blitzleistung noch etwas hochdrückst?) rauscht es mehr im aufhellen Modus. Denn nur da werden ja nun die hellen rauschenden Pixel durchgelassen und es summiert sich auf.
Eine Limosine sieht man doch nicht gern neben einem Schütthaufen.

Da wäre etwas Urbaneres meiner Meinung nach besser.
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Sooo und nun zum
Making-Of.
Vorher
Zugegeben war das mein erstes "schwarzes" Auto... eigentlich komisch, aber irgendwann ist immer das erste Mal.

Ich habe mir Gedanken gemacht wie ich den schwarzen Lack zu meinem Gunsten nutzen kann.
Aber viele Vorteile bringt er leider nicht mit, eher das Gegenteil:
- Frisst einfach unheimlich viel, viel Licht
- wirkt wie ein Spiegel
Aber grade den Letzten Punkt habe ich mir dann doch zu meinen Gunsten genutzt.
Schaut man sich die Making-Of's der aufwendigen Produktionen im Internet an, fällt oft schnell eins auf:
Sehr oft gibt es eine riesige abgehangene Lichtbox über dem Auto.
Gut, leider besitz ich weder Location noch die Technik, sprich es muss ein Umweg her.
Der Plan ist also folgender gewesen:
Ich möchte nun u.a. ausnutzen das schwarzer Lack so sehr spiegelt und mache einfach eine Mehrfachbelichtung mit einem Systemblitz indirekt über eine weiße Decke um auf solch eine große Diffusorfläche zu kommen.
Es muss also eine Location her, mit einer weißen Decke und niedrig wie möglich.
Mein bester Einfall war dann eine Tiefgarage. (leider nicht der Beste)
Vor-Ort
Dort angekommen, war es echt hell. Das Umgebungslicht weitestgehend ausgeblendet (über blende/zeit) zu bekommen, war vermutlich kein Problem.
Aber reicht die Lichtleistung der Systemblitze aus um genügend Differenz zum Umgebungslicht zu erzeugen und um dann noch indirekt blitzen zu können?
Also ging es erst einmal an Testbilder.
Herausgekommen ist wirklich, das ich die Leistung des Systemblitzes auf die komplette 1/1 drehen musste. (Einzelbild Bild 1)
Was aber auch aufgefallen ist, das ich mich hier nun wirklich im Grenzbereich aufhalte und nur ein kleiner Teil des Autos die Ausleuchtung besitzt die ich mir gewünscht habe.
Fazit: Auf Grund der Umgebung werden es viele Belichtungen werden um eine gleichmäßigere Ausleuchtung zu erzielen.
Sonstige Kameraeinstellungen:
Fernauslöser über Infrarot und Spiegelvorauslösung 1 Sekunde. Einmal fokussiert und dann auf manuellen Fokus gestellt.
Also ging es nun an die Ausleuchtung der oberen Fahrzeugseite über die Decke.
Angefangen wurde links außerhalb des Bildes und dann in etwa 30-40cm Schritten nach rechts bis ebenfalls aus dem Bild.
Dann folgten noch ein paar Extra Shoots um ein paar Teile in ein besseres Licht zu rücken. Immer auch gerne mit eins, zwei Bildern mehr um Backup zu haben. Lieber haben, als brauchen.
So, für den "unteren" Part entschloss ich mich auch weitestgehend bzw. primär indirekt über den Boden zu blitzen. Wollte dennoch aber schöne Lichtkanten bekommen.
Jetzt kommt der Galgen mit der Softbox ins Spiel.
Es ging erst einmal wieder an Testsschüsse zur Ausrichtung und Höhe. (Einzelbild Bild 2)
Herausgekommen ist dann etwa Höhe Fahzeugdachkannte mit einem kleinen Winkel zur Kamera.
Die Einzelbilder enstanden alle so, das ich einen kleinen Teil der Softbox immer von der letzten Belichtung überlappe. (Einzelbild Bild 3)
Nun habe ich indirekt geblitzt dem absaufen des schwarzes nach unten entgegen gewirkt, ich habe Konturen im unteren Fahrzeugbereich durch die Spiegelung vom Boden und ich habe ebenso meine Lichtkanten auf den Fahrzeug.
Ach ja und ich bin auch hinter dem Auto (Heck) und vor dem Auto (Front) noch eins, zwei Belichungen gewesen... Diese waren dann für den Boden.
Nun war ich fast fertig.
Ich hab noch eins, zwei Mal durch die Frontscheibe mit der Softbox geblitzt um die Sitze noch etwas zu belichten und ebenso habe ich das noch bei ein paar andere Details gemacht.
Post-Production
Nach den noch anderen Shots habe ich dann erst einmal alle geordnet.
Im Endeffekt hatte ich circa 70 Belichtungen für die Seite.
Das klingt erst einmal viel und ja... das war es auch.
Ich habe alle Bilder erst einmal in LR geladen und das einzigste was ich gemacht hatte, war etwas die Klarheit anzuheben und das mit allen Bildern zu Synchronisieren.
Danach hab ich den kompletten Order via Stapel in Photoshop geladen.
Die Datei war dann fast 5GB groß... Als normale ".psd" kann man hier nun nicht mehr speichern. Zum Speichern muss man dann die ".psb" nehmen. Diese heißt "großes Dateiformat" im Speicherdialog.
Alle Ebenen habe ich dann auf den Modus "Aufhellen" gesetzt und ganz unten noch eine 100% schwarze Ebene hinzugefügt.
Und dann ging erst einmal die Arbeit los.
Zu erst nach Fahrzeug oberen Teil und unteren Teil der Beleuchtung gruppiert.
Und dann jedes Bild erst einmal grob maskiert.
Ich hatte nun "freie" Sicht auf das Auto und konnte schon ein paar Punkte festsetzen, was alles gemacht werden musste.
Dann ging es noch einmal an das feinere ausmaskieren an den Ebenen wo es nötig war.
Im Endeffekt habe ich circa 50 Belichtungen dann nur noch gebraucht.
Nach dem ich damit fertig war, ging es an die Retusche.
Also störender Dreck, Flecken, Reflektionen, etc.
Das was erst einmal mit Reparaturpinsel und Kopierstempel ging, wurde auf einer Extraebene gemacht.
Später wurde dann über die Frequenztrennung der Rest verbessert.
Hier und da wurde dann noch die eine Kleinigkeit verbessert.
Zum Schluss noch eine kleine Tonwertkorrektur, hier und da noch etwas Dodge an Burn und dann stand das Bild.

Oberstes Ziel ist immer Sauber zu arbeiten... sich auch Zeit für die kleinen Dinge zu nehmen, denn die summieren sich am Ende auch. (grade wenn das Bild später groß an der Wand hängen soll)
Oder einfach ab und zu mal weggehen vom Bild und 15min Pause machen, grade bei "größeren" Korrekturen.
Wenn es dann nicht gefällt einfach wieder den Part rauslöschen und noch mal mit der verbesserten Idee anfangen.
Zeitlich saß ich in etwa fünf (nicht immer volle) Nachmittage an dem Bild.
1. Tag: ausmaskieren, Ziele setzen, verfeinertes ausmaskieren
2. Tag: kleine Korrekturen
3. Tag: die größeren Sachen, wie große Reflexionen entfernen Teil 1 (Reflexionen der Umwelt, die anderen von meinem Licht wurden ja schon ausmaskiert)
4. Tag: die größeren Sachen, wie große Reflexionen entfernen Teil 2 (Reflexionen der Umwelt, die anderen von meinem Licht wurden ja schon ausmaskiert)
5. Tag: Hintergrund und Feinschliff
p.s. kurz vor dem Ende des Bildes ist mein Mac bei dem Speichern der .psb eingefroren... ich hatte ihn dann über Nacht noch angelassen in der Hoffnung das er sich noch fängt. Leider nicht. Die .psb war schrott, aber ich hatte noch ein .jpeg Backup in voller Qualität und Auflösung vom Vortag, also habe ich dann damit weiter machen müssen.
Seit dem speichere ich, egal ob .psd oder .psb ab und zu im Speichervorgang zwei Dateien.
Ich hoffe das war alles einigermaßen verständlich.
Grüße
