Also wäre es doch besser in vollen Iso Schritten zu arbeiten und manuell die Belichtung zu korrigieren oder?
Verlasse einfach mal den Pfad der trockenen Theorie und probiere es selbst aus. Pack Deine Kamera aufs Stativ, und mache eine Aufnahmereihe, bei der Blende und Belichtungszeit konstant sind, und die ISO-Empfindlichkeit sich in Drittelstufen ändert. Ich habe dazu die Kamera in "Av" genötigt, in einer konstanten Lichtsituation (eher schwaches Kunstlicht) die (Auto-)ISO 'hochschrauben' zu müssen - und dann mit der Belichtungskorrektur in Drittelstufen 'gespielt', so dass die Verschlusszeiten gleich blieben. Um die Bilder vergleichen zu können, bringst Du sie anschließend im RAW-Konverter wieder auf einen einheitlichen Lichtwert, d.h. hellst die Aufnahmen mit geringerer Empfindlichkeit entsprechend in Drittelstufen auf.
Wenn Du dann bei den Bildern erkennen kannst, dass bestimmte ISO-Stufen sichtbar schlechter sind als andere, weißt Du, welche Du ggf. meiden musst. Falls nicht, ist Deine Frage doch auch beantwortet: Du brauchst Dir dann um diesen Punkt keine Sorgen mehr zu machen.
...und wie wird mehr Spannung gesteuert? Ich behaupte über einen Prozessor.
Leeto hat es doch gut und verständlich erklärt. Beim 'nativen' Wert für die Empfindlichkeit ("Basis-ISO", wo auch immer dieser 'Referenz'-Wert liegen mag - meinetwegen 124,3 ISO) des Sensors wird ohne Verstärkung gearbeitet, d.h. das Auslesesignal des Sensors findet direkt für die Digitalisierung (A/D-Wandlung) Verwendung. Für höhere Empfindlichkeiten (d.h. Werte größer als die Basis-ISO) arbeiten die Kameras mit einer
analogen Signalverstärkung
noch vor dem Wandler-Teil. Aus diesem Grund ist das Resultat - prinzipbedingt - auch nicht ohne Weiteres mit einer späteren 'Verrechnung' der digitalisierten Sensordaten vergleichbar. Wie groß die Unterschiede letztlich in der Praxis tatsachlich sind, bleibt zunächst fraglich - offenbar machen die Kamerahersteller auch gern mal ein Geheimnis draus.
Es geht (noch einmal) nicht darum, wie bei höheren ISO mehr oder weniger "entrauscht" wird, sondern um den Ausgangspunkt: Lichtempfindlichkeit!
Ihr bringt immer wieder Das rauschen ins Spiel, das kommt erst viel, viel später!
Es ist aber nun mal ein ganz wesentliches Merkmal der Digitalkameras, dass höhere Empfindlichkeit - weitgehend unabhängig davon, auf welchem Weg sie erreicht wird - immer mit einer Zunahme des Rauschens einhergeht / 'erkauft' werden muss. Und darunter leidet ggf. die Bildqualität.
Werde doch bitte mal konkret. Siehst/vermutest Du denn einen bildverschlechternden Einfluss der ISO-'Zwischenstufen', oder nicht? Und falls ja, wo - d.h. bei welchem technischen Bildmerkmal - würdest Du ihn 'festmachen' bzw. am ehesten erwarten?
Gruß, Graukater