Das wäre tatsächlich die Kernfrage, bzw. im Sinne des Anfangsbeitrags: Hat die 50D 'echte' ISO-Drittelstufen (als Ansteuerungsmöglichkeit für den Verstärker), die sie dann sicherlich auch nutzen würde, oder verwendet sie die 'vollen' ISO-(Verstärker-)Stufen und errechnet für die fehlende Differenz eine passende Verschiebung/Korrektur der Tonwerte? Ersteres würde ggf. einen entsprechenden konstruktiven Mehraufwand / eine aufwändigere Schaltung bedeuten.
Andererseits: Um mit dem 14-Bit-RAW-Wert wirklich zu rechnen, z.B. um eine drittel ISO-Stufe hochzugehen, müsste man im Prozessor vermutlich mehr Aufwand treiben, als bei einer einfachen Verdopplung (Bitshift). So hatte ich mir bisher erklärt, dass z.B. die 40D ansonsten Drittelstufen kann, aber nichts zwischen ISO 1600 (höchste "normale" Stufe) und ISO 3200 ("HIGH"). Wiederum andererseits muss ja bei der RAW-Entwicklung vermutlich ohnehin mal 14 Bit Wortlänge gerechnet werden, oder?
Letzteres wird in den Technik-Foren scheinbar immer ein wenig schief angesehen und automatisch mit einem resultierenden Qualitätsverlust assoziiert.
In der Tat bedeutet die "Hochrechnung" im Vergleich zur entsprechend größeren analogen Verstärkung ja tatsächlich ein Minus in der Qualität. Zum Einen wird beim Rechnen das Rauschen des Vertsärker zusätzlich zu dem des Sensors mit verstärkt. Zum Anderen wird der Quantisierungsfehler größer. Bei einer Verdopplung (1 ISO-Stufe hoch) bleiben von den 14 bit des A/D-Wandlers ja nur noch 13 übrig, bei zwei Stufen noch 12 usw. Würde man also tatsächlich rein rechnerisch (mal ganz extrem) von ISO 100 auf 6400 gehen, blieben nur noch 8 Bit übrig, was einige wesentliche Vorteile der RAW-Entwicklung eliminieren würde (8 Bit kann auch JPEG).
Selbst wenn die Zwischenstufen tatsächlich nur 'interpolierte' ISO sind, bin ich mir keineswegs sicher, dass das (zumindest bei aktuellen Kameras) tatsächlich so ausgeprägt ist bzw. sichtbaren Einfluß auf das Resultat hat.
Ich bin mir trotz des oben Gesagten sogar ziemlich sicher, dass es das nicht hat: Bei Drittelstufen dürfte es einfach völlig egal sein.
Ich habe mit der 450D mal versucht, den Effekt bei Testaufnahmen mit ISO 400/500/640/800 zu entdecken. Die wurden bei Kunstlicht in RAW gemacht (vom Stativ aus) und anschließend in DPP per Belichtungskorrektur auf den gleichen Helligkeitswert 'hochgezogen', Rauschunterdrückung dabei komplett auf Null. Es ist mir nicht gelungen, signifikante Unterschiede in punkto Rauschen zu entdecken - und ohne die EXIF-Daten könnte ich dabei im Nachhinein nicht sagen, welches resultierende Bild bei welcher ISO-Einstellung entstanden ist.
Das wundert mich nicht sehr.
Anders als per Software gehts ja nun bei einem Sensor gar nicht, oder???
Die Frage war: Welche ISO sind echt?
Wie schon mal vorgeschlagen, sollten wir hier als "echte" ISO-Stufen diejenigen bezeichnen, die durch analoge Verstärkung zustande kommen.
Wieso? Höhere Spannung anlegen, mehr Signal rauskriegen. Da ist keine Software im Spiel...
Ich bezweifle stark, das der Sensor selbst mit unterschiedlicher Versorgungsspannung betrieben wird. Vielmehr geht es um den Verstärkungsfaktor des Ausleseverstärkers.
Ja, und genau darum geht es!
Nähmlich den Ausgangspunkt, oder die Referenz!
Wo ist der Ausgangspunkt, wo die Referenz!
...und wie wird mehr Spannung gesteuert? Ich behaupte über einen Prozessor. Wenn man den Programmiert, nennt man das Software.
Ähm, nee. Wenn ich den Verstärkungsfaktor eines analogen Verstärkers erhöhe, ist das ein analoger Vorgang. Ob diese Erhöhung wiederum irgendwo mal durch einen Prozessor ausgelöst wurde, auf dem natürlich Software läuft, ist dafür doch egal. Du fährst mit deinem Auto auch analog durch die Gegend, auch wenn auf deinem Navi Software läuft, oder? ;-)
Wie funktioniert das bei einem Film? Der Film selber ist mehr oder weniger empfindlich, nix Prozessor, nix Software.
Und wenn du den empfindlicheren Film per Computer bei einem Händler bestellt hast? ;-) (OK, ich schweife ab...)
Es geht (noch einmal) nicht darum, wie bei höheren ISO mehr oder weniger "entrauscht" wird, sondern um den Ausgangspunkt: Lichtempfindlichkeit!
Ihr bringt immer wieder Das rauschen ins Spiel, das kommt erst viel, viel später!
Aber nur das Rauschen macht die Unterschiede zwischen den einzelnen diskutierten Verfahren aus, auf die entsprechende ISO-Stufe zu kommen. Gäbe es kein Rauschen, wäre es vollkommen egal, ob man einen doppelt so empfindlicheren Sensor hat, das Signal analog doppelt verstärkt oder nach des A/D-Wandlung den Wert mit 2 multipliziert.
Leeto hat es doch gut und verständlich erklärt. Beim 'nativen' Wert für die Empfindlichkeit ("Basis-ISO", wo auch immer dieser 'Referenz'-Wert liegen mag - meinetwegen 124,3 ISO) des Sensors wird ohne Verstärkung gearbeitet, d.h. das Auslesesignal des Sensors findet direkt für die Digitalisierung (A/D-Wandlung) Verwendung.
Ganz bestimmt nicht. Das Signal des Sensors selbst dürfte so schwach sein, dass wir vermutlich von sowas wie ISO 0,03 sprechen müssten. Ich bin sicher, dass ohnehin immer eine satte analoge Verstärkung stattfindet, schon bei ISO 100.
Es ist aber nun mal ein ganz wesentliches Merkmal der Digitalkameras, dass höhere Empfindlichkeit - weitgehend unabhängig davon, auf welchem Weg sie erreicht wird - immer mit einer Zunahme des Rauschens einhergeht / 'erkauft' werden muss. Und darunter leidet ggf. die Bildqualität.
Nicht nur der Digitalkameras. Wenn ich aus immer weniger Licht die gleiche Information holen will, fallen Ungenauigkeiten und Dreckeffekte einfach immer stärker ins Gewicht. Egal ob die Umsetzung nun chemisch, elektrisch oder durch digitale Berechnung erfolgt.
Du hast die Frage immer noch nicht verstanden.
Ausgangsbasis:
Analoger Film, ISO 100, ISO 400, sieht man ein deutlich stärkeres "Rauschen" als das "Analograuschen" an sich?
Analog, ISO 800, welche deutliche Abstufung im Rauschen gibts zu einer 1Ds, 400D im Bezug auf eine Praktika MTL5 oder EOS3?
Das verstehe ich jetzt tatsächlich nicht.
Edit: also kurze zusammenfassung:
1. der sensor hat nur eine empfindlichkeit, alle andere sind "virtuell" spricht werden durch signalverstärkung und/oder push/pull berechnet.
Jepp, so wird's wohl sein.
2. die basisempfindlichkeit "ISO X" (100 bei Canon) entspricht (hierzu ist der text bei wiki
http://en.wikipedia.org/wiki/Film_speed#Digital_camera_ISO_speed_and_exposure_index sehr aufschlußreich) irgendeinem ISO-wert, der numerisch "ISO 100 echt nach ISO 12232 gemessen" nicht entspricht.
Also im Groben sollten ISO 100 schon ISO 100 sein. Wie genau das gemessen wird und wie präzise sich einzelne Kamerahersteller daran halten, kann ich nicht sagen.
3. Der sensor/prozessor kann aber irgendwelche bestimmte virtuelle stufen "kennen" (kennen im sinne ab dieser stufe wird das signal anders verarbeitet o.ä.) um daraus die nächstliegenden zwischenstufen durch verstärkung + push/pull und nicht durch "nur" signalverstärkung zu berechnen
Das hat doch wenig mit dem Sensor zu tun. Sie Frage ist, was durch analoges Verstäkren und was durch digitales Hochrechnen erledigt wird, bzw. ob das nicht einfach egal ist.