Post Teil 1:
Ich habe nun in der Zwischenzeit die Möglichkeit genutzt und habe mit die D700 und das Nikon 70-200 VR I übers Wochende ausgeliehen und ausgiebig auf der Hunderennbahn getestet. Leider war das Wetter nicht so prickelnd, sodass das Licht alles andere als schön war. Wenigstens bin ich trocken geblieben...
Zur Kamera. Leider hat der Händler es nicht gebacken bekommen, mir die aktuellste Firmware aufzuspielen ( obwohl ich telefonisch ein paar Tage vorher darum gebeten hatte ). Also hatte ich die Kamera mit Version 1.0 zur Verfügung, sodass mit den neueren Firmwareupdates evtl noch etwas bessere Ergebnisse möglich gewesen wären.
Selbst updaten wollte ich bei geliehenem Equippement nicht ( nachher geht was schief, dann gibts Ärger ).
Eigentlich wollte ich auch das neue VRII leihen, doch leider war das schon reserviert

doch dazu später mehr.
Was mir aufgefallen ist:
- Menüs durchdacht und logisch aufgebaut. Habe ( wie schon erwähnt alles sofort gefunden )
- Steuerung: Die wichtigen Funktionen ( z.B. Wahl ob alle Messfelder, Einzelfeld, mit Erweiterung ) sind ohne sich durch Menüs kämpfen zu müssen vorhanden.
- Insgesamt ist die Kamera wesentlich durchdachter als die Canon. Ich dachte eigentlich der Hauptunterschied wäre im AF auszumachen, doch es ist noch mehr, das die D700 deutlich besser macht als die 5d.
Bei der 5D hatte ich immer das Problem, Hunde auf der Rennbahn richtig zu belichten.
Oft brachte, gerade bei schwierigeren, kontrastreichen Lichtverhältnissen keine der vorhandenen Belichtungsmodi ein brauchbares Ergebniss, sodass ich dazu übergehen musste, immer mehr manuell zu machen.
Ich dachte das wäre eben so und damit müsste ich mich auch bei Nikon abfinden, doch dann kam die Überraschung:
Bei Nikon gehts auch anders

Die Spotmessung ist anders als bei der 5D ( Spotmessbereich viel zu groß. In ca. 90-100% aller Situationen für mich absolut unbrauchbar, genauso wie die integral/Mittenbetonte Messung ) eine wirklich sinnvolle Geschichte. "Durchmesser" im Menü richtig einstellen ( bei meinen Motiven 8-12mm) und die Belichtung passt.
So habe ich dann alle Bilder auf der Hunderennbahn durchgehend gleich belichten können. Während ich bei der 5D fast jedes Bild im Rawkonverter in der Helligkeit nochmal anpassen muss, weil keine Belichtungsmessmethode durchgängig vergleichbare Ergebnisse bringt, passt die Sache bei Nikon einfach.
- Sucher ist groß genug und auch relativ hell. Manuell scharfstellen geht mit der verbauten Mattscheibe auch ganz ordentlich. Trotzdem sehe ich in diesem Punkt die 5d mk2 leicht vorne.
- Kameradisplay: Leider geht auch dieser Punkt an die 5D mk2. Das Display ist zwar von der Schärfe in Ordung, aber die "Leuchtkraft" ist grenzwertig gering. Es ist im Gegensatz zur 5er kaum möglich die richtige Belichtung ohne Histogramm zu beurteilen. Bei viel Licht wird es dann wohl noch schwerer mit dem Display zu arbeiten.
Dabei noch ein Minuspunkt: Scrollen durch die Bilder ist extrem umständlich. Wenn man hereingezoomt hat, muss man an einem Rädchen drehen um zum nächsten zu scrollen. Sonst ists umgedreht. Sind ausgebrannte Stellen im Bild zu sehen, dann gehts wieder nicht mit der Wippe, auch nicht in der Vollansicht
Irgendwie sehr umständlich, aber ich hoffe, das kann man irgendwie noch umstellen.
- Akku: Ich weiss nicht ob es an dem (geliehenen evtl schon mitgenommeneren ) Akku lag, aber auch hier sehe ich die 5er deutlich vorne.
Schon nach rund 800-1000 ( 5er 1500+ ) fing der Akku an zu schwächeln. Dazu kam, dass die Ladezustandsanzeige recht langsam auf 2 Striche abgesunken ist und dann plötzlich die Kamera einfach "tot" war und sich nichtmal mehr einschalten liess. Nach dem Laden des Akkus ging es dann wieder, optimal fand ich es trotzdem nicht...
- AF: Viel muss ich dazu nicht sagen. Wirklich alles relevante lässt sich einstellen... Schön wäre es vielleicht noch wenn man die Größe der Messfelderweiterungen einstellen könnte, aber im Prinzip entspricht es genau dem was ich mir erhofft hatte

AF speed ist Top, Tracking ebenfalls und die Kamera beginnt auch ohne große Verzögerung mit der Verfolgung.
- Auslöser: Es mir kam es nur so vor als wäre die Auslöseverzögerung geringer, kann aber auch am besseren AF liegen. Die Zeit, in der der Sucher dunkel ist beim Auslösen, ist bei der D700 deutlich geringer.
- Haptik: Der Griff ist bei Nikon anders geformt und liegt so besser in der Hand. Dafür finde ich das vordere Einstellrädchen "vorne" anstatt "oben"
nicht ganz so geschickt.
- Erscheinungsbild: Ich war nicht allein auf der Hunderennbahn und im Vergleich D700 und 5D mk2 wurde die Canon im Vergleich unter anderem als "sieht aus wie ein Spielzeug" bezeichnet. Wirklich "schön" finde ich die D700 aber auch nicht

Aber sie soll ja auch nur Fotos machen. Besser als jedes nur weiss grundiert gelieferte Objektiv sieht sie allemal aus daher nicht weiter von Interesse für mich. Ne schicke Schwarze Linse davor und man sieht die Kamera sowieso kaum noch
Das mal den Nicht BQ bezogen Dingen.
CaptureNX habe ich mir nun auch mal intensiv angeschaut und so wirklich überzeugen konnte es mich nicht:
- Die Bearbeitungsgeschwindigkeit ist unterirdisch. Den Weissabgleich ändern braucht bis zu 5 Sekunden, bis eine Änderung zu sehen ist.


Nichts böses Ahnend habe ich bei 400 Bildern nur den Picturestyle geändert und den WB auf einen festen Wert einstellen lassen.
Ich habe nicht schlecht gestaunt, das das Programm nach einer 3/4 Stunde immer noch nicht fertig war... ( Die anderen rund 300 habe ich dann mit Bridge ändern lassen, hat wohl an die 30 Sekunden gedauert... nur das man einen Vergleichswert hat)
Mein Rechner hat massig Rechenleistung und ich kann all meine ( größeren ) 5D RAWs in Echtzeit bearbeiten, selbst wenn ich sie z.B. zum Entrauschen auf die 3-4 fache Größe ( sind dann ca.300-400mb pro Ebene ) hochrechne.
Da ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit für 12-15mb D700 raws bei Caputre NX schon sehr dreist.
-jedes mal wenn ich das Programm öffne darf ich den Bilderordner neu suchen, weil das Programm nicht dazu in der Lage ist sich den Ordner zu merken. Sowas kannte ich bisher nur von Windows 3.1 Programmen
- Man kann immer nur 1 Bild im Programm öffnen, die anderen lassen sich dann links im Browser nicht mehr anklicken. Wenn man mehere Bilder öffnen will muss man sie extern "ausführen" und NX als Programm angeben. Den Sinn dahinter habe ich bisher noch nicht verstanden.
-Es ist nicht möglich das nef Fenster zu maximieren, sodass keine "graue" ungenutzte Fläche im Programmfester bleibt. Andocken gegen versehentliches Verscheiben gibts auch nicht
- USM einstellungen sind recht unsinnig und die Stärke lässt sich kaum sinnvoll Regeln ( ich sage nur Radius )
- Für den Preis den die Software kostet wird imho sehr wenig geboten. Die Auswahlfenster rechts und links sind unübersichtlich und man muss sich durch jede Mege reiter klicken und ständig rechts an der Scrollbar hoch und runterfahren um auf alle Funktionen zugreifen zu können.
- weitere unsinnige Dinge wie zB.: Cropt man ein Bild, bevor man die "Kameraeinstellungen" verändert ( oder im nachhinein dort noch was ändern will ), wird der Crop rückgängig gemacht und man muss ihn rechts unten ( durch reiterklicken und scrollen ) anschließend manuell wieder aktivieren. Sinn ?
- es gibt keine möglichkeit die Aus/Weitergabe an PS einzustellen, so will ich z.B. keine 14 Bitfarbtiefe, weil ich sonst bei jedem Bild manuell in PS die Farbtiefe von 16 auf 8 reduzieren muss, um sie als jpgs abspeichern zu können ) Dazu kommt dass das Programm von Haus aus die 32 Bit Version von PS öffnet. Wenigstens das liess sich umstellen

-...
Lage Rede kurzer Sinn: Das Programm ist nicht so meins

Die Handhabung hätte man imho unkomfortabler nicht machen können.
Ich bleibe definitiv bei ACR. Es ist immer noch das mächtigste RAW Programm das ich kenne und mit Adobe Bridge zur Verwaltung macht auch die Bearbeitung von mehr als einem Bild noch Spass

Mir kommt es so vor, als käme die neue 5.7er Version ( habe noch das alte CS 4 ) besser mit den nefs zurecht.
Zitat von katzianka Beitrag anzeigen
Würde vielleicht eine Investition in das Können des Fotografen mehr bringen als ein Wechsel von Canon zu Nikon?
Können ist genug vorhanden. Fakt ist nur das der AF nicht das bringt was ich von einer Kamera dieser Preisklasse erwarte.
Mein D700 Test ergab:
Von über 700 Bildern waren keine 40 mit der D700 fehlfokussiert. Und das tw. in Situationen, die mit der 5D mk2 schon prinzipiell gar nicht möglich gewesen wären...
Der AF Unterschied ist noch wesentlich größer als ich dachte. wenn man bedenkt, das das meine Ausbeute mit einer Kamera mit "anderer" Handhabung und Steuerung als bei Canon war, dann kannst du ja abschätzen wie meine Ausbeute sein wird, wenn ich mehr Übung damit habe.
Lies dir das
klick nochmal durch. Wenn du es dann immer noch nicht verstehst, dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.