Naja, wenn der eine Fotograf noch zoomt, hat der mit der Festbrennweite das Foto längst fertig. Das meine ich ernst. Es ist mit FB eine Entscheidung weniger zu treffen.
Das ist genauso Übungssache, wie man manuell oder mit AF arbeitet. Es gibt Leute die sind extrem fix mit MF. Wer wie wild mit dem Zoom rumfuchtelt dem nützt das auch nix, da bin ich mit dir einverstanden. Aber ich nutze den Zoom z.B. im Reportagegedränge, weil ich a) den Platz nicht wechseln kann und dann auf b) neues Motiv umschwenken will, bewusst, oder weil jetzt gerade eine Aktion passiert, bei Personen die so nahe stehen, dass man mit 80mm und einem Schritt zurück zu einem Bild kommt, während man vorher konzentriert war Fotos aus der Perspektive von z.B. 180mm zu machen. Für die Fotos in deinem Anhang käme ich auch mit einer FB aus...
FB würden sicherlich weit mehr ausreichen, als wo sie heute eingesetzt sind. Daraus abzuleiten, dass Zooms komplett überflüssig sind, ist mehr als vermessen. Meine Entscheidung Zooms einzusetzen ist ja auch nicht nur aus dem Bauch heraus passiert. Da lichtstarke FB günstig sind, habe ich viel mit FB fotografiert, bevor ich konsequent Richtung lichtstarke Zooms (kombiniert mit FB) gewechselt bin. Auch habe ich sicherlich nicht aus Spass und Geldüberschuss für Reportagen immer zwei Gehäuse mit. Geschwindigkeit ist die halbe Miete... entweder beide mit Zoom oder FB/Zoom gemischt.
Darüber hinaus kommt ein Punkt hinzu, dass ich lange mit sehr wenig MP unterwegs war (2.7MP, danach 5.4MP und 4.1MP) Da hilft es, diese auch wirklich vollständig auszureizen. Bei Reportage heisst das, kurz beim Zoom statt z.B. 85mm auf 81mm oder 103mm oder was auch immer zu zoomen. Der Perspektivenunterschied ist minimal, aber der Beschnitt dann auch. Ich komme bei über 90% meiner Reportagebilder ohne beschneiden aus, da ich das versuche jeweils direkt beim Bild fertig zu komponieren.
So sieht es ( oder sah es ) bei mir auch häufig aus.
Ging mir z.B. am Salzburgring so, das 80-320 drauf und ständig verzweifelt am Zoomring gedreht um ja den richtigen Bildausschnitt hinzubekommen. Als ich vor Jahren mit Festbrennweite am Ring war, war die Ausbeute um einiges besser. Erst den Bildausschnitt festlegen und dann warten bis das Motiv ins Bild kommt, fertig.
Das bedeutet wohl "versaut den Blick"

. Bei 80-320mm hat man einen enormen Brennweitenbereich und wenn man beim heranrauschen eines Sportwagens erst anfängt zu überlegen, welches Foto ich machen will (Nahaufnahme mit 300mm oder Perspektive des Wagenpulks im Überblick) hat man verloren. Dafür kann man aber direkt von einer Sekunde auf die nächste auf eine andere Perspektive wechseln.
Ich werd generell das Gefühl nicht los, dass für die meisten aus der FB Fraktion die Zoomer einfach wie wild am Ring drehen um passend Onkel Fredys Gesicht auf den Sensor zu kriegen. Dass man ein Zoom auch unterstzützend für Beschnitt und schnelleren, gezielten und bewussten Perspektivenwechsel nutzen kann scheint man uns nicht zuzutrauen...
