Dann hast du die Meta Ebene halt einfach noch nicht ganz verstanden.
Ach was. Vielleicht hast Du Dich ja nur in den Metaebenen verlaufen...
Denn viele der von Dir genannten Mechanismen greifen bei jeder Art von Wahrnehmung bzw. Kommunikation: ob ich nun zB in einer Erzählung die Wörter 'Route 66' fallen lasse oder ein entspr. Schild in einem Foto zeige - die Wirkung im Kopf des Rezipienten ist die gleiche.
Weil also gar nicht fotospezifisch, folglich kein Grund, einem Foto das Geschichtenerzählen grundsätzlich abzusprechen.
... werden die Assoziationen einen einigermaßen brauchbaren Schluss auf das Gesehene erlauben.
Genau, das ist der Kommunikationskontext. Damit sind Deine lustigen Beispiele von der schwulen Käptns-Trauung draußen: Der Kumpel sieht seinen Freund als Bräutigam neben der Braut in Weiß, damit ist die Geschichte für ihn klar. Für Dritte, die die beiden nicht kennen, ist es ein Hochzeitsfoto, da sehe ich dann auch nur allenfalls eine recht dürftige Geschichte (da haben zwei geheiratet...) oder gar keine (DR-Diskussion in Fotoforum
Dein Beispiel trifft nicht im Ansatz das hier diskutierte Problem.
Mein Beispiel hat punktgenau widerlegt, dass ein Foto nichts Neues zeigen könne, da beim Betrachten nur Erinnerungen aufgerufen + verbunden würden.
Du kannst nun viele Umstände erfinden, die in einem Foto nicht gezeigt werden - so wie ich auch eine dicke Liste machen könnte, worum es in
Buddenbrooks *nicht* geht.
Man kann auch jede Geschichte weitererzählen - so wie zB Kamel Daoud in seinem Roman 'Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung' dem toten Araber in Camus'
Der Fremde eine Biographie und einen Namen gibt...
C.