Ehrlich gesagt, finde ich die Idee der Bechers...
Ehrlich gesagt, werde ich die Arbeit der Bechers sicher nicht verteidigen...
"Schaut her, hier ist mein Hund, ich bin sehr stolz drauf, seht, wie toll er hüpft und wie gut ich das fotografisch eingefangen habe!"
Ich glaube, hier haben wir die unterschiedlichen Positionen ausgetauscht - ich schreibe hier nicht um zu überzeugen.
Äh, doch! Deine Idee interessiert einen Betrachter einen Sch***ß
Äh, da hast du mich vielleicht falsch verstanden. Weder die Frage, noch die Antwort darauf ist für den Betrachter bestimmt (höchstens als zusätzliche Info) oder für ihn von Bedeutung. Die Idee ist letztlich eine sehr persönliche Sache des Fotografen. Sich Gedanken über die Idee der eigenen Fotografie zu machen ist auch keine Vorschrift sondern eine
Einladung.
Ich kann ein Bild von einem springenden Hund auf einer Wiese machen oder... ich kann die Idee, dass Tiere fühlende und empfindsame Wesen sind ausarbeiten.
Überhaupt finde ich, dass die Bedeutung des Betrachters bei weitem überschätzt wird und ich bin versucht zu sagen, dass das für alle Bereiche der Fotografie zutrifft. Das ist aus meiner Sicht so eine "Krankheit" unserer "like, web-foto-wettbewerb, wir hören unseren Kunden zu" - Zeit.
Der Betrachter kann schon selbst entscheiden, was er für spannend erachtet und wie er auf ein Bild reagiert. Ich kann es eh nicht beeinflussen, weil er eben sehen wird, was er sehen will. Was ich tun kann ist etwas von mir zu zeigen, von meinen Ideen, Vorstellungen, Träumen und Gefühlen. Dazu muss ich mich halt genau mit meinen Ideen, Vorstellungen, Träumen und Gefühlen auseinandersetzen und diese Auseinandersetzung ist bei weitem schwieriger, als darauf zu hören was Dritte denn so erwarten. Wenn die Antworten spannend sind, werden sich schon Betrachter finden, die sich dafür interessieren.
Das Gesagte gilt auch und gerade für die Auftragsfotografie, ob nun in Form von Kunst oder als Handwerk. Ich geh doch nicht zu einem gewerblichen Fotografen und erzähl ihm, wie er seinen Job zu machen hat.
Ein perfektes Portrait von deinem Kind wird die Omma begeistern. Oder die Mutter. Aber sonst niemanden...
Nun, dann stellt sich für mich doch die Frage, ob es sich dann tatsächlich um ein "perfektes" Portrait handelt?

Nein, ich will hier nicht versuchen zu definieren, was nun "perfekt" ist. Es gibt sicher "perfekte" Massenware aus Millionen von Fotostudios von Millionen von Enkeln und Millionen von Omas, die darüber glücklich sind auf der Welt.
Und es gibt Millionen von Schnappschüssen, die genau den selben Effekt auslösen. Es ist nicht so sehr das Bild, sondern die Nähe des Betrachters zum Subjekt, die für den Effekt verantwortlich zeichnen.
Und es gibt Portraits, die intersubjektiv Emotionen auslösen...
Greets
/bd/