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Was bedeutet "Geschichte erzählen"?


:eek: Wie darf ich mir das bildlich vorstellen?? :lol:

Damit es On-topic bleibt: Vor meinem geistigen Auge entsteht gerade ein Bild, welches eine tolle Geschichte davon erzählt... :ugly::cool:
 
@FragenueberFragen
Ich finde, das du das toll geschrieben hast. Ich denke so langsam habe ich ein Verständnis und Vorstellung davon, was man sich darunter vorstellen kann. Gerade dein Beispiel mit den Makros zeigt doch, das man ohne Menschen eine Geschichte erzählen kann. Nur für die meisten ist es wohl dann belanglos.

Ich selbst finde beispielsweise Modelfotografien total langweilig, aber sie sind mit das beliebteste Genre überhaupt. Erzählen denn Models Geschichten? Es ist manchmal schwer eine zu erkennen oder zu interpretieren.
 
Ich selbst finde beispielsweise Modelfotografien total langweilig, aber sie sind mit das beliebteste Genre überhaupt. Erzählen denn Models Geschichten? Es ist manchmal schwer eine zu erkennen oder zu interpretieren.

Liegt daran, dass die meisten unter Portraitfotografie verstehen ein junges hübsches Model einfach offenblendig abzulichten und insgesamt aber kein Konzept da ist - "was möchte ich denn aussagen". Das sind dann alles vielleicht bessere Passfotos aber insgesamt steckt da auch nicht mehr dahinter oder heben sich irgendwie von der Masse ab.

Es gibt allerdings auch 1-2 Positivbeispiele

z.B. https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1680367 und ihre sonstigen Strecken. Da merkt man, da ist insgesamt eine Idee dahinter da wird auch mehr transportiert als einfach nur ein schönes Bild.

oder hier: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1668614

Natürlich gibt es noch viele andere die mit ihrer Kamera gut oder auch weniger gut umgehen können, aber insgesamt kommt selten etwas mehr rüber als "Fokus sitzt, Belichtung ist korrekt etc.", das Gefühl und die Idee bleiben da oft auf der Strecke.
 
Ich selbst finde beispielsweise Modelfotografien total langweilig, aber sie sind mit das beliebteste Genre überhaupt. Erzählen denn Models Geschichten? Es ist manchmal schwer eine zu erkennen oder zu interpretieren.
Finde ich nicht. Es ist im Kern immer die gleiche: Ich bin eine junge schöne Frau und begehre dich Betrachter dieses Fotos. Kurz: Sex. Alles drum herum illustriert nur das Thema: Unter der Apfelblüte im leichten Kleidchen, die Schatten der Lamellenfensterläden auf der Haut, der kühle, abweisende Blick...

Je weniger du vom eigentlichem Thema konkret siehst, also dem Sex, um so mehr musst du mit fotografischen Mitteln erzählen, denn dann muss das Geschehen im Kopf des Betrachters ablaufen. Je mehr du zeigst, um so weniger Mühe braucht sich der Fotograf zu geben. Pornos, wo der konkrete Akt unverblühmt gezeigt wird, bedarf überhaupt keines formalen Handwerks mehr bei der Bildgestaltung. Da hält einer mit der Kamera drauf und das reicht.
 
Was du beschreibst ist doch eher kunstvolle Aktfotografie. Modelfotografie seh ich keinen direkten und zwangvollen Zusammenhang mit Sex und Erotik (ich glaube das Wort meinst du). Vielleicht spricht es mich auch deshalb nicht an, weil ich das nicht erkenne. Ich sehe fast immer belanglose Menschen. Also eigne ich mich als Betrachter nicht das Bild anzuschauen, weil die Arbeit nicht geschätzt wird.
 
Tatsächlich gibt es das nicht. Es gibt nur "Geschichten nacherzählen" -- Situationen, die der Betrachter aus eigenem Erleben kennt und daher das Bild als "ikonisch" einstuft. Ein völlig unbekanntes Geschehen kann mit einem Bild nicht kommuniziert werden, weil der Kontext fehlt.
...

Geschichten erzählt sich also jeder Betrachter selbst, nur ganz besonders bekannte Symbole können zum Auslöser für "gelenkte" Wahrnehmung werden. So wie das nackte Mädchen aus Vietnam, oder Che, oder das Verbrennen einer Flagge: Bild-Kommunkation ist überaus schwierig, weil Bilder eben keine Sprache haben. Bild zeigen recht brauchbar Adjektive (rot, rau, schnell, statisch), mehr oder weniger klar Substantive (Auto, Haus, Frau, Kind) und überaus missverständlich Verben (sitzt, stirbt, springt, küsst, v**t, …).

Aus diesen Begriffsfetzen schustert sich der Betrachter in Reflexion seiner eigenen Erfahrung die "Bildaussage" zusammen. Was für den einen eine lustvolle Übung aus dem Kamasutram ist, ist dem anderen eine Vergewaltigung: es liegt ausschließlich im Kopf des Betrachters, sich aus dem, was er wahrnimmt (was mit der tatsächlich im Bild gebotenen Information nur sehr mittelbar zu tun hat), eine Situation zu erklären.

Wobei wir das nächste Dilemma unseres Denkmuskels angesprochen hätten: Der kann sich nämlich a.) nichts vorstellen, was er nicht schon gesehen hätte.
...

Bilder, die Geschichten erzählen, wärmen beim Betrachter Erinnerungen auf.

Das mag alles auf dich zutreffen, aber "wissenschaftlich" oder als allgemeingültiges Urteil ist das Quatsch. Punkt.

Und das "Bilder keine Sprache haben..." darfst du auch gerne als alleiniges Eigentum behalten. Deine anschließende Erklärung spricht Bände über die Unfähigkeit, neue Inhalte aus wenigen Mustern (Adjektiven) zu generieren (was ich eigentlich nicht glaube, dass dies sein kann).

Wer nicht in der Lage ist, in Fotografien Geschichten zu entdecken, die er so noch nicht kennt, der sollte (m.E.) den Grund zunächst einmal bei sich suchen. (Fehlt es an Phantasie? Oder schaut/macht er/sie/es vielleicht die falschen Fotos?) Am Gehirn kann es nicht liegen!

Vielleicht trifft hier zu, was die Mods gewissen Einwänden immer entgegenhalten? "Das ist hier ein technisches Forum"...:o
 
Zuletzt bearbeitet:
Liegt daran, dass die meisten unter Portraitfotografie verstehen ein junges hübsches Model einfach offenblendig abzulichten und insgesamt aber kein Konzept da ist - "was möchte ich denn aussagen". Das sind dann alles vielleicht bessere Passfotos aber insgesamt steckt da auch nicht mehr dahinter oder heben sich irgendwie von der Masse ab.

Es gibt allerdings auch 1-2 Positivbeispiele.

Also wenn das die positiven Geschichtserzählenden Beispiele sind, dann bleib ich lieber bei junges hübsches Model Offenblendig abzulichten.. ;)

Dieses Esoterik/Psycho Genre finde ich grausam..
 
Wer nicht in der Lage ist, in Fotografien Geschichten zu entdecken, die er so noch nicht kennt, der sollte (m.E.) den Grund zunächst einmal bei sich suchen. (Fehlt es an Phantasie? Oder schaut/macht er/sie/es vielleicht die falschen Fotos?) Am Gehirn kann es nicht liegen!

Der Mensch greift immer unbewusst auf seinen Erfahrungsschatz (gesehenes, erlebtes ...) zurück, wenn er das gesehene beurteilt.
Welche andere Basis sollte der Mensch haben? Aus der Luft kommt da nichts.

Und warum sollte das bei einem Photo anders sein?

Nex-5togo schrieb:
Dieses Esoterik/Psycho Genre finde ich grausam..

Du siehst, was und wie du siehst ... das kannst du vielleicht wegdiskutieren, ändern jedoch nicht.
 
Das mag alles auf dich zutreffen, aber "wissenschaftlich" oder als allgemeingültiges Urteil ist das Quatsch. Punkt.

Ich finde die Schärfe in deinem Beitrag unangemessen. Umso mehr weil es sich bei den Ausführungen eben nicht um eine rein subjektive Einschätzung handelt. Wer sich nicht dem heute so beliebten "auch, das ist mir alles zu theoretisch" zufrieden geben will, ist gut beraten die Beiträge von f:11 aufmerksam zu lesen.

Wer nicht in der Lage ist, in Fotografien Geschichten zu entdecken, die er so noch nicht kennt...

Dabei geht es aber bei dem Erzählen einer Geschichte gar nicht. Was passiert eigentlich, wenn ich nur ein Wort deiner Aussage austausche?

"Wer nicht in der Lage ist, in Fotografien Geschichten zu konstruieren, die er so noch nicht kennt..."

Die angebliche Geschichte in einem Bild ist eben ein Konstrukt des Betrachters - nichts von dem, was hier konstruiert wird hat etwas mit dem Satz: "Eine Geschichte erzählen" gemein.

Der vorliegende Thread ist immerhin ein schöner empirischer Beweis dafür, dass Bilder keine Geschichten erzählen können, insofern hier fleißig Geschichten mit Worten erzählt werden. Es ist allerdings methodologisch unmöglich zu beweisen, dass es etwas nicht gibt...

Das Problem bei der Diskussion zu diesem Thema ist, dass die Diskutanten nicht zur Gänze im klaren sind, was mit dem Satz: "Das Bild erzählt eine Geschichte" eigentlich postuliert wird.

Neben den von f:11 angeführten Argumenten halte ich das Argument, dass eine erzählte Geschichte eine Erzählstruktur benötigt, die einem zeitlichem Ablauf folgt, für eines der stärksten. Daraus folgt, dass ein einzelnes Bild ohne die Verwendung des Hilfsmittels Sprache keine Geschichte erzählen kann. Ein Stummfilm kann eine Geschichte erzählen. Eine Sequenz von Bildern kann eine Geschichte erzählen, weil diese eine zeitliche Abfolge konstruieren können. Ein einzelnes Bild kann das nicht (da hilft nur der Trick eine Sequenz in ein Bild zu fassen).

Bilder, die Geschichten erzählen, wärmen beim Betrachter Erinnerungen auf.

Ich finde es überhaupt nicht schmerzhaft sich von der Vorstellung zu befreien, dass ein Bild eine Geschichte erzählen kann. Dafür kann ein Bild umso mehr Gefühle und Empfindungen hervor rufen - eine wunderbare Eigenschaft des Mediums.

Wobei wir das nächste Dilemma unseres Denkmuskels angesprochen hätten: Der kann sich nämlich a.) nichts vorstellen, was er nicht schon gesehen hätte.

Diese Behauptung, die durch die vorhergehenden Argument keineswegs begründet wurde, muss man nun nicht folgen. Ich neige dazu, dass die Theoriebildung unseres "Denkmuskels" evolutionär sein kann und nicht ausschließlich konstruktivistisch sein muss. Es gibt also tatsächlich immer wieder "etwas Neues unter der Sonne". Nicht immer, nicht jeden Tag, aber doch sehr oft.

Greets
/bd/
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar kann ein Bild eine Geschichte erzählen. Ich habe es doch oben gezeigt mit der Biene auf der Butterblume. Die Geschichte ist natürlich sehr kurz, aber Bilder werden ja auch sehr viel kürzer rezipiert als erzählte oder gelesene Geschichten.

Ich glaube, keiner wird hier behaupten, dass es nicht signifikante Unterschiede zwischen den Geschichten der Worte und der Bilder gibt. Letztendlich ist 'erzählt eine Geschichte' beim Bild natürlich nur eine Metapher, eine Anlehnung an die Erzählung. Bei der übrigens auch der größte Teil im Kopf des Lesers oder Zuhörers ensteht, ganz anders als beim Film. Eine zeitliche Abfolge gibt es selbstverständlich nicht, ähnlich übrigens wie auch bei vielen Gedichten nicht, die ja auch was erzählen - ohne stringenten Erzählstrang.

Nenne es nicht Geschichte, Erzählung, nenne es meinetwegen Inhalt. Ohne spannenden Inhalt hast du kein spannendes Bild. Was spannend ist, entscheidet der Betrachter. Warum er vielleicht ein hübsches Mädchen im Sommerkleid spannender findet als eine Biene auf der Butterblume, können wir ja mal ausdiskutieren. Ob's am tollen Schattenwurf, dem feinen Bokeh oder dem goldenen Schnitt liegt, oder ob da vielleicht gewisse biochemische Reaktionen zwischen Hirn und Unterleib ein Rolle spielen könnten?
 
Wer nicht in der Lage ist, in Fotografien Geschichten zu entdecken, die er so noch nicht kennt, der sollte (m.E.) den Grund zunächst einmal bei sich suchen.

Wahr ist nicht, was A sagt, sondern was B versteht.

Das wirst du nun auch nicht verstehen, weil du ein Foren-Hooligan bist, aber dafür bist du durch deine schlechte Ausdrucksweise nun in den Filter gefallen. Gratulation.
 
Ich finde, daß das zu oft zu wörtlich genommen wird.
...

Missverständlich wird es lediglich dann, wenn man rhetorische Stilfiguren wie Tropen, Allegorien, Metaphern wortwörtlich nimmt - die Natur des "uneigentlichen" Sprechens läuft dem schon zuwider. Man kann durchaus auf Wasser hauen, bei verfehlter Geschäftsstrategie wird aber keiner einen Manager in der Badewanne sehen, wenn er von einem Schlag ins Wasser spräche.

Das mit dem zu wörtlich nehmen, jedes Wort auf die Goldwaage legen etc. ist ein nicht selten gesehenes Phänomen in diesem Forum. Da kann einer noch so oft "meine Meinung" schreiben, ein anderer wird kommen und diese Meinung zerfleddern da nicht 100% wissenschaftlich fundiert.

Die "Geschichte" kommt hier - meiner Meinung nach - in 2 Fällen zum Einsatz:

Einerseits bei den Laberern, die ihren künstlerisch wertvollen Anspruch damit herausstreichen müssen. Gerne genutzt als Totschläger bei Bildkritik ("also bei mir muss ja ein Bild eine Geschichte erzählen, damit..." und alles andere sind tumbe Schnappschüsse) (nur so am Rande, auch ein Schnappschuss kann sehr wohl eine Geschichte erzählen).

Andererseits bei denjeninge, die das durchaus im übertragenen Sinne verstehen können und wollen. Und wie schon einige andere auch geschrieben haben - der Deutungsrahmen dazu dürfte weit sein. Ein Fotograf kann sich gezielt eine Geschichte überlegen, die er mit dem Bild "erzählen" will. Das kann auch nur der Wunsch sein, einen Betrachter zum Nachdenken anzuregen. Ziel kann aber auch sein, vielmehr eine Empfindung als eine konkrete "Story" auszulösen. Dann kann ein Fotograf auch einen zufälligen Moment einfangen, der vielschichtiger wirkt als ein anderer zufälliger Moment - vermutlich sind das dann eher Glückstreffer. Und zuletzt gibt es dann auch noch die Betrachter - die einen mit mehr Fantasie oder Geduld als die anderen, so dass auch jeder Betrachter eine Geschichte sieht oder eben nicht. Wie schon vor mir geschrieben wurde, jeder von uns hat einen anderen Referenzrahmen von Erfahungen und Empfindungen, und wird dadurch ein Bild jeweils anders interpretieren als jemand mit einem anderen Hintergrund.

Kurz, ich finde dieses "jedes Bild MUSS ... erzählen" übertrieben. Wenn man sich etwas Zeit nimmt zur Betrachtung, dann kann man in so gut wie jedes Bild etwas interpretieren, das eine Geschichte sein kann. Muss aber nicht sein.
 
Ich neige dazu, dass die Theoriebildung unseres "Denkmuskels" evolutionär sein kann und nicht ausschließlich konstruktivistisch sein muss.

Evolution und Konstruktion bedingen einander und sind keine Gegensätze. Ich kann mir jederzeit ein Rotkäppchen mit blauer Mütze vorstellen und wäre ich Otto, würde ich da schon einen Film dazu planen. "Blauschrecken und die Waldgreise", z.B. Aber -- und hier hängt der Denkmuskel schon wieder aus -- es werden wohl ein Mädel und sieben Männeken besetzt werden. Niemand würde in der Produktion unterschreiben, dass die Waldgreise eventuell als immer rotierend Hula-Hoop-Reifen umgehen, der Sympathiefaktor ginge krass gegen Null, das Lächerlichkeitsproblem durch die Decke.

Aber wenn du ein Beispiel kennst, wo zur Abwechslung kein intelligent gewordenes Lebewesen aus den billigen Plätzen der Evolution (Raketenwürmer, Schwarm bildende Dinosaurier, singende Streifenhörnchen, spinnenartige Aliens, hypertrophierte Pseudo-Humanoide Aliens, …), sonder ein wirklich völlig neu erfundenes Lebewesen irgendwo einen Auftritt geschafft hat, dann bitte vorführen. Aber bitte nicht die Teekanne, die den Tee macht :)
 
Der Mensch greift immer unbewusst auf seinen Erfahrungsschatz (gesehenes, erlebtes ...) zurück, wenn er das gesehene beurteilt.
Welche andere Basis sollte der Mensch haben? Aus der Luft kommt da nichts.

Und warum sollte das bei einem Photo anders sein?

Du unterschätzt dich! Was du schreibst, trifft eher auf Schimpansen zu, nicht auf den sapiens.
 
Hier wird immer so getan, als ob der Fotograf in zähemm Ringen konzeptionell, intellektuell und handwerklich lange arbeitet, um das Superwerk zu schaffen. Inklusive Drehbuch der zu erzählenden Geschichte.

Das ist doch meistens Blödsinn. Wie sieht es denn aus? Man hat eine Idee, oder auch nicht, knipst drauf los, gibt sich Mühe, das meiste ist ******e und mit viel Glück ist ein geiles dabei. Das ist nicht nur bei den Amateuren so. Schaut euch mal die Serien an, die die Word-Press-Gewinner geschossen haben! Was mich da immer wundert: Wie haben die das eine gute, das Gewinnerfotos aus all den ja auch gar nicht so schlechten ausgewählt?

Ich glaube, die Geschichte kommt oft erst später. So, wie Filme erst im Schnitt enstehen und mit dem Plan vorher, was man eigentlich machen wollte, gar nicht so sehr viel zu tun haben.
 
Ich habe es doch oben gezeigt mit der Biene auf der Butterblume.

Wie /bd/ überaus scharfsinnig ergänzte, benötigt eine Geschichte den Zeitbegriff, um die Entwicklung, die Kennzeichen der Geschichte ist, zu transportieren. Vorvergangenheit, Mitvergangenheit, Vergangenheit, Gegenwart, Vorzukunft, Zukunft: wie soll das je in ein Bild passen? In 24 Bilder pro Sekunde, in Technicolor und mit Dolby-Surround Ton wird es machbar, aber nicht ein einziger Kader aus diesen 173000 eines durchschnittlichen Abend füllenden Films würde die Geschichte erzählen können, die in den 120 Minuten erzählt werden. Wenn jemand den Film schon kennen würde, wäre er vielleicht durch den Kader erinnert und könnte so versuchen, den Film nachzuerzählen.

Die Lackmus Probe allerdings wäre es, diesen einen Kader durch Personen, die den Film nicht kennen, zur Geschichte erweitern zu lassen. Wenn du bei tausend Straßenbefragungen nur einen, dem tatsächlichen Film auch nur ungefähr entsprechenden Plot erzählt bekommst: lass' es mich wissen.
 
Also ich verstehe das so, dass ein Bild bei einem Betrachter innerhalb kurzer Zeit (Minuten oder Sekunden) Emotionen auslösen soll, mit denen dann im Kopf des Betrachters eine Geschichte entsteht. Natürlich ist "die Geschichte" bei jedem Betrachter etwas anders. Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
 
Ich glaube, die Geschichte kommt oft erst später. So, wie Filme erst im Schnitt enstehen und mit dem Plan vorher, was man eigentlich machen wollte, gar nicht so sehr viel zu tun haben.

Hm. Ob du schon je einen Film gemacht hast? Ich meine einen, der auch tatsächlich ausgestrahlt wurde? Wenn du dich da nicht im Voraus auf einen Plan verständigst, wird die Produktion bald sehr nervös anklopfen …

Ansonsten: ja, viele Geschichten entstehen post factum. Nicht unbedingt, weil das so gewünscht wird, sondern weil es sich so ergibt. Mensch ist halt kein Aufzeichnungsgerät, das morgen noch weiß, was gestern war. Erinnerungsfetzen, Wunschvorstellungen und Anhaltspunkte werden dann zur "Geschichte des Bildes" synthetisiert und sehr glaubwürdig verbreitet. Aber ernsthaft: du hast das Bild deines Lebens, sowas wie "das Parfüm" der Fotografie. Es kommt ein Journalist und will wissen, wie du das geschossen hast und alles, was dir einfällt, wäre: "Ich habe mich im Schritt gekratzt und dabei muss ich am Auslöser angestoßen sein."
 
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