Könnte ich denn für meine Zwecke nicht auch zu den Metz-Einsteigerblitzen wie dem mecablitz 36 AF-4 greifen?
Ohne jetzt "Deine Zwecke" genauer analysieren zu wollen, würde ich von dem 36 AF-4/5 auf alle Fälle abraten. So sehr ich auch als Metz-Fan bekannt bin - die kleine zugekaufte Funzel taugt wirklich nix. Man sollte bei Metz nicht unterhalb des 48 AF-1 einsteigen. Sofern man auf das Blitzen auf den 2. Vorhang verzichten kann, tuts notfalls auch der 44 AF-1. Bei beiden genannten Blitzen ist man allerdings auf P-TTL festgelegt, da sie keinen eigenen Automatikmodus besitzen.
Oder ist die Komfortautomatik der genannten Modelle WESENTLICH komfortabler und "intelligenter"?
Im Vergleich zu P-TTL ist die Komfortautomatik weder das eine noch das andere. Beides ist gleich "komfortabel" und was die "Intelligenz" angeht, so ist diese nur unterschiedlich verteilt. Bei P-TTL sitzt die in der Kamera und bei der Automatik eben im Blitz.
Ich weiß nicht genau, ob Dir die Unterschiede klar sind, deshalb noch mal kurz zusammengefasst:
P-TTL: Hier sendet der Blitz einen Messblitz, die Kamera ermittelt die reflektierte Helligkeit dieses Messblitzes (durch das Objektiv - daher auch die Bezeichnung "TTL") und zündet dann 50 ms später den Hauptblitz mit der berechneten Leistung. Hier steuert also die Kamera die Lichtmenge. Vorteile von P-TTL: Wenn man einen lichtschluckenden Filter verwendet (z.B. Polfilter oder Graufilter) wird dessen Absorption berücksichtigt, da ja durch die Linse und damit auch durch den Filter gemessen wird. Außerdem ist nur mit P-TTL HSS möglich. Nachteil: Einmal der Messblitz (manche Leute schaffen es nämlich, zwischen Mess- und Hauptblitz die Augen zuzukneifen, das gibt dann die typischen "Schlafaugen") und in der Regel an den Pentax-DSLRs (mit Ausnahme der K-7) nicht so belichtungssicher wie die Blitzautomatik.
Automatikmodus: Hier zündet der Blitz und er ermittelt gleichzeitig selbst die reflektierte Helligkeit über eine eigene Messzelle. Ist genug Licht abgegeben, wird der Blitz abgeschaltet. Hier steuert also der Blitz die Lichtmenge (in dem er die Abbrenndauer des Hauptblitzes regelt, einen Vorblitz brauchts dafür also nicht). Nachteil: Kein HSS; Berücksichtigung von Filtern nur per manueller Korrektur; Messzelle ist auf "Normalbrennweite" ausgelegt, was bei krass abweichenden Brennweiten und sehr ungleichmäßiger Lichtverteilung des Motivs zu Fehlbelichtungen führen kann.
Unter 100 Euro möchte ich ohnehin bleiben, aber es muss nicht die allerbilligste Lösung sein.
Bei "unter 100 Euro" fällt der Erwerb eines neuen Blitzes schonmal weg, da gibts schlicht nichts, was selbst mit Abstrichen auch nur ansatzweise zu empfehlen wäre.
Ich wiederhole nochmal meine Empfehlung: Nicht gleich soviel Geld ausgeben, bevor man nicht weiß, was man wirklich benötigt! Schau z.B. mal
hier oder
hier. Der Braun VarioZoom 340 geht in der Bucht üblicherweise für unter 10 Euro weg. Der Braun ist einigermaßen lichtstark (Leitzahl entspricht dem Metz 48 AF-1), er ist in alle Richtungen schwenkbar und hat einen manuellen Zoomreflektor sowie zwei Computerblenden. Da das Varioblenden sind, kann man über Anpassung des ISO-Werts am Blitz an der Kamera jede beliebige Blende benutzen.
Der Braun kann natürlich weder P-TTL noch bietet er Komfortautomatik. Er kann gar nicht mit der Kamera kommunizieren - außer dass es fuuuuump macht, wenn Du auslöst. (Deswegen ist es auch wurscht, wenn Du in den entsprechenden Auktionen Hinweise wie "für Canon" o.ä. findest.) Du musst also die gewählte Blende und den ISO-Wert manuell einstellen, danach regelt der Blitz die nötige Lichtmenge selbst. Da man diese Einstellung üblicherweise nur einmal pro Session macht, hält sich der Aufwand in Grenzen. Dafür ist diese Lösung eben unschlagbar billig. Mehr Geld ausgeben kann man später immer noch!
ciao
volker