Ein Objektiv mit f1,4 bei f2,0 zu betreiben, wenn man eigentlich f1,4 nutzen möchte, kann keine Lösung sein.
Wieso nicht? Im Gegensatz zur Brennweite ist das keine "Fixblende" und f/1.4 ist nur die maximale Offenblende (und damit eine von vielen). Aber die hat sehr häufig optische Einbußen zur Folge und wenn man diese Einbußen nicht pixelpeepen möchte (anders sieht man sie sowieso nicht), dann muss man eben eine höhere Blende benutzen. Die wird ja auch von diesem Objektiv angeboten.
Man kann auch anders herum sagen: ein Objektiv nur auf f/1.4 zu benutzen, weil das Objektiv das kann, kann keine Lösung sein. Es kommt eben auch auf die Ansprüche und auf das Motiv an, ob eine bestimmte Blende sinnvoll ist oder nicht. Speziell bei Portraits ist das bei vielen Fotografen durchaus erwünscht, wenn das Bild etwas "weicher" erscheint und nicht jede Hautpore zu erkennen ist.
So oder so verstehe ich die "Hintergrundunschärfe bis zum Erbrechen" (frei nach dem Motto "viel hilft viel") als einziges stilistisches Mittel nicht. Es ist ein rein technisches Mittel ohne jegliche künstlerische Ambition und spricht nicht sonderlich für die Kreativität eines Fotografen.