"...die Gesetze der Physik können auch Kamerahersteller nicht ändern. Je größer der Sensor in der Kamera ist, desto größer fallen auch die Objektive aus."
Gegeben seien eine Kamera mit KB und eine mit APS-C Sensor (Formfaktor 1:1.5). Bei beiden soll derselbe Bildwinkel abgebildet werden.
An der APS-C Kamera wird zu diesem Zweck von einem 100mm Objektiv, an der KB Kamera von einem 150mm Objektiv Gebrauch gemacht.
Die Blendenzahl ergibt sich mit der Objektivbrennweite f und dem Durchmesser (der Eintrittspupille) D zu
k = f/D.
An beiden Objektiven soll dieselbe Blendenzahl k = 2.0 (und somit bei gleicher „Empfindlichkeit“ des Sensors auch dieselbe Belichtungszeit) verwendet werden.
Für den Durchmesser des KB Objektivs ergibt sich somit
D_1 = 150mm / 2.0 = 75mm
Für den des APS-C Objektivs
D_2 = 100mm / 2.0 = 50mm.
Gehen wir davon aus, dass beide „Objektive“ nur aus einer einzelnen Linse bestehen, so entspricht der Durchmesser der Eintrittspupille dem Linsendurchmesser.
Das KB Objektiv hätte also einen Durchmesser von 75mm und eine Länge von 150mm (bei Fokusstellung für ein unendlich weit entferntes Objekt),
das APS-C Objektiv entsprechend einen Durchmesser von 50mm bei einer Länge von 100mm.
Was sagt uns diese theoretische Überlegung für die Praxis aus? Richtig, rein gar nix. Oder besser: Fast nichts.
Tendenziell werden Objektive die eine größere Bildebene bei gleichem zu erzielendem Bildwinkel bedienen wollen tendenziell größer sein,
als solche für ein kleineres Aufnahmeformat. Größe und Gewicht eines realen Objektivs hängen aber sehr stark von der Anzahl der verwendeten
Linsen (zur Korrektur der verschiedenen Aberrationen), den übrigen verwendeten Materialien usw. ab.
Ein kleiner Vergleich:
Nikon 17-55/2.8: 755g, 86mm x 111mm
Tamron 17-50/2.8: 434g, 82mm x 74mm
(ja gut, das Nikon hat 5mm mehr Brennweite am oberen Ende, aber ich denke die Idee wird klar).
Und zum Rauschverhalten:
Das Rauschverhalten pro Pixel hängt bei ansonsten identischer Sensortechnik (was auch immer man darunter verstehen will, mir ist die Ausdrucksweise eigentlich recht unangenehm)
mehr oder weniger linear von der
Pixeldichte ab. (Zumindest wird so häufig argumentiert; was aber auch irgendwie ziemlich handwaving ist,
denn schließlich lassen sich Halbleiterbauelemente unterschiedlicher Größen ja irgendwie schlecht „technologisch identisch“ herstellen)
Und noch ein zum Nokia, denn darum geht’s hier ja schließlich:
Technologisch ist es eigentlich nicht unbedingt der ganz große Sprung, denn die hier verbaute Pixeldichte wird vermutlich von manchen Kompaktkameras mit kleineren Sensoren noch getoppt?!
Das Konzept an sich ist aber doch herrlich:
Auflösung wird lediglich als Ressource zum Erstellen des fertigen Bildes betrachtet.
Wichtig dazu ist, dass das vorhandene Ausgangsmaterial qualitativ so hochwertig ist (Signal-zu-Rausch-Abstand) dass durch Downsampling ein hervorragendes Bild mit der jeweiligen Zielauflösung erreicht werden kann.
Daran krankten ja lange Zeit die Kompakten mit mega Auflösung: 14 MP die bei ISO 400 nur Matsch liefern ergeben eben auch auf 4 MP runtergerechnet nur ein buntes Mosaik ohne nennenswerten Informationsgehalt.
Das scheint hier nun (dank größerem Sensor und besserer Signalverarbeitung) deutlich anders zu sein.
Das scheint doch das erste Handy zu sein, mit dem man wirklich Spaß am Fotografieren haben könnte.
Jetzt fehlt nur noch das ¼‘‘ Gewinde an der Unterseite
