Das ist genau der Kanckpunkt, aber hier gibt es unterschiedliche Auffassungen.
Ich erlaube mir mal eine etwas andere Sichtweise auf den Sachverhalt "Qualität und Kundenbeziehungen"...
Die These, dass ein Fachmann/ -frau immer und unbedingt die "Wünsche" des Kunden erfüllen soll, habe ich, gerade im BtoB, nie verstanden.
Der Kunde weiß weder was er will, noch was er braucht.
Warum auch?
Es ist doch die Aufgabe des Fachmanns/ -frau die Ausgangssituation mit dem Kunden zu analysieren und dem Kunden dann fachgerechte Lösungen anzubieten. Selbstverständlich steht die Analyse und die Lösung immer unter dem Primat der Effizienz und Effektivität. Die Lösung muss den Zielvorgaben entsprechen und hierfür sollten genau die Aufwände eingesetzt werden, die dafür notwendig sind.
Im zweiten Teil des genannten Beispiels wurde beides nicht berücksichtigt. In einem anderen Szenario kann die beschriebene Vorgehensweise hingegen absolut angemessen sein. Wann welche Vorgehensweise angemessen ist, entscheidet sich also weder durch die technischen Möglichkeiten, noch durch die Methode, vielmehr immer durch die Anforderungen an die Lösung.
Wenn dem so ist, stellt sich auch die Frage, ob das Denken eines "Fließenlegers" angemessen ist - 1 qm kostet X Euro. Sollte die erste Frage eines Fachmanns/ - frau nicht immer sein: "Welches Budget steht ihnen zur Verfügung und was können wir gemeinsam damit erreichen?"
@FoVITIS: Ich denke du hast es genau auf den Punkt gebracht!
Vielleicht liegt es daran, dass in meiner angestammten Branche alle 5-10 Jahre ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel statt findet und es entsprechend hart für die jeweiligen Modernisierungsverlierer ist. Ich kann Sichtweisen, wie sie in dem angesprochenen Beitrag geschildert werden, zwar ganz gut nachvollziehen, frage mich aber gleichzeitig immer: Ja und?
Die Finger meiner beiden Hände genügen nicht um zu zählen, wie oft ich ehemals sehr lukrative Dienstleistungen aus dem Angebot geschmissen habe, weil absehbar wahr, dass damit in naher Zukunft kein Geld mehr zu verdienen ist, und neue entwickelt habe.
Wie viel verdient den ein "Wald- und Wiesen-Friseur" für einen und warum sollte ausgerechnet ein Fotograf mehr verdienen?
Gibt es Friseure, die weit über dem Durchschnitt verdienen und warum?
Was treibt einen dazu anzunehmen, dass Fotos, die für teuer Geld verkauft werden, das Geld nicht wert und diese nicht besser sind, als ein Foto, für das nur 20 Euro fällig werden?
Warum "nur" Marketing, Bekanntheitsgrad, etc., als ob dies nicht auch Kernqualifikationen eines Dienstleisters wären, für die viel Wissen, Handlungskompetenz und harte Arbeit nötig sind?
Fragen über Fragen...
Greets
/bd/