Ich kann natürlich nur für mich sprechen, ich schaue mir an, was meine Freunde und Bekannten als Amateure produzieren und bin erstaunt, was die da foto- und bearbeitungstechnisch auf die Beine stellen. Da wird Pinup, Fantasy, Gothic, und Akt auf hohem Niveau produziert, teilweise mit so viel Liebe nachbearbeitet, da kann man als kommerziell arbeitender Fotograf nicht mithalten. Ich weiß, dass oft 3-6 Stunden reine Arbeitszeit in der Bearbeitung einer Datei stecken. Ein geübter Fotograf/Bildbearbeiter ist natürlich schneller, ich kenne auch eine Profifotografin, die sich auf solche Bilder spezialisiert hat, die ist ausgebucht ohne Ende.
An solche Jobs komme ich ganz selten, die meisten wollen nur besondere Bilder von sich. Ich liefere nach einem Shoot 5 aufgebrezelte und 5 normal bearbeitete Bilder ab. Zur Auswahl lege ich vorab kleinere Dateien OOC in meine Dropbox und die Bilder erscheinen oft postwendend unbearbeitet, mit flachem Kontrast und Flecken auf dem Papierhintergrund in Facebook

Vielen Leuten graut vor nix, die sind da begeistert wie kleine Kinder und sehen keinen Unterschied, was richtig bearbeitet ist und was nicht.
Da ich momentan von der örtlichen Zeitung einmal im Monat für ein Fashion Shoot gebucht bin, habe ich einen Freund gefragt, der viel Pinup und Burlesque macht, ob er einen Shoot übernehmen würde, der lehnte gleich ab, weil er sich seine Models selber aussuchen will und lieber 1, max. 2 Bilder, abliefern würde.
Was ich damit sagen will, für jeden gibt es genug zu tun. Meine Amateurkollegen machen nur die Sachen, die ihnen gefallen, und ich mache die Sachen, die dauerhaft Geld bringen - und wenn ich mal Zeit habe, mache ich eine freie Arbeit auf TfP
Wenn man hier so ließt, wie angegretzt so mancher über die Marktsituation seines Berufsfeldes scheint, so zumindest mein Eindruck, ist man versucht die Hände über den Kopf zu schlagen und auszurufen: Love it, change it, or leave it.