Ganz ehrlich, ich denke du unterschätzt die Wirkung einer WW-Festbrennweite mit derartiger Lichtstärke am Kleinbild und den kreativen Schub, der damit einher gehen KANN
Ich finde immer wieder dass der "kreative Schub"

oft im disaströsen Entstellen des Motivs endet. Damit meine ich User A kauft sich "stolz" (haha) eine lichtstärkere Festbrennweite und fängt damit irgendwelche Haustiere, Sachgegenstände, etc. zu fotografieren (haha, dass ich nicht lache!) ..wenns geht an der Nahgrenze! "Stolz" wird das Ergebnis herumgezeigt, vom Haustier ist gerade die halbe Nase scharf, der Rest ein unidentifizierbares Irgendwas - aber es ist "eine tolle Aufnahme"

. Dann wird ein Gegenstand Opfer und auch da ist die Schärfe nach wenigen Milimetern, spätestens nach 10 Zentimetern auch schon wieder nicht mehr zu gebrauchen. Auch dieses Bild wird rumgezeigt und mir unverständlicher Weise hochgelobt, sei es der "WoW-Effekt" wäre da oder es wird sofort als Kunst deklariert (dabei ist es nichts!)
Ich glaube dass die allerwenigsten in der Lage sind, eine lichtstärkere Optik, durch eine zum Motiv passende Blendenwahl so einzusetzen dass das Hauptmotiv ins sich scharf ist und sich trotzdem vom Hintergrund abhebt. Ich kann es selber oft nicht, und bin niemand der bloß weil es techn. möglich ist den ganzen Tag mit offener Blende hantiert, sowas schon gar nicht als "kreativ" bezeichnet.
Sicher es kann jeder fotografieren und toll finden was er will, doch hat das dann sehr oft nichts mehr mit dem Eigentlichen (der Fotografie) zu tun, sondern entartet immer öfter zur reinen Effektkopiererei!
Was ich bei uns im Familien und Vewandtenkreis immer wieder feststelle ist dass gefühlt 95% der Bilder in Fotohandy oder mit Kompaktkameramöglichkeiten bereits für "gut" oder "toll" empfunden werden. Warum ist das so? Weil es damit gar nicht möglich ist ein Motiv, eine Handlung, etc. sinnfrei freistellend aus dem Motivkontext zu reißen.
Die Handlung lebt und erzählt dann durch dem mit dem Bild übertragenen Moment.
Ich habe mein ganzes Ausrüstungsgeraffel schon nicht nur einmal hinterfragt, brauche ich das Zeug überhaupt?? Früher habe ich mit der Minolta + maximal 2 Zooms fotografiert und fand mich da kreativer. Die mir heute gegebenen Möglichkeiten der Nachbearbeitung, der Freistellung, etc. werfen mich gefühlt zurück - ich finde dass ich früher besser war.
90% meiner Bilder kann ich mit der 550D + 18-55mm machen, praktisch sind es eher 60%. Den Rest mache ich mit der 5D überwiegend mit 35mm / 50 mm bei Blenden um 4-5,6. Mein 85er ist im Kommissionsverkauf. Ich will mich "gesundreduzieren". Das 21er steht als nächstes auf dem Daseinsberechtigungsprüfstand.
Gruß Lothar