Nun ja, "den Bach" geht es wohl vor allem dann "runter", wenn man auf Kritik mit Trotz reagiert, weil man die eigenen Fähigkeiten überschätzt und eben gefallen will.
Oft ist es ja dann auch so, daß der Beleidigte selbst garnicht sagen kann, was das Bild soll.
Was sind das für Leute, dieser Scott Kelby, McNally, Aaron Nace und wie sie alle heißen? Das sind Leute, für die es das größte ist, Fotos zu machen. Deren Geschmack und Werken ist in höchstem Maße massenkompatibel und die Passion entspricht einem hohen Standard. Sie müssen sich für ein Topfoto nicht unter Druck setzen, weil es einfach so aus dem Kopf entfließt. Jedes Bild ein Erzeugnis der eigenen passionierten und liebevollen Kreativität und Phantasie.
Ich glaube da irrst Du bei einigen der genannten. Für Leute wie Scott Kelby und Calvin Hollywood ist es das größte anderen Trainings zu verkaufen. Wenn es für die das größte wäre zu fotografieren, dann würde die sicher was anderes machen als belanglose Bilder in Photoshop so zu übergeigen, daß jeder Eleve ebenso übergeigte aber eben inhaltsleere Bilder produzieren kann.
Jemand für den es das größte ist Autorennen zu fahren, der wird nicht Fahrlehrer!
Diesen persönlichen Spaß und die subjektive Passion und Konformität für "Hochglanzerzeugnisse", total eigenmotiviert haben alle Topfotografen dieser Welt.
Nein, nicht alle Topfotografen dieser Welt produzieren das, was der Amateurfotograf von den Fotografen die Seminare geben als "Topfotografenfotografie" präsentiert bekommt. Die Topfotografen dieser Welt produzieren das, was wirklich benutzt und publiziert wird.
Vieles davon hat so garnichts mit "Hochglanz" oder "Konformität" zu tun!
Die machen das in höchstem Maße zur eigenen Zufriedenheit und das ist das, woran ganz viele scheitern. Denn die meisten sind einfach normal - normal wie ihre Bilder.
Ich denke, die machen da geht es weniger um die "eigene Zufriedenheit" im Konflikt zur Zufriedenheit der anderen. Die machen ihr Ding und es gibt Kunden denen das gefällt.
Normal zu sein ist kein Problem und keine Schwäche. Das Gegenteil der Normalität wird schnell zur billigen Effekthascherei.
Dave Hill z.B. hat den "Dave Hill Effekt" längst überwunden auf den sich scheinbar alles was mancher "Trainer" zu vermitteln hat beschränkt.
http://www.davehillphoto.com
Andere großartige Fotografen machen ganz ruhige Sachen ohne Angst davor zu haben "normal" zu sein.
http://davidsolomons.com
Das große Problem des sinnsuchenden Amateurs ist, daß er eine Kommunikationsform betreiben will aber nichts zu sagen hat.
Und statt zu erzählen, was er in seiner Welt erlebt, plappert man dann das nach, was irgendwelche Leute die Seminare veranstalten mit ihren Bildern so erzählen. Da werden dann sinnleere Bilder von irgendwelchen Blondinen in Tarnklamotten gemacht, eine Blitzanalage gemietet, der High-Pass-Filter des Todes drüber geklatscht und doch sagt das Bild niemandem so recht was.
Am Ende hat man dann Foren, wo sich Tausende Fotografen gegenseitig irgendwie ein und den selben Fips Asmussen Witz erzählen und sich gegenseitig applaudieren und sich totlachen.
Und jemand der dann etwas originelles aus seinem eigenen Erleben erzählt wird ausgelacht, weil er sich nicht an die Konventionen hält.
Mario's Bike
https://www.flickr.com/photos/andrerabelo/70458366/