Ich denke, der Faden des ganzen ist verloren gegangen. Ursprünglich ging es um ein Portrait, wo nur eine Seite des Gesichtes scharf war. Daraufhin wurde diskutiert und es wurden Bilder gezeigt, die das Gegenteil der Behauptung zeigen, dass Bilder mit geöffneter Blende eben nicht immer nur teilscharf im Gesicht sind, sondern auch anders. Das verschob sich dann auf den Hintergrund, der dann ja zu weich ist oder eben auf einen Ausschnitt eines Bildes, wo auch nur Teilbereiche der Gesichter scharf sind. Alle Erklärungen, warum dieses eine Bild so aufgenommen wurde, brachten nichts.
Das bedeutet, dass es dir wichtiger ist, mit offener Blende zu fotografieren, als ein sauberes Ergebnis zu erzielen.
Hier zeigt sich doch sehr deutlich, dass die Frage durch den eigenen Geschmack geprägt ist. Für ihn ist ein nur teilweise unscharfes Gesicht eben eine unsaubere Arbeit. Es steht jedem frei, das so zu sehen, denn das ist das Recht eines jeden hier. Nur sollte man sich auch fragen, woran sich denn dann die gestellte Kritik richtet. Ist es mein Empfinden, was mich stört, warum mir irgendwas nicht gefällt oder sind es technische Mängel, dass der Fokus versagt hat etc.?
Auch das setzen des Fokuspunktes auf nur eine Gesichtshälfte kann durchaus gewollt sein oder auch aus der Situation entstanden sein. Der eine arbeitet nach Plan und Drehbuch und macht sich über die Haltung der Person vor der Kamera sehr, sehr lange Gedanken und der andere lässt es eher auf sich zukommen und arbeitet nach Gefühl und entscheidet spontan. Je nachdem was vor der Kamera passiert wird entschieden wie es weiter geht und in welche Richtung sich das Shooting entwickelt. Wer ist hier nun derjenige, der darüber richtet, was nun besser ist, sofern das überhaupt geht. Denn am Ende zählt das Ergebnis und auch das muss nicht zwangsläufig jedem gefallen.
Dieses ''ich mach portraits mit 1.2 Blende bei dem kaum irgendwas scharf ist und die Haut irgendwie auch eher aussieht wie matsch einfach nur weil ichs kann mit Hintergründen die eigentlich irellevant sind und die deshalb komplett unscharf sein müssen (wenn der Hintergrund irellevant ist, shoote doch einfach im studio anstatt on location, wo die location...irellevant ist?) ist eigentlich eher so nen Anfänger und Amateur Ding um entweder teure Offenblenden zu rechtfertigen oder zu sagen: guck mal nen Smartphone kann das ja nicht. Wobei ich jetzt argumentieren würde: das Bild da oben sieht ehrlich gesagt für mich ungefair so aus wie der künstliche Portraitmodus bei Handys.
Hieraus lese ich z.B. eine grundsätzliche Ablehnung heraus. Mit was will man denn da noch diskutieren?
Blende 1.2 und 1.4 haben nicht zwangsläufig einen so vermatschten Hintergrund zur Folge. Bei Kopfportraits ja, aber auch ich habe genug Beispiele gezeigt, wo ausreichend mehr zu sehen ist, wenn man weiter weg ist. Zumindest soweit ausreichend, dass es MEINER Bildsprache zugegen kommt.