AW: Ricoh WG-M1: Was soll das?
Ich frage mich ehrlich, warum man nicht einfach mal auf die Kundenwünsche hört und endlich den VF-Sensor in eine Kamera packt
Die "Kamerawelt" befindet sich im stetigen Wandel, es ist schwierig voraussehbar was an Neuerungen wirklich zukunftsträchtig sein wird.
Ich sprach kürzlich mit einem Händler (Fotofachandel) und der nutzte dabei den Begriff "Die Karten sind gemischt".
Kaufinteressierte haben heute die Bequemlichkeit vor einer Anzahl höchst interessanter Bauweisen zu stehen, damit aber auch die "Qual der Wahl". Interessant ist das Angebot, aber halt auch sehr unübersichtlich und Unbedarften wird's da schnell mal schwindelig.
Er meinte, Kaufberatung wäre gegenwärtig so schwierig wir noch selten zuvor.
Was die Hersteller und ihre betreffenden Bauweisen betrifft, so habe sich das herausgestellt, was vor ca 4 jahren absehbar war : dass sich die einzelnen Hersteller quasi spezialisieren würden.
Canon, Nikon und Pentax mit klassischen D/SLR; Olympus & Panasonic, Sony & Fuji mit "Spiegellosen".
Interessant dabei wäre, wie sich diese wiederum gliedern. Olympus & Panasonic mFT, Sony tendiert zu VF (was sie ja schon früher hatten), und Fuji APS-C mit an klassischen Sucherkamera angelehnten Konzepten.
Pentax ist mit ihrer 645er zugleich noch im MF Geschäft geblieben, sondert sich diesbezüglich also im klassischen SLR-Bereich von Canon und Nikon etwas ab.
Dann wären noch Hersteller wie Sigma mit ihrem interessanten Foveon, Leica und Samsung.
Es ist nun sicherlich kein Mangel, das jeder Hersteller nicht das Selbe anbietet wie der andere. Im Gegensatz zu früher ist die Frage nach der Bauweise heute auch zugleich eine Frage des Herstellers.
Die Zeiten, als einfach jeder Hersteller KB-SLR's und ein paar Kompaktkameras herstellte, sind vorbei.
Dies hat sich so eingependelt, weil der Platz quasi nicht mehr reicht.
Canon und Nikon tendieren zu VF/24x36, damit könnten sie sich aber auch das Problem aufhalsen, im Einsteiger/Aufsteiger-Segment nicht mehr attraktiv zu sein. Denn es wird immer günstiger sein, eine APS-C Kamera zu bauen als eine VF. Trotz deren tollen APS-C-DSLR's wird dieses Segment für sie künftig an Bedeutung verlieren, da sie ihre eigene Kundschaft zu sehr auf VF trimmen. Sie müssen sich schon gegenseitig stets preislich unterbieten, was ihre jeweils günstigste VF-DSLR betrifft. Sei es nun durch ein Mehr an Feauturen oder preislich.
Ricoh beginnt nun die Lücke zu füllen, welche Canon und Nikon allmählich hinterlassen werden. Und genau hier bauen sie (Ricoh) gegenwärtig ja aus.
Man kann sich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, dass deren Modelle sich "so nahe" sind. Tatsache ist aber, dass sie das Feld zwischen Einsteiger-DSLR und Ambitoniert fein abgestuft besetzen.
Die K-S1 ist sicherlich keine "Verzweiflungstat" wie es sich manche Kritiker wohl vorstellen.
Wo das Feld für die Hersteller noch offen ist, wären einigermassen günstige VF-ZoomKompaktkameras im Berich von 500-800€.
Das es solche (noch) nicht gibt, liegt wohl in der Angst begründet, das bisherige Angebot zu kanibalisieren. Zudem stellt sich dann auch schnell mal die Preisfrage aufgrund der Frage nach einem optischen/elektronischen Sucher.
Ansätze dafür sind aber bereits sichtbar und wohl eine Frage der Zeit, bis solche Kameras auf den Markt kommen.
Gleichzeitg ist aber auch zu beobachten, dass sich in Sachen Sensortechnik doch etwas tut und sich somit ein potenzieller Vorteil von VF schnell hinterfragt - eben gerade in einer solchen Kameraklasse.