Ich behaupte doch nicht, dass meine Wünsche der Weisheit letzter Schluss sind. Aber ich empfinde es als extrem nervend hier in diesem MFt-Forum, dass jede Kritik an der E-M5 quasi als Gotteslästerung interpretiert wird. Wir reden hier über ein technisches Gerät - und nichts ist perfekt.
Aufgrund deiner Formulierung klangen deine Wünsche absolut und allgemeingültig. Wenn du diese nur und ausschließlich auf dich beziehst solltest du über einige Formulierungen nachdenken, gerade auch was den immer wieder hergestellte Bezug zu dem "was Profis brauchen/wollen" angeht.
Extrem nervend finde ich die schon seit Jahren immer wieder vorgebrachten Scheinvorwürfe, Kritik an Kameras würde man hier im Unterforum als Gotteslästerung empfinden, weswegen eine vernünftige Diskussion nicht möglich sei, nur weil nicht jeder gleich jubelnd einstimmt und eben andere Blickwinkel auf die angesprochenen Punkte hat. Ich habe genug, was ich hier bereits an der E-M5 kritisiert habe, einen Teil davon hast du ja auch schon in meinem ersten Spaziergang mit der E-M5 gelesen. Auch andere kritisieren hier durchaus einige relevante Punkte. Aber eben nicht allgemeingültig, sondern immer nur aus der eigenen Sicht auf die eigene Person bezogen. Und das ist bei dir leider nicht so herübergekommen.
Die Daumenablage z.B. finde ich im derzeitigen Design auch wichtig - aber eben nur, wenn man andere Aspekte nicht einbezieht (siehe oben). Es gibt genügend Beispiele von Kameras diverser Hersteller, dass eine optimale Griffwulst eine Daumeablage erübrigt.
Ich kenne keine einzige davon, bei der ich das für mich behaupten könnte, obwohl ich ständig mit den Geräten aller gängigen Hersteller zu tun habe. Die Daumenablage, mit und ohne Handgriff, ist ein Grund dafür warum die E-M5 mir so genial in der Hand liegt. Ohne Griff ist sie notwendig, sicherlich, mit Griff ist es aber purer Komfort. Das merke ich immer dann, wenn ich die Kamera nicht nur ein paar Minuten, sondern über Stunden hinweg nutze.
Wenn Du das Auseinanderziehen der Einstellräder als Verschlimmbesserung betrachtest, sage doch einfach mal konkret warum, was daran so schlimm wäre?
Die Räder sind für mich aktuell sehr gut erreichbar, lieber wäre es mir sogar, sie würden noch etwas näher zusammenrücken. Wenn man sie weiter auseiander zieht muss ich davon ausgehen, dass sie für mich schwerer erreichbar sind. Und das empfinde ich dann für mich als schlimm.
Natürlich muss ein Hersteller viele Aspekte beim Handling beachten und einen Kompromiss aus unterschiedlichen Vorstellungen finden. Das heißt doch aber nicht, dass ein gefundenes Design dann für immer das Optimum ist.
Natürlich nicht, und oft genug machen zusätzliche Funktionalitäten ein neues Design erforderlich. Im Umkehrschluss ist aber nicht jede vermeintliche Verbesserung tatsächlich eine. Die E-1 beispielsweise ist die DSLR, die mir von allen Modellen am besten in der Hand gelegen hat (was nicht zuletzt an der gut ausgeprägten Daumenablage liegt

). Der Handgriff hätte einen halben Zentimeter weniger tief sein können, aber im Grunde war das für mich eine haptisch eine hervorragende Kamera. Alle relevanten Funktionen waren schnell griffbereit, auch wenn die Zahl der Direktzugriffe noch eingeschränkt war (von der Individualisierbarkeit ganz zu schweigen). Dann kam die E-3, mit unglaublich vielen Direktzugriffen, aber mit für mich auch unmöglichen Doppelbelegungen und einer Haptik, die sich eher an den großen der Branche orientierte aber im Vergleich zur E-1 für mich katastrophal war. Klar, sie hatte mehr Funktionen und mehr direkte Zugriffe, sie war (da wird es wohl nur wenig widerspruch geben) die professionellere Kamera - aber im professionellen Einsatz, stundenlang an der Hand habe ich mir jedesmal die alte E-1 zurückgewünscht.
Jetzt kommt eine E-M5, die sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss ist, aber die für mich haptisch/ergonomisch auf einem sehr hohen Niveau liegt. Der Umstieg von der DSLR, zumindest von der E-3 (um wieder zum Thema zu kommen) wurde mir allein deswegen unglaublich leicht gemacht, auch wenn ich weiterhin DSLR-Kameras nutze (ich hatte das hier im Thread ja bereits geschrieben).
Wer aber täglich bzw. regelmäßig mit einer Kamera Geld professionell verdienen muss, dem sind einige Dinge eben besonders wichtig, weil Du es Dir nicht leisten kannst, auf einem Termin mit Designquirks zu kämpfen. Es hat schon seinen Grund - neben vielen anderen natürlich - warum 99 Prozent aller Berufsfotografen noch an den "Boliden" hängen.
Den größten Anteil an Berufsphotographen (Stock-Photographie ausgenommen) stellen auf der einen Seite regionale Bildberichterstatter, auf der anderen Seite kleine bis sehr kleine Photostudios. In beiden Gruppen sind die wirklichen Boliden nur zu einem geringen Teil vertreten. Bei der Bildberichterstattung und Studioarbeit auf höherem Niveau (was die Verbreitung der Arbeit angeht und sich nicht auf die photographischen Fähigkeiten bezieht) sieht das natürlich anders aus, aber auch hier kommst du nicht auf 99%, weil die obere Mittelklasse (sowas wie 7D, 5D, D300 oder D700) doch sehr stark im Einsatz ist. Es dürften also, über den gesamten Bereich hinweig, eher niedrige zweistellige Prozentzahlen sein. Zieht man davon noch die ab, die per Agentur mit Material versorgt werden (es sich also nicht aussuchen können) und diejenigen, die spezielle Eigenschaften brauchen die sich nicht aufs Handling beziehen, landet man bei einstelligen Prozentbeträgen. Und unter denen, ich gehörte eine Zeitlang auch dazu, gibt es zum Teil sehr unterschiedliche Meinungen darüber, was wichtig ist, was man braucht und auf was man verzichten könnte. Eine gemeinsame Meinung, egal wie sehr man sich anstrengt, wird man nicht bekommen. Aus dem Grund sind eben auch die Boliden nur - Kompromisse.
Und zu guter letzt möchte ich das noch anfügen
Schön, dass wir den Fäden wieder zusammen bekommen haben. Inhaltlich bleiben wir natürlich auseinander, aber jeder hat eben seine ganz eigene Meinung darüber, wie sein Lieblingsspielgerät aussehen sollte.
Wie zuvor erwähnt klangen nicht nur für mich deine Aussagen durch die Ausdrucksweise absolut und allgemeingültig (deshalb auch meine Antworten) und damit natürlich entsprechend anmaßend. Ich denke es war richtig, das Thema hier weiterzudiskutieren, weil sich (was hier nicht oft passiert) die Angelegenheit tatsächlich geklärt hat. Eine gemeinsame Meinung werden wir zu den Punkten wohl nie haben, aber zumindest ist der Verständnis jetzt hoffentlich eher gegeben.
Es dürfte wohl keine Frage sein, dass eine große Kamera wie etwa eine E-3 deutlich besser in der Hand liegt als eine kleine E-M5 (also wer anderes behauptet

).
Für mich war und ist die E-3 eine haptisch-ergonomische Katastrophe, das habe ich hier auch immer wieder geschrieben. Man gewöhnt sich zwar mit der Zeit daran, was die Problembereiche weniger schlimm erscheinen lässt, der Wechsel zur E-M5 fällt mir besonders wegen derer Haptik/Ergonomie aber sehr einfach. Bei anderen großen Modellen sieht das natürlich anders aus, aber dass diese generell deutlich besser in der Beziehung sind stimmt für mich keineswegs. Wer darüber lachen will soll es tun, ich lächel lieber um den gewonnenen Komfort.
