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Ich glaube übrigens nicht, dass der häufig anzutreffene Cyan-Ton bei Fuji auf einen geringen Dynamikumfang deutet, mir scheint das eher eine bewusste Farbgebung zu sein. ...
Das ist scheinbar echt eine Sache der jpeg-Engine. Schaut Euch mal
hier das erste Bild an. Diesen Farbverlauf von Blau nach Cyan finde ich bei diesem echt gruselig.
Und
hier, was mit Lightroom rauskommt. Da ist schon ein Unterschied, der nicht nur mit Ausfressen des Blaukanals erklärt werden kann. Das sollte man also in Griff bekommen können.
(Wenn ihr den Thread schon aufhabt, schaut Euch auch die weiteren Bilder an, es lohnt sich. Liegt aber IMHO eher an flysurfer als an der X-E1.)
Zur Ausgangsfrage:
Was würde mich als frischgebackenem OM-D-Besitzer und eingefleischtem Olyfanten an der NEX 6 interessieren?
Nichts....................Rein gar nichts....................Ganz ehrlich!
Dabei sind es offenbar völlig subjektive Gründe. Sony hat es geschafft, ein Kamerasystem zu bauen, die mich Null anspricht und das ich niemals in meine Überlegungen miteinbeziehe. Es ist mir nicht einmal unsympathisch. Ist so ähnlich wie mit Ford. Die könnten noch so gute Autos bauen, ich würde sie einfach nicht wahrnehmen.
Bei der Fuji X sieht es aber ganz anders aus. Die X-Pro1 habe ich noch wohlwollend (nett aber für mich zu groß; genau die Brennweiten, die ich nicht so gern mag) zu Kenntnis genommen, aber seit es die X-E1 gibt und die neue Objektiv-Roadmap raus ist, bin ich schwerst beeindruckt. Die haben es tatsächlich geschafft, eine Objektivpalette auf die Beine zu stellen, die ich am liebsten komplett aufkaufen würde. Das gibt einem das Gefühl: "Mensch, Junge, die ticken genauso wie Du!".
Und warum wechsle ich nicht?
1. Mein Goldesel hat gerade Verstopfung (wenn das Haben-Wollen-Gefühl zu stark würde, fielen mir aber sicher ein paar passende Abführmittel ein).
2. Immer wenn ich unsicher werde, nehme ich meine OM-D ans Auge, drücke den Auslöser halb durch, so dass sich der Stabi einschaltet, wackle ein bisschen mit der Kamera und erfreue mich daran, dass das Bild wie festgenagelt ist. Dann mache ich noch mit dem 9-18 ein paar Aufnahmen mit 1/2 s aus der Hand und stelle fest, dass sie immer wieder und immer wieder scharf sind. Geil!
3. Mir ist die die Verquickung aus traditioneller Bedienung (ich vermeide jetzt bewusst den Begriff "Retro") und High Tech bei der Fuji nicht konsequent genug:
3.1. Warum gibt es kein Klappdisplay? Sind das nur Designgründe, die nicht zum oberflächlichem "Retro"-Image passen? Ich hatte mal eine zweiäugige Rolleiflex 6x6 mit Lichtschacht. Die Perspektive mit der Kamera vor dem Bauch (statt vor dem Kopf) ist fast immer besser. Dieser Suchertyp ist aber mit der Dominanz Kleinbild praktisch verschwunden, weil man auf dieser winzigen Mattscheibe nichts mehr gesehen hat. Jetzt aber mit einem 3"-Display ist das der für mich Hammer (spiegelverkehrt ist das Bild übrigens auch nicht mehr).
3.2. Ich bin absolut kein großer Freund von PASM.
Früher gab es rein manuelle Kameras.
Dann gab es Zeitautomaten, da hatte man ein Rad, bei dem man bei der Belichtungszeit auf "A" stellen konnte (heißt heute auch noch A bwz. Av). So betreibe ich meine Kameras heute noch.
Dann gab es auch noch Blendenautomaten, bei denen man die Blende auf "A" stellen konnte, wie z.B. die legendäre Canon AE-1 (ist mir bis heute ein Rätsel, warum die so erfolgreich war).
Last but not least die Programmautomaten, wo man beides auf "A" stellen kann.
Sowas will die Fuji sein. Das ist aber ein Anachronismus (genauso wie PASM), weil bei Digitalkameras mit dem ISO-Wert eine dritte Variable dazugekommen ist. Ergo braucht man 2³ = 8 Einstellungen (statt den 2² mit PASM) oder eben drei Räder.
Wenn die Fuji diese drei Räder hätte (Blende, Zeit, ISO), die man auch auf "A" stellen kann, wäre das für mich eine konsequente Umsetzung von traditioneller Bedienung für moderne Technologie. Dazu natürlich noch ein viertes Rad für die Belichtungskorrektur.
1. und 2. sind pragmatische Gründe, die mich von einem Wechsel abhalten.
Das was ich unter 3. aufgezählt habe, ist der Grund dafür, dass ich diese pragmatischen Gründe nicht einfach in einer kurzen euphorischen Phase über Bord werfe und den berüchtigten Mausklick mache.
Im Moment ist die OM-D immer noch einen Tick näher an meinem Ideal.