AW: Lightroom oder Photoshop
Also Freunde, ich habe mich jetzt durch 36 Seiten gelesen und finde es enttäuschend, wie wenig konkrete Antworten zu der eigentlich gestellten Frage gegeben wurden. Statt dessen verzettelt ihr euch in endlose Diskussionen, was besser ist, ohne dass wirklich mal konkrete Beispiele genannt werden.
Ich habe beide Programme (PS CS6 und LR 5.3) auf einem aktuellen Win7 Rechner, der auch über die erforderliche Leistung im Überfluss verfügt. Beide Programme sind in der 64Bit-Version installiert und ich habe als Speichermedium ein sehr großes NAS, was auch schnell im Netzwerk verfügbar ist.
Mit dieser Ausstattung kann man mit beiden Programmen perfekt arbeiten und braucht sich um Speicherkapazitäten und Rechenpower keinerlei Gedanken machen.
Was den Vergleich des Zugriffs auf die Dateien angeht, muss man einfach feststellen, dass PS und LR 2 völlig unterschiedliche Konzepte verwenden, die je nach persönlichem Geschmack beide Vor- oder eben auch Nachteile haben können.
Die Bridge aus PS ist nix weiter, als eine Art Datei-Browser bei LR wird das über eine Datenbank geregelt. Mir persönlich gefällt die LR-Lösung deutlich besser, weil sie gewissermaßen von selbst ausschließt, dass die Original-Dateien verändert werden und darüber hinaus bei der Suche nach Dateien bedeutend schneller ist. Aber das muss jeder für sich entscheiden, was er da lieber mag.
Eine sinnvolle Ordner-Struktur macht auch auf der Rechner-Ebene immer Sinn, wobei ich für den persönlichen Gebrauch nur je einen Ordner pro Jahr anlege und da kommen alle Originale des Jahres rein, die ich behalten will. Für Auftragsarbeiten lege ich je Auftrag jeweils einen weiteren Ordner an. Um das ganze zu "verwalten" ist in meinem Fall der Import in die Datenbank von LR ideal. So habe ich für pivates einen Katalog wo wirklich ALLES drin ist und für jeden Auftrag jeweils einen separaten Katalog.
PS ist natürlich das mächtigere Werkzeug, wenn es um Bearbeitungen geht, die ohne die Ebenen-Funktionen von PS nicht machbar wären. Um dabei brauchbare Resultate zu erzielen, muss man sich aber in der Bedienung von PS schon halbwegs auskennen, alle von euch werden wissen, das das nicht von heute auf morgen möglich ist.
Hier hat LR aus meiner Sicht einen entscheidenden Vorteil. Es leifert nämlich bereits diverse Vorgaben zur Bildanpassung, aber auch zur Korrektur verschiedener Details mit. Ich kann zum Beispiel ohne Vorkenntnisse rote Augen korrigieren, die Lippen etwas mehr betonen, die Zähne aufhellen oder Hautunreinheitren mit einem Klick beseitigen. Ich kann auch abwedeln, aufhellen, die Haut weichzeichnen, eine Iris-Optimierung durchführen und im Netz findet man zudem eine Menge weiterer z.T. auch kostenlose Vorgaben, die man in LR nutzen kann, die einem die Arbeit sehr erleichtern können.
An dieser Stelle muss auch mal erwähnt werden, da sich ja hier einige über die winzige Arbeitsfläche von LR beklagt haben, dass es für mich bereits seit Jahren selbstverständlich ist, mit 2 Bildschirmen zu arbeiten. Gerade bei LR macht das extrem viel Sinn, da man dann einen Bildschirm zur Progammbedienung nutzen kann und auf dem 2. Bildschirm NUR das Bild zu sehen ist. Ein Vorteil, den PS soweit ich das beurteilen kann, nicht bietet.
Wenn man also, wie der Fragesteller, Landschaften und Portraits fotografiert, dann kann man aus meiner Sicht in Landschaftsbildern z.B. Strommasten mit PS besser entfernen und noch komplexere Arbeiten natürlich auch nur mit PS erledigen. Eine Belichtungskorrektur oder die einfachen Korrekturen eines Portraits sind nach meinem Empfinden mit LR ohne nennenswerte Kenntnisse schneller zu erledigen. Vor allem, wenn man sich weitere Vorgaben läd, kann man mit LR sehr schnell zu durchaus brauchbaren Ergebnissen kommen, OHNE sich lange mit dem Programm beschäftigen zu müssen. Ich empfehle jedem einen Blick auf die "SLR Lounge Presets", damit hat man eine solide Basis für LR. In Netz gibt es wie gesagt unzählige weitere Vorgaben zum Aussuchen.
Aus meiner Sicht ist daher gerade für Einsteiger, LR ein erheblich einfacheres Werkzeug als PS, welches aber bereits eine große Menge an Bearbeitungs- oder besser Optimierungsmöglichkeiten mitbringt, die in den meisten Fällen ausreichend sein sollte, wenn man einigermaßen brauchbares Ausgangsmaterial hat. Ganz eigene Bildkompositionen, ggf. auch aus mehreren Bildern sind damit natürlich nicht möglich, das wollte der Fragesteller aber auch nicht machen.
Grüße aus dem Norden
Kurt.