AW: Erfahrungen mit der E-620
Hi,
man sollte trotz aller möglicher Kritikpunkte nicht vergessen, dass der E-620 bei ihrem Erscheinen von mehreren Seiten die damals beste Bildqualität aller Oly-DSLRs bescheinigt wurde.
Das angesprochene Rauschen tritt bei JPEGs auf. Mit RAW-Entwicklung in LR3.3 ist z. B. de facto kein Unterschied zwischen E-P1/2 und E-620 Bildern feststellbar. Der Phasen-AF trifft bei Verwendung gleich lichtstarker Objektive zuverlässiger "punktartige" Ziele (z. B. die Augen bei Portraits) als dies bei den Pens der Fall ist.
Wie ihre "großen Schwestern" hat sie einen eigenen WB-Sensor und erlaubt die Auswahl der Größe des AF-Feldes und hat als weiteres Feature den schwenkbaren Monitor. Ebenso verfügt sie über die gleichen Möglichkeiten für "entfesseltes" Blitzen wie die "Großen".
Der Dynamikumfang ist im RAW auch genausogut wie bei allen anderen Olys. Wenn man sich zur Angewohnheit macht, das Histogramm standardmäßig einzuschalten, sieht man auf den ersten Blick, ob die Belichtung einigermaßen passt.
Hier ein Vergleich von E-620, E-5 und E-PL1 auf dxomark:
http://www.dxomark.com/index.php/en...nd)/Olympus/(brand2)/Olympus/(brand3)/Olympus
Unterm Strich ist die Qualität der E-620 sehr gut, vor allem das 14-42 und dann evtl. noch das 40-150 ergeben eine sehr leichte Kombi.
Zum Sucher: Heller und größer werden die erst bei einien "Semipro" FT, APS-C und KB-DSLRs. Die beste "digitale" Alternative dazu bietet IMHO der elektronische Sucher VF-2 für die E-P2 und E-PL1.
Wir waren selbst schon drauf und dran, die E-620 zu verkaufen, haben uns jetzt aber anders entschlossen, da vor allem mein Frau sehr an ihr hängt. Und vielleicht auch, weil ich mich nicht ganz von Oly trennen kann
Mein Tipp zum Kamerakauf ganz allgemein: Entweder im Laden mit vereinbartem vollem Rücktrittsrecht nach zwei oder drei Tagen oder von einem Onlinehändler kaufen, etwa 30 bis 40 Fotos bei gutem Licht und von "richtigen" Motiven (also Portraits, Blumen, Häusern, Landschaften, Autos, ...) machen (als RAW speichern!), weitere 20 bei höheren Empfindlichkeiten.
RAW-Dateien mit dem vom Hersteller mitgelieferten Programm entwickeln (und alternativ ggfs. noch mit dem RAW-Konverter der eigenen Wahl)
Dann noch die Bilder den bevorzugten Ausgabemedien und -größen entsprechend skalieren und nachschärfen (bei mir z. B. Prints 10x15 bis etwa A4) und entpsprechend wiedergeben (drucken, mit dem Beamer an die Wand, am Fernseher ansehen, ...).
Damit kann ich bei den meisten Kameras schon nach wenigen Stunden sagen, ob ich sie behalte oder wieder retourniere.
ciao
Joachim