Also ich will die Diskussion nicht weiter aufheizen, aber zum Thema Inquisition habe ich doch etwas zu sagen, und hoffe, dass das nicht OT ist, denn schließlich ging es ja in diesem Thread darum, ob die Sperre nun wegen des Vergleichs gerechtfertigt war oder nicht.
Also: Fr@gles, ich wüßte allerdings auch ganz gerne, welche unzähligen Fachbücher Du zum Thema Inquisition gelesen hast. Bisher wurde Wikipedia genannt, was Du als Quelle (vielleicht zu Recht) disqualifiziert hast, als Antwort darauf kam nur der Verweis auf den "Malleus Maleficarum", der nicht einmal offiziell kirchlich anerkannt war, wenn ich mich nicht täusche. Was hast Du denn noch gelesen?
Also zum Thema Inquisition:
Unterscheiden muß man zwischen der Inquisition des Mittelalters, deren einheitliches Regelwerk (so unglaublich das für moderne Ohren klingen mag) zunächst einmal eine Verbesserung zur mittelalterlichen Rechtspraxis darstellte. So durfte zunächst nur einmal gefoltert werden und außerdem wurden Gottesproben untersagt (werfen wir die Frau ins Wasser, geht sie unter, war sie wohl unschuldig, aber tot, geht sie nicht unter, ist sie vom Teufel besessen, der ja bekanntlich leichter ist als Wasser und deswegen Menschen nicht untergehen lässt). Das stellte eine so große Verbesserung zu üblichen Rechtspraxis dar, dass sich viele weltliche Verbrecher oder Angeklagte selbst eines kirchlichen Verbrechens anklagten, um aus den gefürchteten weltlichen Gefängnissen, in denen es diese Regeln nicht gab, in kirchliche überführt zu werden. Besser einmal gefoltert werden als ständig.
Dann erst kam der Malleus Maleficarum, der die Inquisition und die Hexenverfolgung zu verbinden suchte und die Inquisition so radikalisierte. Das Buch und Heinrich Institor selbst waren aber auch damals in der Inquisition nicht unumstritten (wie Fr@gles unzählige Sachbücher sicherlich erwähnen).
Und noch einmal davon muß man die spanische Inquisition unterscheiden, die dem spanischen Staat nach der Reconquista unterstellt war, um das Land zu rekatholisieren und unliebsame Gegner der spanischen Krone loszuwerden. Das war das grausamste Kapitel der Inquisition, die dort in in Spanien nicht mehr unter der Kontrolle der Kirche stand, sonder direkt dem Königshaus.
Soviel dazu. War die Bemerkung nun eine Beleidigung oder nicht? Das kommt darauf an, als was man die Inquisition betrachtet. Wenn es um die Durchsetzung der einen reinen katholischen Lehre gegenüber "Fehlmeinungen" geht, wie es jetzt immer noch Aufgabe der katholische Glaubenskongregation (ohne Folter, natürlich) ist, dann ist das vielleicht keine Beledigung, sondern die Äußerung von jemandem, der glaubt, ihm werde seine vom Standard abweichende Meinung verboten. Ihn deswegen Berufsnörgler zu nennen, kann man auch als Beleidigung auffassen, nicht?
Man kann sich aber, wenn man bei dem Wort "Inquisition" eher an die Foltergefängnisse der frühen Neuzeit denkt, auch angegriffen fühlen, wenn man damit verglichen wird. Man hätte ihn vielleicht fragen können, wie es gemeint war, bevor man ihn sperrt. Dadurch hätte nämlich Winfried die Möglichkeit gehabt, sich zu erklären, oder er hätte es wirklich beleidigend gemeint, dann wäre die Sperre angemessen gewesen.
So allerdings wird er sich nach der Sperrung in seiner Meinung bestätigt sehen und sich fortan noch verbitterter in solchen Threads äußern. Die sofortige Sperre war meiner Meinung nach also vielleicht falsch, abhängig davon, wie er seine Äußerung meinte, aber vor allem ganz sicher dünnhäutig und etwas unklug.
Aber wie auch immer, sollten wir uns nicht lieber alle gegenseitig dabei helfen, besser zu fotografieren?
EDIT: Uff, ist das lang geworden. Die sicherste Methode, um sicherzustellen, dass es niemand liest. Eigentlich schade.