Auf meinen Touren fallen mir in letzter Zeit mehrer Dinge verstärkt auf.
Es "klackt" und "klickt" mehr und mehr. Soll heißen, man hört an jeder Ecke Spiegelschlagen. Sei es jetzt an den üblichen Ausflugszielen wie Zoo (aktuelles Beispiel welches mich bewogen hat hier zu schreiben), Naherholungsgebiet, Ausstellungen usw.
Noch vor ein paar Jahren (2-3) hatte ich persönlich den Eindruck eher von den ganzen "künstlichen" Auslösegeräuschen der Kompakten umgeben zu sein. Man sah wirklich überall Menschen die eine kleine Kompaktkamera min 30cm vom Gesicht weg gehalten haben und per LCD geknipst haben.
Doch inzwischen fliegen die DSLR ganz schön tief.
Meine volle Zustimmung hast Du da, genau das erlebe ich auch. Ich finde, Leute mit DSLR in der Hand aber keine Ahnung von der Technik, dann am besten noch mit Piepsgeräusch (wir wollen doch nicht von dem guten, ein paar Jahre alten Bridge-Gepiepse wegkommen); sind fast noch schlimmer als Bridge-User ohne Erfahrung.
Vollen Respekt verdienen von mir jedoch diejenigen, die ihre Bridge oder sogar Scheckkartenkamera voll ausnutzen, viel in M fotografieren. Das ist mindestens genauso gut wie jemand der mit einer DSLR sinnvoll umgeht.
Natürlich, die Preise sind zeitweise in den Keller gefallen, es gibt mehr und mehr gute Einsteigergeräte...
Das finde ich sehr gut, sonst hätte ich nie meine Nikon D40 gekauft.
Ich bereue es bis jetzt nicht, denn den Ausblick auf Erweiterbarkeit finde ich einfach klasse! Man stelle sich vor, nach 10 Jahren immer noch mit
den geliebten ersten Objektiven rumlaufen zu können. Da scheue ich mich auch nicht, so eine popelige D40 zu kaufen. Ich merke aber doch schnell, wie knapp die Ausstattung ist. Live-View hätte ich gerne am Mikroskop, Kabelfernauslöser auch; Abblendtaste in der Makro-Fotografie, AF-Motor im Body für alte non-D40-Objektive.
D3; D3x; D700 sind für mich nicht interessant- einzig vielleicht die hohe Serienbildrate, am Mikroskop z.B.. Nur bräuchte man dann noch ein Blitzgerät mit >5 Blitze/sec...
Und da kommen wir zum nächsten Punkt...
Verhältnismäßigkeit...
Auf meiner heutigen Tour sind mir ein paar "Benutzer" mir reichlich großer Ausstattung aufgefallen, die aber noch nicht einmal die nötigen Grundlagen beherrschten. Eine D700 in der Hand eine jungen Familienvaters, der aber alle Bilder im Livebild Modus und Automatik knipst (inkl. der Haltung schön weit weg vom Körper). Oder aber eine Dame die es noch nicht einmal geschafft hat ihre 5D ans Laufen zu bekommen (Im Endeffekt gab ich Ihr den Tipp mal den Objektivdeckel zu entfernen !).
Ist ist Zeiten von Wirtschaftskrise der Bereich Fotografie der in dem man seinem Nachbarn zeigt was man hat ? Muss man auf dicke Hose machen um ein anerkennendes "Ohhhh, tolles Ausrüstung !" zu bekommen ? Will man sich und anderen mit dicker Ausrüstung etwas beweisen ?
Und ab zum nächsten Punkt...
Der Rasterblick der fotografierenden Mitmenschen.
Auch gerade heute wieder aufgefallen. Tritt man in eine Gruppe die schon ein Motiv ablichtet, werden erstmal alle Kameras gesenkt und geschaut was der "Neue" für eine Kamera in der Hand hat.
Canon ? Nikon ? Goldene oder rote Ringe ? Versionsnummer ? Personalisierter Batteriegriff ?
Ein Blick der die Kamera förmlich auseinander nimmt !
Tut das wirklich Not ? Ich selbst spreche mich davon gar nicht frei, ich beobachte gerne Mitmenschen die knipsen (und deren Kamera). Liegt das in der Natur des Menschen ? Moderner Penisneid ?
Meinungen bitte...
...Ja das fällt mir auch auf. Bei mir als sparsamer D40-User ist natürlich auch eine gehörige Portion Neid mit dabei; das will ich nicht leugnen.
Trotzdem ist es "traurig" für die DSLR, wenn sie...
mit dem Gurt lässig getragen an der Schulter hängt (nicht um den Hals),
das Live-View auf Dauer-An,
ohne Objektivdeckel- also staubiger UV-Filter (ach halt, wir kaufen uns keinen UV-Filter, wir nehmen die Cam so wie sie ist, denn das sieht doch schicker aus, die glänzende Frontlinse, und das zählt),
wenn der User, weil er nicht fotografieren kann, stattdessen am MF rumspielt.
Trotzdem muss man diese User akzeptieren, und es hat auch was gutes:
>der Markt ist größer, es gibt mehr Modelle.
Schade ist halt, dass eine DSLR nicht mehr als Zeichen dessen gilt, dass man gut fotografieren kann. Es wird dann also falsch verstanden als Zeichen eines Prolos, der ein neues teures Gerät gefunden hat. DSLR-Fotografie kann nicht mehr als Hobby angesehen werden.
Mein kritisches Statement über diese DSLR-User-Gruppe...
