Du wirst das mit den Autos sicher etwas üben müssen, machst dabei aber im Grunde das gleiche wie Generationen von Motorsportfotografen: den Fokus "mitziehen". Einziger Unterschied, der Fotograf löst nur einmal aus, du die ganze Zeit.
Der krasseste Focus Pull den ich beim Profi-Film mal in einem Making of gesehen habe war bei "Lost in Translation", als eine nah an der Kamera vorbeifahrende U-Bahn gefilmt wurde, vom reinfahren in den Bahnhof mit Kameraschwenk bis zum rausfahren. Wahnsinn... also beim Film isses oft so, das ein sog. "Focus Puller" neben dem Kameramann herläuft und eben den Fokus der Kamera einstellt. So hat der Kameramann die Zeit, sich auf Bildausschnitt und Film selbst zu konzentrieren. Ein guter Focus Puller kann Distanzen bis zu mehreren Metern Zentimetergenau schätzen
Naja jedenfalls standen die da zu zweit auf dem Bahnsteig, der eine die Kamera, der andere die Hand am Focusknopf. Und dann dieser Schwenk, total synchron, wie eine Einheit... Kamera rumbewegt, Focus dabei erst nah ran, dann wieder mit dem rausfahrenden Zug wegdrehen. Hammer.
Mit einem älteren, manuellen Objektiv geht das auch an der D90 bestimmt ganz gut, weil die noch vernünftig gedämpfte Fokustriebe haben, die man sehr exakt "eindrehen" kann. Man muss da natürlich ein Gefühl für entwickeln, aber die Ergebnisse lohnen sich dann allemal. Also nicht nach dem ersten unscharfen S6 die Kamera ins Korn werfen, sondern üben.