Kurz&knapp: Was man als Fotograf zur Beurteilung der Bildqualität wissen sollte...
Die Bildgröße in der Fotografie entspricht dem Sensorformat (analog: Filmformat). Die Ausgabe des Bildes (Darstellung am Monitor,Druck) in einer Größe größer dem Sensorformat stellt eine Vergrößerung dar. Bei einer Vergrößerung werden alle Bildinformationen (auch die unerwünschten wie Bildrauschen, etc) in gleichem Maße vergrößert dargestellt. Der Vorteil größerer Bildsensoren für bessere Bildqualität liegt also darin, dass der Vergrößerungsfaktor um ein bestimmtes Ausgabeformat zu erreichen, geringer ist.
Eine 100%-Darstellung am Monitor entspricht ebenfalls einer bestimmten Ausgabegröße. Diese ist abhängig von der Darstellungsfläche des Monitors und seiner Auflösung. Die Ausgabegröße ist also bei unterschiedlichen Monitoren verschieden und dementsprechend auch der Vergrößerungsfaktor zur ursprünglichen Bildgröße. Da die Auflösung des Monitor (zur Zeit) meist geringer ist, als die der Bilddatei, wird natürlich nur ein Teil des Bildes dargestellt.
Die Auflösung eines Bildsensors ist ein Maß für die maximal in einer Bilddatei enthaltenen Informationen. Ein Pixel des Sensors entspricht einer Informationseinheit. Wird die Auflösung erhöht, kann die Bilddatei mehr Informationen enthalten, muss aber nicht. Es besteht lediglich die Möglichkeit, der Bilddatei mehr Informationen hinzuzufügen und hat sonst keine technischen Auswirkungen.
Vergleiche ich nun Bilder unterschiedlicher Auflösung in 100%-Ansicht, vergleiche ich unterschiedliche Ausgabegrößen. Die Ausgabegröße ist abhängig von der Auflösung der Bilddatei und vom verwendeten Monitor. Die Vergrößerungsfaktoren sind abhängig von der Ausgabegröße und der ursprünglichen Bildgröße (=Sensorformat).
Zur Beurteilung der Bildqualität kann natürlich jeder machen was er will. Man muss nur wissen, was man miteinander vergleicht (Nähere Ausführungen gerne auf Wunsch). Zum Vergleichen macht für mich nur die Ausgabe in einer einheitlichen Größe unabhängig von Auflösung und Sensorformat Sinn, weil für einen "Fotograf" das Endprodukt in einer bestimmten Größe zählt (10x15, A2,...)!
Als Beispiel für die unterschiedlichen Ausgabegrößen/Vergrößerungsfaktoren bei 100%-Ansichten mal folgendes:
Monitor: 23'' Full HD
Auflösung: 1920x1080
Darstellungsfläche: 510x287mm
D800
Sensorformat (=Bildgröße): 36x24mm
Sensorauflösung: 7360x4912 Informationseinheiten
Theoretische Ausgabegröße bei 100%-Ansicht: 1955x1305mm ((7360/1920)*510mm)x((4912/1080)*287mm)
Vergrößerungsfaktor (Bildgröße->Ausgabegröße): 54 (1955/36 || 1305/24)
D600
Sensorformat (=Bildgröße): 36x24mm
Sensorauflösung: 6016x4016 Informationseinheiten
Theoretische Ausgabegröße bei 100%-Ansicht: 1598x1067mm
Vergrößerungsfaktor (Bildgröße->Ausgabegröße): 44
D700
Sensorformat (=Bildgröße): 36x24mm
Sensorauflösung: 4256x2832 Informationseinheiten
Theoretische Ausgabegröße bei 100%-Ansicht: 1130x753mm
Vergrößerungsfaktor (Bildgröße->Ausgabegröße): 31
D7100
Sensorformat (=Bildgröße): 23,5x15,6mm
Sensorauflösung: 6000x4000 Informationseinheiten
Theoretische Ausgabegröße bei 100%-Ansicht: 1594x1063mm
Vergrößerungsfaktor (Bildgröße->Ausgabegröße): 68
D7000
Sensorformat (=Bildgröße): 23,5x15,6mm
Sensorauflösung: 4928x3264 Informationseinheiten
Theoretische Ausgabegröße bei 100%-Ansicht: 1309x867mm
Vergrößerungsfaktor (Bildgröße->Ausgabegröße): 56
Frage: Ist die D600 "anspruchsvoller" als die D7000?