Bevor man wechselt, sollte man auch ein paar Gedanken auf die Frage verwenden: was kann bei PENTAX demnächst erscheinen, das einen Wechsel überflüssig machen würde.
Die meisten Spekulationen gehen vom Bestehenden aus und schaffen künftige Modelle, indem sie Gängiges hochrechnen. Sollte es mehr als die bisherigen Modell geben, dann wird die Sammlung der bisherigen Features eben auf mehr als zwei Modelle aufgeteilt.
"Eine K-7 mit dem Sensor der K-x " ist eine der beliebtesten Blüten.
Aber so phantasielos geht PENTAX unter dem Dach von HOYA nicht zu Werke. Die Ziele sind andere als beim durchsichtigen Baukastenwürfeln, was man Modellpflege nennt. Das neue Programm unter HOYA folgt einer Analyse: was wird verlangt, was trifft sich mit unseren Stärken, was können wir so erfüllen, dass wir Erfolg haben.
Gehen wir vom Stand mit zwei Modellen aus, dann verbot es sich, zur Erweiterung dieser Basis in den ohnehin überbesetzten KB-Markt einzutreten. Die Zeit für eine solche Entscheidung war abgelaufen. Nicht aber die Zeit für Überlegungen auf einer PENTAX-Domäne. Die vor allem für das Mutterland bestechendste Lösung war die D645. Eine große Tradition, ein bereits vorliegendes optisches Programm und die Tatsache, dass ein Mitbewerber hilft, künftig die Sensorkosten zu senken.
Seitdem gibt es das größte Loch zwischen der MF-Kamera und der K-7. Es fehlt eine professionelle Kamera mit APS-C Sensor, eine echte, nicht eine semiprofessionelle. Diese Kamera traue ich PENTAX zu. Eine Kamera für 2 k€ oder etwas darüber mit Eigenschaften, die es bei PENTAX noch nicht gibt. Ich würde sie traditionsgemäß K-2 nennen. Da handelt es sich nicht um ein paar Fps mehr oder ein neues Menue. Eine solche Kamera muß mindestens eine Eigenschaft haben, die sie unvergleichlich macht (die K-x lebt ja auf ihrem Level von ihren kaum erreichten HighISO-Fähigkeiten ).
So. Jetzt haben wir die Abstufung 40 MB - 20 MB - 15 MB, entsprechend 8 k€ - 2,5 k€ - 1 k€. Wenn man es so sieht, passt die K-x mit 12 MB, entsprechend 0,5 k€ doch ganz gut in diese Reihe. Denkbar wäre nur noch 12 MB für 0,8 k€, weil in den unteren Bereichen kleine Unterschiede im Preis eine große Rolle spielen können.
Alle Kameras eines solchen Programms sollten wetterfest, zierlich und robust sein, ja, wetterfest auch die K-x. Die unteren drei sollten sich eine Objektivwelt teilen, die zunehmend wetterfest aufgerüstet wird, die oberste sollte ein Objektivangebot aus dem bisherigen MF-Sektor nutzen können.
Das Projekt steht und fällt damit, ob es gelingt, jeder Kamera ein eigenes Profil zu geben - so wie es mit der K-x und der K-7 gelungen ist. Keine Modellpflege also, sondern neue Modelle, sonst kan man es gleich sein lassen. Keine Zweifel habe ich für eine professionelle Spitzenkamera. Wenn es sie geben sollte, wird sie einzig sein im PENTAX-Bereich. Die D645 wird sowieso eine Sonderstellung haben. Nicht ganz vorstellbar ist mir, wie ein Modell zwischen K-x und K-7 unverwechselbar sein könnte. Da wird uns PENTAX vielleicht noch überraschen müssen.
Ein solches Programm wäre für die PENTAX-Entwicklung unter HOYA logisch. Wenn es dazu käme, wäre es die Fortsetzung der bisherigen HOYA-Vorgaben. Das Geld ist sicher vorhanden, aber nicht zum sorglosen Verpulvern. Wie klang es sinngemäß aus Kalifornien: wir fragen uns jetzt, was ein Schritt kostet, den wir tun, ob eines zum anderen passt und wie es für den Kunden ausieht.
Gruß
artur