Wenn dir die Sammlung der kameraspezifischen Eigenheiten und der sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Unmöglichkeiten so wichtig ist, wäre es doch vielleicht eine Idee, dass du ein Wiki dazu einrichtest (und administrierst und pflegst), in das alle Nutzer ihre Erfahrungen eintragen können. Ich werde dann gerne auf der Homepage dahin verweisen.
Ich zitiere dich mal aus #144:
Wir können dann ja eine Liste dieser kameraspezifischen Werte sammeln. Bin gerade dabei eine kleine Homepage für DSLR Remote aufzusetzen, in der alle Informationen/Anleitungen gesammelt werden sollen.
Ich verstehe nicht wirklich, warum du dein Vorhaben, die Infos zu sammeln und auf deiner Homepage zu veröffentlichen, bisher noch nicht umgesetzt hast, dich nun geradezu dagegen sträubst und mir nun sagst, daß ICH ein Wiki aufsetzten soll.
Hab ich dir irgendwie auf die Füße getreten, daß du nun so reagierst?
Ich kann leider bis heute nicht genau sagen, welches Canon-Modell mit welcher Belichtungszeitverkrüppelung/-rundung (echt oder nur in der Anzeige) aufwartet und ob überhaupt.
Das liegt vielleicht daran, daß du einfach noch nicht konkret danach gefragt hast.
Ich verstehe deinen Frust, dass mit deiner Kombi das von dir gewünschte nicht möglich ist.
Du verstehst das falsch. Es ist nicht unbedingt mein Wunsch, auf Teufel komm raus HDR Serien zu machen, in denen Belichtungszeiten von 1,3 und 1,6 (u.a.) vorkommen. DSLR Remote bietet die Möglichkeit, das zu machen, und weil die Möglichkeit da ist, wird das auch genutzt. Sicher nicht nur von mir, sondern auch von anderen Canon Usern.
Macht man das zuhause nur so zum rumspielen und stellt fest: "Ooops, da geht was schief!", mag das noch zu verschmerzen sein. Zuhause kann man sich per Internet informieren (so die Information, woran es denn liegt wirklich ad hoc zu finden ist) und weiß bescheid.
3 Monate später denkt man nicht mehr dran, ist draußen im Feld, am Strand oder in einer Kirche, ohne Internet, stellt in der App die genannten für Canon Kameras problematischen Werte ein, macht damit die HDR Serie nicht nur zum bloßen Rumexperimentieren, sondern zum wirklich ernsthaften Fotografieren und stellt fest: Da kommt nur ******e raus.
In dieser Situation ist der Schuldige schnell gefunden: "Die App ist ******e! Funktioniert nicht richtig! Gleich mal nen negativen Kommentar im Market hinterlassen, daß das Ding unbrauchbar ist!!!11"
Daß eigentlich die Kamera schuld ist, weiß der Benutzer in dieser Situation nicht.
Du hingegen kennst das Problem und hättest die Möglichkeit, eine falsche Schuldzuweisung und damit Benutzerfrust und negative Bewertungen abzuwenden, indem du deine App entsprechend clever aufbaust, ignorierst das aber, denn: "Meine App macht genau das was sie soll, nämlich stumpf Impulse rausschicken. Die Kamera ist schuld!"
Du kannst das Verhalten der Kamera nicht ändern, aber du kannst bekannten Problemen durch entsprechende Programmierung der Software begegnen.
Bei der minimal möglichen Verschlußzeit machst du das ja auch, indem du einen entsprechenden Hinweis einblendest: "Die von Ihnen eingestellte Kombination ist nicht möglich: Zu kurze Verschlußzeit. Bitte ändern sie mindestens einen der Werte"
Nach deiner Logik (Die Kamera ist schuld, wenn keine kürzeren Belichtungszeiten möglich sind) dürfte dieser Hinweis gar nicht da sein.
Warum gibt es *diesen* Hinweis, und warum gibt es bei anderen Unmöglichkeiten (1,3sec) keinen?
Aber hast du auch schon an Canon geschrieben, warum sie beim Versuch, mit einem Kabelauslöser an der 5D2 eine Belichtungszeit von 1,3 s zu erreichen, nicht eine Meldung im Display anzeigen: "Die von Ihnen gewählte Belichtungszeit ist nicht möglich. Es erfolgt ein Abrunden auf 1 s."?
Nein, ich habe noch nicht an Canon geschrieben. Die Chancen auf eine Antwort, geschweige denn einer Änderung dieses Verhaltens seitens Canon schätze ich in etwa so hoch ein, wie einen 6er + Superzahl im Lotto zu tippen.
Wenn doch eine Antwort käme würde diese lauten: Der BULB Modus ist für sowas einfach nicht vorgesehen.
Wobei ich mich immer noch frage, wie die das machen, nach einer bereits erfolgten Belichtung von 1,3 s auf 1 s abzurunden. Was passiert da und warum sollte man das machen wollen?
Unkorrekt ausgedrückt: Nicht nach erfolgter Belichtung von 1,3sec, sondern nach erfolgtem Impuls von 1,3sec. Kleiner aber feiner Unterschied. Nachdem die Belichtung erfolgt ist (Vorhang auf - Vorhang zu), kann man sie nicht mehr verkürzen.
Aber jetzt wo du's sagst, stellt sich mir auch die Frage. Die Kamera bekommt einen Impuls von 1,3 sec Länge, macht aber schon nach 1sec den Vorhang wieder zu.
Die Kamera kann logischerweise den Verschluß nicht zumachen, wenn der Impuls noch anliegt, ansonsten wären keine Belichtungszeiten >1sec möglich.
Daraus folgt, daß die Verschlußöffnung nicht zeitgleich mit Beginn des Pulses erfolgen kann, sondern mit einer Latenz von ca. 0,5sec.
Eben ausprobiert: 5D2, Sequenz 1 / 1,3 / 1,6 sec (mit und ohne SVA)
Nachdem die App den Beginn der Belichtung durch den farbigen Rahmen anzeigt, erfolgt die Öffnung des Verschlusses erst mit deutlich hörbarer Verzögerung, geschätzt 0,5sec. Da ich kein Meßequipment zur Verfügung habe, kann ich das leider nicht genauer ermitteln.
Das scheint mir zumindest eine plausible Erklärung.
Abschließend: Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte deine App nicht schlecht machen und dir nicht ans Bein pinkeln. Ich zeige Probleme auf, die im Feld entstehen können und zu Unzufriedenheit beim Benutzer deiner App führen werden. Ich nehme an, daß dir daran gelegen ist, eine gute App in die freie Wildbahn zu entlassen und zufriedene Benutzer zu haben. Wäre das nicht der Fall, hättest du die Anpassungen der App bzgl. IR-Steuerbarkeit von Kameras verschiedener Hersteller nicht gemacht, sondern dich alleine auf die von dir verwendete Kamera beschränkt.
Letztenendes liegt es an dir, wie praxistauglich du deine App gestaltest und wie zufrieden die Benutzer sein werden.