Du weigerst dich standhaft, die Funktion des LV verstehen zu wollen und hältst Canon wahrscheinlich für völlig bescheuert, dass sie den LV bei der 1DMkIII sogar ganz ohne AF implementiert haben.
Nicht bescheuert. Bei der Entwicklung waren sie noch nicht so weit. Kein Mensch oder Canon-Fanboy dieser Welt kann mir einreden, dass Canon BEWUSST keinen LiveView-AF an der 1D III eingebaut haben, weil das nicht NOTWENDIG sei. Sie waren schlicht und ergreifend noch nicht soweit oder so verblendet, zu glauben, dass alle Ihre User so wie Du mit manuellem Herumgefummle alleine auch zufrieden seien. Nach Deiner Argumentation dürfte nämlich die 1Ds III auch keinen Live View mit AF haben. Die hat aber. Ab der 40D waren die Canon-Techies und/oder die Marketing-Fritzen so weit , dass sie wenigstens einen Spiegel-Klapp AF-Modus einbauen konnten. Zusätzlichen kontrats-AF können sie immer noch nicht. Oder wollen sie noch nicht - damit die 50D und 1/s Mark IV auch wieder eine Verbesserung haben.
Konnte man mit irgendeiner Crop-Kamera vor der 40D sinnvoll manuell fokussieren? Eher nicht.
War das ein Problem? Für Dich vielleicht nicht, aber trotzdem kann man der Tatsache nicht widersprechen, dass es Situationen gibt, in denen der AF generell nicht wirklich weiterhilft. Dies ist zum Beispiel bei Objektiven mit schlechtem AF-Motor der Fall - die sind dann ohne manuelle Fokussiermöglichkeit bei gewissen Blenden schlicht unbrauchbar. Das EF 50/1.8 lässt grüßen.
Ich hatte das 50/1.8. An der 350D war es bei schlechtem Licht noch ab und zu problematisch. An der 400D schon nicht mehr. Wenn die 400D mit dem 50/1.8 bei f/1.8 und zentralem AF-Punkt nicht mehr AFen kann, dann ist es finster. Und zwar so finster, dass man nicht einmal mehr am Sucher einer 1Ds III mehr manuell fokussieren könnte.
Die Schärfe bei Offenblende war ohne LiveView immer von der zufälligen Treffsicherheit des AF-Motors abhängig - mit AF lässt sich die Schärfe innerhalb eines winzig kleinen Details genaustens legen.
Weiterhin sind die AF-Punkte oftmals zu groß um bei kleinen Blendenwerten den Schärfepunkt genau zu legen - mit LV und manueller Fokussierung kein Problem.
Und noch viel toller und vor allem angenehmer: mit zusätzlichem Live View KONTRAST-AF wie bei der kommenden Nikon D300 und D3, bei der man - unabhöängig von den AF-Feldern , deren Lage und Grösse, auf jeden beliebigen per Zoom-Lupe angewählten Bereich im Bild (auto) fokussieren kann. Und nur wenn das in bestimmten Situationen nicht mehr die gewünschten Ergebnisse bringt, muss man anfangen, manuell herumzunudeln. Manuelll einstellen ist für mich der letzte Ausweg. Wenn die Technik, für die ich schliesslich bezahlt habe! (AF) in bestimmten Situationen nicht das von mir gewünschte Ergebnis bringt, dann und nur dann muß ich eben selbst Hand anlegen um zu Resultaten zu kommen. Alle, die das anders sehen und alleine schon aus haptisch-sinnlichen Gründen gerne an Knöpfen, Hebeln, Schaltern drehen können das ja nach Lust und Laune machen, da die AF-Funktionen ja auf Wunsch abschaltbar sind.
Ein schöner Nebeneffekt: dadurch, dass die 40D mit dem richtigen AF arbeitet, kann man im LiveView zusammen mit der Vergrößerungsfunktion seine Objektive "verstehen" lernen. Fokus-Testcharts kann man in die Mülltonne werfen, dank LiveView sieht man genaustens wie sich der AF verhält, bzw. wie groß sein Toleranzbereich ist, wie oft er richtig liegt, etc. und das alles bei Real-Life-Motiven.
Die Nikon D300 und D3 bieten diese Möglichkeit ZUSÄTZLICH zum Kontrast-AF ebenfalls und sind in diesem Punkt deshalb der Canon 40D eindeutig überlegen.
Ganz nebenbei: die Kontrast-AF-Implementierung ist um ein vielfaches einfacher zu realisieren, als die bei Canon verbaute Möglichkeit. Bei der 40D wäre das wahrscheinlich rein softwareseitig realisierbar, da sie alles dafür mitbringt (am PC gibt es ja mittlerweile auch Programme, die genau dies tun).
Ganz meine Meinung. Auf den Firmware-Update warte ich.
Wie ich geschrieben habe, wird der DGIC-III Chip doch hoffentlich genug Rechenleistung mitbringen, um ein Bildchen per Kontrast-AF am Sensor scharfzustellen. Noch dazu, wenn das ohnehin im Vergelich zum SPiegelklapp LV-AF eine so triviale Angelegenheit ist, wie Du schreibst. Also Canon -> hopp, an die Arbeit!
Aber Canon hat bei der 1DMkIII ganz auf den AF verzichtet und bei der 40D ein technisch viel aufwändigeres System implementiert.
Die Nikon D300 und D3 bieten das gleiche "technisch aufwändige System" und ZUSÄTZLICH das in vielen LiveView-Situationen besser geeignete Kontrast-AF Verfahren an. Sie sind in diesem Punkt deshalb der Canon 40D (und der 1D III sowieso) eindeutig überlegen.
Nun baut diese Firma schon ziemlich lange Kameras und dass sie wissen, wie man einen Kontrast-AF implementiert, haben sie mit der IXUS und G-Serie zahlreich unter Beweis gestellt. Irgendeinen gewichtigen Grund muß es seitens Canon also wohl gegeben haben, sich dagegen zu entscheiden.
Siehe meine Ausführungen oben. Sie konnten noch nicht. Oder wollten noch nicht aus Marketing-gründen. Alles andere ist Humbug.
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Ich verstehe nicht, warum manche um keinen Preis der Welt akzeptieren können, dass Canon ausgezeichnete Kameras baut, aber - wie bei jedem technischen Gerät von jedem beliebigen Hersteller - die Dinge weit weg von perfekt sind. Sondern noch durchaus verbesserungsfähig. Manchmal sogar mit ganz geringen Aufwand.
Warum kannst Du nicht akzeptieren, dass Kameras anderer Hersteller (in dem Fall noch nicht verfügbare und deutlich teurere als die 40D) in einem bestimmten Punkt mehr Möglichkeiten bieten und deshalb *besser* sind, als die 40D? Bist Du Canon-Verkäufer? Oder Product Manager für die 40D? Dann akzeptiere ich Deine Haltung - das gehört dann einfach zum Geschäft oder ist Ausfluss genereller Betriebsblindheit.
Wenn Du dagegen (auch) "nur" Canon-Kunde oder 40D-Käufer bist, kann ich Deine Haltung nicht nachvollziehen.