Hört sich voll kompliziert an, isses aber nicht. Ich erziele mit der D810 in 80 % der Fälle mit Linsen aus Punkt 1. eine absolut perfekte Bildqualität, die ich bei freien Arbeiten, Jobs oder für meine mittlerweile 40000 Bilder umfassende Texturdatenbank nutzen kann. Verschlechtern kann ich die Quali bei Bedarf immer noch, ohne destruktiv auf die Quelle zu wirken.
Aber nehmen wir den aufwändigsten Fall (bischen mehr Aufwand beim plan ausrichten): Wenn ich mir die Texturen anschaue, die ich von 1999 bis 2008 mit den üblichen jeweils aktuellen mittelklasse Bridge Kameras angefertigt habe, dann ist das heutzutage eine ganz andere Welt. Ich könnt mich ärgern... das taugt höchstens für 1K. Das aus der D810 mit entsprechenden Linsen reicht locker für 4K bis 8K Egoshooter aus. Das einzige worüber ich mich in Zukunft ärgern werde, ist dass ich kein 3D Rig genutzt habe, um auch entsprechend realistische Normal-Maps mitgeliefert zu bekommen (momentan errechne ich die in Pseudo 3D).
Klingt interessant, bei mir sind das z.B. Oberflächenstrukturen von Putzen und
Steinen, Werksteinen etc., die planparallel abgebildet werden. Wert der Bild-
Komposition, keiner. Wettbewerbsfotografie? Wer mag soll das tun. Macht in
meinem Ambiente keiner, da ist Dokumentation angesagt. Ist nahezu der ge-
genpol, wenn Beweissicherung im Vordergrund steht bzw. Zustandserhebungen
Thema sind. Erinnert mich an meinen ersten "Fotojob". Eine Lok sprengte ein
Industriegleis, weil für den engen Radius nicht zugelassen und es war Schwelle
für Schwelle samt Gleisbefestigung zu dokumentieren. Während die Profifoto-
grafen noch überlegten hatte ich zum gewünschten Termin am Tag nach der
Anfrage die Doku bereits mit, Agfa Rapidoprint und Focomat II sei dank und
jede Deformation bzw. gesprengte Schwelle war mit Nummer und Maßstäben
versehen. Es ging sich sogar noch ein wenig Schlaf aus. Das war der Start in
die Sphäre der rein berufsbezogene Fotografie. Die Thematik hat mich offen-
bar schon immer interessiert, wie z.B. Dias aus der Vorstudienzeit belegen,
als ich Abbruchobjekte festhielt, die aus der Zeit ~1800 bis ~1850 stammten.
Wen hat das damals schon groß interessiert, heute Belege, auf die Kunsthisto-
riker fallweise zurückgreifen, die sich mit der Thematik des verschwundenen
Stadtbildes beschäftigen. "Kunstanspruch" der Fotos selbst Null.
Die Kohle wurde in ein Shift investiert und per Zufall lernte ich einen Japaner
kennen, der ein markantes Objekt adäquat einfangen wollte ... ich lieh dem
Mann mein Shift und es stellte sich heraus, dass das ein jap. Uniprof. auf den
Spuren des Wiener Secessionismus war. Ich opferte den Nachmittag und siehe
ich wurde Lieferant für entsprechende Fotos (Dias) einer jap. Eliteuniversität.
Aus meiner Sicht, es wird in der Diskussion auf das Gebiet vergessen, in dem
Fotografie als nicht ganz unwesentlicher Teil in Berufsbildern mitschwimmt.
Reicht von der Beweissicherung, hin zum Friseur, zur intraoralen Fotografie
und diversen anderen Gebieten. Kunstanspruch gleichfalls Null, auch wenn
im Zuge der Beschäftigung eine entsprechende Ästhetiklinie mit entwickelt
werden kann. Bei entsprechender Auftragsdichte ist die Kostenfrage der Aus-
rüstung dann auch vernachlässigbar, weil Selbstläufer.
abacus