Zitat von TomRohwer
Ob man 500 MB, 5 GB oder 50 GB an Bild-Daten zu handhaben hat, macht nicht nur für den Presseprofi einen bedeutsamen Zeitunterschied aus.
Absolut richtig. Zum Glück aber kann man bei Nikon View etwa gleich schnell durch RAW wie auch durch jpg blättern fürs sortieren.
Völlig korrekt, davon abgesehen, daß View nun generell auch nicht gerade der schnellste Bildbetrachter ist.
Es wird halt einfach das eingebettete jpg verwendet. Ich denke das ist eines der Hauptprobleme, dass man heute noch nicht mit allen Programmen so komfortabel schnell RAW-Bilder blättern und sortieren kann wie jpg. Sonst hätten einige Leute weniger Bauchweh damit.
Ich sehe das Problem ggf. auch nicht in der Handhabung der RAWs durch den Bildbetrachter oder Bildverwalter. Jedes gute, moderne Bildverwaltungsprogramm sollte RAWs lesen und anzeigen können, spätestens wenn die entsprechende RAW-Software installiert wurde. Mein geliebtes iView frisst NEFs klaglos, wenn es auf die nötigen DLLs (oder was auch immer) der Nikon Software zurückgreifen kann. Nikon View installiert, und iView lebt glücklich mit NEFs, und nutzt nicht nur die eingebettete JPEG-Vorschau. NEFs sind zudem IPTC-kompatibel - was will der Mensch mehr.
Das Problem ist und bleibt nur in bestimmten Zusammenhängen eben der Umstand, daß JPEGs benötigt werden, und daß der Zeit- und Platzaufwand, diese aus RAWs zu generieren, manchmal eben nicht akzeptabel ist. Die perfekte Lösung wäre dann RAW+JPEG, die JPEGs für den schnellen Gebrauch, die RAWs als "Backup-Negativ", wenn man später noch mal optimale Qualität rausholen will. (Oder auch gleich, aus einem einzelnen Bild, wo es entscheidende Vorteile gegenüber dem JPEG bietet.)
Allerdings hat man dann Datenmassen zu handlen, die einen manchmal umbringen können - so ein schöner Bundesparteitag mit 3000 Fotos (nicht alle von Angie, sondern weil die Gelegenheit da ist, im Laufe des Tages die wichtigsten 150 CDU-Politiker abzulichten...) in RAW+JPEG?
Danke, nein. Das hab ich einmal gemacht. Nie wieder.
Die Umwandlung von RAW nach jpg funktioniert bei Nikon mit dem Capture sehr gut. Die Ergebnisse sind meiner Meinung nach nicht schlechter oder viel anders als die jpg aus der Kamera.
Mit Capture habe ich keine praktischen Erfahrungen (die Ressourcenfresser-Threads haben mich immer abgeschreckt), kann ich nicht beurteilen. Generell ist meine bisherige Einschätzung: Kamera-(oder auch Scanner)-JPEGs hinken meistens qualitativ hinter Photoshop-JPEGs hinterher, die aus einem TIFF erzeugt wurden, oder hinter JPEGs, die mittels Nikon View aus einem NEF erzeugt wurden. Nicht viel, meistens irrelevant, aber in bezug auf optimale Qualität schon.
Jeder muss den für sich passenden Workflow finden.
Das ist doch der Kernsatz!
Und so, wie man früher am Montag den 400er auf 800 ASA gepusht hat und am Dienstag den Agfapan 25 genommen hat, so nimmt man heute JPEG, wo JPEG sinnvoll ist, und RAW, wo RAW sinnvoll ist.
Ein technisch guter Fotograf sollte irgendwann gelernt haben, wann er was nimmt, um jeweils optimal zu arbeiten.
Generell neige ich dazu, zu sagen: wenn's knifflig wird (lichtmäßig, farbmäßig), dann greife ich gern zu RAW (oder RAW + JPEG; ob ich die RAWs dann überhaupt brauche, zeigt sich in Ruhe später).