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Für mich, also meine rein persönliche Meinung, ist das so wie bei Druckern, Monitoren, Zubehör usw. Klar muß direkt ein Eizo XYZ für min. 800EUR da stehen, sonst geht nix. Dazu noch ein Kalibrierungstool für min.350EUR und das Silber irgendetwas Papier inkl. des passenden Tintensystems und CS4 Vollausbaustufe. Am besten gleich noch die Wohnung renovieren, Wände matt streichen und Normlicht installieren, weil was will ich sonst mit dem ganzen kalibrierten Kram. Gearbeitet wird dann sowieso nur noch bei runtergelassenen Rolläden. Dabei sollte man dann halt auch nicht am Stuhl sparen, denn da wird man lange Stunden drauf hocken. Am Ende hauen die Leute dann die Bilder ins Netz (doch jpg) und bekommen Kommentare wie "sieht blass aus" (Browser ohne Farbmanagement, schlecht eingestellte TFTs). Absatz zusammengefasst = totaler Overkill
Im Endeffekt ist es aber tatsächlich so, daß wenn man schon auf die ultimative Qualität setzt, man diese ganzen Sachen auch braucht und verstehen muß, sonst ist es doch auch nichts Halbes und nichts Ganzes.
Letztendlich muß jeder seine eigenen Erfahrungen machen und dann selber beurteilen, ob er RAW oder JPG oder irgendetwas anderes nehmen möchte.
Overkill ist das Wort, was mir auf der Zunge lag!
Die heutigen Cams und Linsen bieten Potentiale, die für Großplakate ausreichen würden. Seither diskutieren wir in Foren Unterschiede der Cams und Linsen, die sich genau in dieser Verwendung erst zeigen würden.
Wer sich an die Nase fasst und kritisch prüft, wieviele Großplakate pro Jahr entstehen, dann sieht es ernüchternd aus. Ich hatte seit über 20 Jahren keinen Ausdruck, der größer als ca. 80*60 ist. Und insgesamt hatte ich vielleicht ein dutzend größere Drucke in über 20 Jahren.
Meine Aus- oder Au
f-rüstung sieht aus, als wenn ich stündlich mit dem Mega-Shoot rechnen würde: Ronaldo beim Eisessen und Küssen mit Heidi Klum in den Fluten der Ostsee und ich mittenmang, das Tele im Anschlag und Dauerfeuer! Natürlich in RAW!

Tatsache ist, dass ich meinen Stepke beim Fussball, meinen Kumpel beim Skifahren und meine Liebste auf dem Markusplatz ablichte und diese spektakulären Fotos eben nicht auf Großleinwand ausbelichte. Die kleinen Formate, in denen meine Fotos zu 95% der Welt dargereicht werden, sind ein derartiger
Flaschenhals, dass es egal ist, wie "DICK und DETAILREICH" meine Datei vor der Flasche (Konvertierung/Print) war, nach dem Flaschenhals beleiben von den 6MP...24MP eben nur 2MP übrig.
Das war mir eine Weile nicht so bewußt, daher habe ich Overkill betrieben. Und in diesem Forum wird auch heute noch so diskutiert, als würden unsere Fotos morgen bei Vogue verlangt sein. Tatsächlich schlummern unsere tausenden von Fotos auf TB-Festplatten und wir sind froh, wenn wir hin und wieder mal ein paar freundliche Leute treffen, die uns bitten, ein paar Fotos aus Paris/London etc zu zeigen.
Und was bekommen sie dann zu sehen? Welches Bildgröße?
Unter diesem Blickwinkel ist RAW Overkill, aber auch das kann Freude bereiten. Why not! Dann ist auch die von Mario oben erwähnte Kette: TFT, Kalibrierung, Blue Ray, Full-HD TV, Full-HD Beamer, Leinwand für 3.000 EUR etc. sinnvoll. Weil das schwächste Glied der Kette die Qualität bestimmt, nicht das stärkste...
Lieben Gruss
noreflex (der auch weiterhin hin und wieder RAW verwendet...)