Einfach die Tatsache, dass es bis heute nichts Besseres gibt. Ein Problem wird ein elektronischer Sucher niemals lösen können. Es ist die zeitliche Verzögerung. Das was ich durch einen elektronischer Sucher sehe ist also schon Geschichte.
Endlich mal sachliche Argumente! Ich bin begeistert.
Das mit der zeitlichen Verzögerung kann ich zwar nicht entkräften, halte aber diese 0,00-was-weiß-ich-Sekunden für vernachlässigbar. Aber das ist vermutlich eine Frage der persönlichen Einstellung. Denn wenn das Bild, das unsere Augen sehen, im Hirn ankommt, sind ja ebenfalls schon ein paar Nanosekunden vergangen. Aber wie gesagt: 1:0 für Dich. *grinst*
Ich hatte selbst die Fujifilm Finepix 6900Z als Übergangslösung von einer analogen SLR zur digitalen SLR. Der Sucher war einfach eine Katastrophe und die zeitliche Verzögerung hat mich in den Wahnsinn getrieben. Die EOS 20D hat mich von diesen Qualen befreit! Mit der 5DMK2 war ich dann endlich wieder auf dem hohen Niveau wie zu Analogzeiten!
Ich hatte ebenfalls die 6900Z und habe ihren Sucher auch gehasst. Ein echtes Desaster. Auch mit dem meiner FZ30 war ich noch nicht glücklich, doch der der G1 spielt in einer anderen Liga. Die zeitliche Verzögerung ist - meiner Ansicht nach - zu vernachlässigen, und das Bild ist fast so groß und hell wie das Deiner 5DMKII. Da können die optischen Sucher von ansonsten großartigen Einstiegs- oder Mittelklasse-Kameras wie der E-620 einfach nicht mithalten. Und der Sucher der G1 ist ja gerade erst der Anfang. Da wird noch so einiges kommen. 2:1?
Solange die Verzögerung nicht Null ist, ist der elektronischer Sucher einer SLR nicht ebenbürtig! Egal wie klein die Verzögerung auch ist. Das Problem ist im Grunde nicht zu lösen.
Das ist aber nur ein Punkt der gegen den elektronischer Sucher spricht. Das Feeling, der für den Fotografen gefühlte direkte Blickkontakt zum Menschen ist durch nichts zu ersetzen. Der Blick durch einen elektronischer Sucher ist bereits eine Interpretation der Realität. (Farben, Kontraste, Helligkeit, Dynamikumfang, Verlustbehaftet) Insofern ist auch der Begriff Life View irreführend, denn wirklich Life ist nur der Blick durch eine (D)SLR. Nur durch eine (D)SLR blickt man auf die Realität!
Auch hier machst Du es mir sehr schwer, Dir etwas entgegenzusetzen. Denn hier geht es um ein subjektives Empfinden und was soll ich da sagen. Ich empfinde das halt nicht so. Und außerdem entspricht das Bild des EVF dafür wesentlich mehr dem, was Du letztlich auf Deinem Foto siehst - denn es ist ja ein vom Sensor Deiner Kamera geliefertes Bild. 3:2 für Dich, würde ich sagen.
Ja die gibt es! Die Erfindung des Fernrohrs im Jahre 1608 bis 1610. (Und damit im Grunde des Objektiv) Die Erfindung der Brille ca. 1300. Es gäbe noch viel mehr nur passen die beiden hier gut rein.
Einspruch, Euer Ehren. der Spiegelkasten ist eine mechanische Technologie mit beweglichen und sich bewegenden Teilen, deren einziger Zweck es ist, uns den Blick durch ein Objektiv zu ermöglichen. Also etwas, was durchaus verbessert werden könnte. Die Brille und das Fernglas hingegen sind Erfindungen wie das Rad. An deren Prinzip - nachdem sie nun einmal erfunden worden waren - eigentlich nicht mehr viel zu verbessern war. Genau wie beim Rad. Das ist nun mal rund - was soll man daran ändern? 3:3 würde ich sagen. Denn der Spiegelkasten ist - zumindest in meinen Augen - nur eine Krücke, die zugegeben 150 Jahre lang gute Dienste geleistet hat, bis es endlich möglich war/sein wird, sie durch etwas Besseres zu ersetzen.
Was machst Du jetzt mit der 400 Jahre alten Erfindung eines Fernrohrs/Objektivs? Ich meine 400 Jahre, das ist doch wirklich angestaubt! Durch was willst Du also die Objektive ersetzen? Das Prinzip ist gleich geblieben, trotz AF und Bildstabilisator.
Siehe oben. Daran lässt sich im Prinzip nichts verbessern, nur verfeinern. Das gilt meiner Ansicht nach übrigens auch für die Entwicklung von Objektiven mit Flüssiglinsen, an der offenbar gerade gearbeitet wird. Zwar werden diese Objektive - so gewünscht - deutlich kleiner sein und ihre Linsen aus anderen Materialien bestehen, doch das Prinzip bleibt dasselbe.
Auch sehe ich den Fortbestand der Menschheit und auch den technischen Fortschritt nicht gefährdet. Die SLR-Technik beweist dies ja deutlich. Eine ebenso einfache wie geniale Technik welche einfach nicht zu toppen ist. Ein elektronischer Sucher wäre ein Rückschritt!
Hier kann ich nur sagen: Das sehe ich anders. Einigen wir uns also darauf, dass wir uns nicht einigen können.
Und was machst Du mit den ganzen altmodischen Brillenträgern? Die schauen schon 700 Jahre einfach direkt durchs Glas. Sollen Brillen auch pronto pronto aussterben und durch zeitgemäße Sehhilfen ersetzt werden? Bekommen Brillenträger einen elektronischer Sucher auf die Stirn getakkert?

Ich könnte jetzt natürlich die Kontaktlinsen ins Feld führen, aber die sind ja im Prinzip auch nur eine Brille, die direkt aufs Auge gesetzt wird. Das Lasern hingegen, mit dem viele Fehlsichtige wieder zu 'Sehenden' gemacht wurden, ist eine komplett neue Technologie, die die Brille/kontaktlinsen in vielen Fällen überflüssig gemacht hat. 4:3 für mich.
Was spricht auch dagegen etwas Charakterfest zu sein?
Gar nichts. Im Gegenteil, Charakterfestigkeit gibt es leider viel zu selten. Aber ob das Festhalten an einer eventuell überholten Technologie (falls es denn eine sein sollte) Charakterfestigkeit bedeutet, das wage ich zu bezweifeln.
Wo die Überlegenheit liegen soll erschließt sich mir ebenfalls nicht. Das was ich durch eine SLR über ein optisches System sehe ist bereits das derzeitige Optimum. Wie soll da ein elektronischer Sucher besser sein?
Schaue ich in einer Sternwarte durch ein Teleskop so wird dieser einzigartige Blick durch das Teleskop durch keinen Monitor zu toppen sein.
Soweit ich weiß, werden die Bilder des Weltraum-Teleskops Hubble erst durch die Computerbearbeitung und die anschließende Darstellung auf Monitoren zu den großartigen Bildern der unendlichen Weiten. 5:3
Was ist daran bitte Primitiv? Es ist eine relativ einfache Technik. Umso einfacher eine Technik ist, umso besser ist sie. Unterhalte Dich mal mit Ingenieuren. Die suchen im Detail nicht nach komplizierten Lösungen sonder nach einfachen Lösungen. Ein technisches System setzt sich dann aus vielen kleinen einfachen Erfindungen zusammen. Ein Transistor ist eine aus heutiger Sicht simple Technik. Darauf verzichten können wir jedoch nicht.
Volle Zustimmung meinerseits. 5:4
Der einzige Grund weshalb die Spiegelreflextechnik durch einen elektronischer Sucher ersetzt werden könnte sind die Herstellungskosten. Doch da haben die Verbraucher auch noch ein Wörtchen mit zu reden. Denn ein Großteil will sich nicht verschlechtern. Im Moment gibt es nichts was der SLR-Technik das Wasser reichen könnte. Ich will weiter über diese Technik direkt durchs Objektiv schauen, nichts könnte hier besser sein. Genau so sieht es bei Brillen aus, auch die werden nicht aussterben und gewiss nicht durch Elektronik ersetzt werden.
Da bin ich wieder anderer Meinung. Zumindest bei kompakteren Kameras bietet die EVF-Technologie die Möglichkeit wesentlich größerer, hellerer Sucher. Der darüber hinaus in ein paar Jahren vermutlich wie ein Nachtsichtgerät auch bei völliger Dunkelheit noch ein scharfes Bild liefern kann. Was mit dem Spiegelkasten nie möglich sein wird. Tja - und die Brille, die ich ja wie schon erwähnt für eine Erfindung aber keine Technologie halte wird ja wie schon erwähnt durch die Laser-Technologie immer überflüssiger. 6:4.
Es ist egal wie alt eine Erfindung ist. Sie ist solange modern wie sie Eigenschaften aufweist, auf welche man nicht verzichten kann, ohne qualitativ abzusteigen. Im elektronischen Bereich sehe ich überhaupt keine Alternative. Wenn es eine Nachfolgetechnik geben wird so kann diese nur im optischen Bereich liegen.
Im Endeffekt tust Du so, als wäre das was ich mit bloßem Auge sehe schlechter als das was ich durch einen elektronischer Sucher sehe.
Letzteres ist unter gewissen Umständen durvchaus möglich. Elektronenmikroskope liefern uns ja schon seit geraumer Zeit Bilder, die mit optischen Mitteln einfach nicht zu erreichen wären.
Doch letztlich vertreten wir einfach verschiedene Philosophien und werden deshalb wohl nie auf einen Nenner kommen. Dennoch: Es hat mir viel Spaß gemacht, mich mit Deinen guten Argumenten auseinanderzusetzen.
