Noch etwas zum elektronischen Viewfinder: Es geht weniger darum, dass der Spiegelkasten antiquiert wäre, als dass er bestimmte Funktionen nicht haben _kann_. Es gibt zwei deutliche Vorteile des elektronischen (sofern die Verzögerung nicht spürbar ist und das Display deutlich besser als heute):
Ich glaube nicht, dass es eine nicht mehr spürbare Verzögerung geben wird. Photonen sind nun mal deutlich schneller unterwegs als Elektronen bei sehr geringen Beschleunigungsspannungen.
1. Man kann alles, was man will, beliebig einblenden (künstliche Horizonte oder Schnittlinien, Funktionen, Infos, etc.).
Das ist im SLR-Sucher auch möglich. Zum Beispiel durch eine völlig transparente Flüssigkristalanzeige. Die gewünschte Anzeige wird erst sichtbar wenn sie angesteuert wird. Es wäre sogar eine Kombination aus beiden denkbar. Ein zuschaltbarer elektronischer Sucher als Ergänzung zum ungeschlagenen SLR-System. Das ist realistischer als zu glauben, dass SLRs aussterben.
2. Man sieht das Bild zwar nicht so, wie es die Optik erfasst, aber man sieht es so, wie es in der Kamera ankommt! Diesen Vorteil sollte man nicht außer Acht lassen, denn durch den Spiegelkasten sehe ich zwar ein realistischeres Abbild meines Motivs, aber wenn man die Kamera als Photoapparat benutzt und nicht als Fernrohr, ist dieser Aspekt unbedeutend, denn was zählt, sind die Photos. Und in diesem Bereich sind viele interessante Dinge möglich, wie z.B. eine Simulation des gewählten ISO-Bereichs.
Also erstens wird sich in Zukunft die Qualität der höheren ISO-Bereiche sicherlich deutlich verbessern und zweitens sehe ich das Foto sofort nach der Aufnahme auf dem Display der Kamera. Also ist eine ISO-Simulation völlig unnötig. Außerdem hat das Sucherbild eine wesentlich geringere Auflösung als später das Tatsächliche Foto.
Lies bitte genauer: Wir reden hier von vernachlässigbaren Verzögerungen (aus Sicht eines Menschen). Bei fortgeschrittener Technik wirst Du gegenüber dem Spiegelkasten keine zusätzliche elektronische Verzögerung wahrnehmen, wenngleich sie technisch bedingt immer da sein _muss_.
Im übrigen müsstest Du der Vollständigkeit halber auch die Verzögerung durch die Klappbewegung des Spiegels gegenrechnen, die beim elektronischen Sucher entfallen würde.
Kurz und gut: Dein Argument ist im Kern kein trifftiges.
Also nochmal. Das was ich durch einen SLR-Sucher sehe ist gleich zu setzen mit dem was ich sehe wenn direkt auf das zu fotografierende Objekt sehe. Die Photonen segeln mit Lichtgeschwindigkeit durch das Spiegelsystem. Eine Verzögerung wird kaum Messbar sein. Damit es Messbar wird müßten die Photonen schon über tausende Spiegel umgeleitet werden. Bei einem elektronischen Sucher sieht dies völlig anders aus. Da liegen extrem viele Arbeitsschritte zwischen den auftreffen der Photonen auf den Sensor und der Ausgabe auf einen Monitor. Das kostet Zeit und Strom.
Diese Zeit ist Spürbar und wird auch in Zukunft spürbar sein. Photonen sind deutlich schneller unterwegs als Elektronen. Das wird auch in 10 Jahren noch so sein. Das Bild wird also auf dem Weg zu Sucherbild auf eine wesentlich langsamere Verarbeitung umgeleitet und rechenintensiven Prozessen unterzogen welche Zeit kosten. Das hat mit dem menschlichen sehen rein gar nichts zu tun, denn diese Zeit kommt nun mal ober drauf und ist somit wahrnehmbar.
Wenn ich z.B. Kinder oder Tiere fotografiere so kommt es für mich darauf an im richtigen Moment den Auslöser zu drücken. Dabei muß man ein wenig den nächsten Bruchteil einer Sekunde erahnen. Man entwickelt ein Gefühl für die benutzte Kamera. Das schließt das hochklappen des Spiegels mit ein. Durch eine SLR sehe ich was exakt in diesem Moment passiert. Das was ich durch einen elektronischen Sucher sehe ist jedoch bereits vorbei. Circa 100 Millisekunden, sind hier zur Zeit realistisch. Das ist deutlich zu viel!
Und was ist mit all den anderen Nachteilen.
Auflösung, Farben, Kontraste und Dynamikumfang. Auch hier kann der elektronische Sucher nicht mithalten.
Das Argument, man sieht das Foto so wie es später ausgegeben wird zählt ebenfalls nicht. Im Gegensatz zum Videofilmen ist das Ausgabemedium der Fotografie nicht der Monitor sondern das Papier. Ein einiger maßen brauchbarer Monitor kostet um die 1000 Euro. Eine winzig kleine Ausgabe eines hochwertigen Monitors dürfte deutlich teurer sein.
Wird der Suchermonitor eigentlich regelmäßig Kalibriert?
Nein DSLRs werden nicht aussterben auch wenn Kameras mit elektronischem Sucher Marktanteile erobern werden.
Sorry, aber bei Deinen letzten beiden Antworten hast Du nicht gründlich genug gelesen. Lass Dir bitte etwas Zeit, die Postings zu verstehen, sonst bringt das hier nichts.
Ich denke ich kann sehr gut lesen, würde aber vorschlagen, dass Du mal einen angemessenen Ton anschlägst.
Was ist eigentlich Dein Problem? Kameras mit elektronischem Sucher werden gebaut und sicher weiter entwickelt. Du siehst Vorteile und nutzt diese Kameras. Soweit ist das völlig ok.
Aber warum ist Dir soviel daran gelegen, dass DSLR vom Markt verschwinden? Sie haben nun mal ein qualitativ deutlich besseres Sucherbild und das Verzögerungsfrei. Das gibst Du ja mehr oder weniger zu, Du bist nur der Meinung, dass man das nicht braucht.
Mich hingegen stört es nicht, dass es Kameras mit elektronischem Sucher gibt und diese weiter entwickelt werden. Ich fordere auch nicht, dass diese vom Markt verschwinden! Nur ein kauf kommt für mich nicht in Frage.
Viel Spaß beim Fotografieren.