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Was ist "Tiefenschärfe"?

  • Themenersteller Themenersteller Gast_194966
  • Erstellt am Erstellt am
Ich denke mal, das sprachliche Problem entsteht hauptsaechlich dadurch, dass wir im Deutschen keine eigenstaendige Groesze fuer Unschaerfe haben.

Im Englischen stellt sich das Problem naemlich so nicht, wohl weil dort das eigenstaendige Wort "blur" zur Verfuegung steht.

Im Deutschen muessen wir allerdings die Abwesenheit von Schaerfe ueber die Schaerfe selbst definieren, und das ergibt teilweise keinen Sinn.

Motivbewegung kann naemlich keine Schaerfe herbeifuehren, sondern nur die Abwesenheit derselben. Deshalb sprechen wir von Bewegungsunschaerfe.
Keiner wuerde auf die Idee kommen, von Bewegungsschaerfe zu reden, obwohl das rein technisch natuerlich austauschbar ist.

Tiefe - im Sinne von "Lotabstand eines Punktes im Objektraum auf die Schaerfeebene" - kann ebenfalls keine Schaerfe erzeugen, sondern nur die Abwesenheit derselben.
Man muesste also analog zur Bewegungsunschaerfe von Tiefenunschaerfe auf dem Bild sprechen.
Man koennte jetzt natuerlich auf die Idee kommen, der Tiefenunschaerfe durch eine Ausdehnung der Schaerfentiefe entgegenzutreten, um so Schaerfe "hinzuzufuegen", also quasi die Tiefenschaerfe auf dem Bild zu erhoehen. Wer aber so spricht, muesste eigentlich auch Bewegungsunschaerfe mit Verschlusszeitschaerfe begegnen.

Und ich persoenlich weigere mich, so zu sprechen.
Deshalb bleibt fuer mich als einzig "sinnvolle" Definition der Tiefenschaerfe eines Bildes: Wie scharf (oder unscharf) ist der Hintergrund. Das ist IMO wenigstens eine konsistente Interpretation, wenn auch nicht das geeignetste Wort dafuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne einfach kein einziges deutsches zusammengesetztes Wort, in dem die typische Eigenschaft des Substantivs nicht vorangestellt wird. Dosenbier ist Bier, eine Bierdose ist eine Dose. Wer kennt ein einziges Gegenbeispiel?
Passendes Beispiel?:

Korinthenkacker?

Damit sind zweifellos nicht Rosinen gemeint.
Und so passend hier. :lol:
 
Der Begriff "Tiefenschärfe" (in der Synonym-Bedeutung von "Schärfentiefe") wurde von jemandem geschaffen, der kein Sprachgefühl ... hatte.

Stimme ich zu (Stichwort "Komposita").

Tiefenschärfe = Schärfe der Tiefen
Schärfentiefe = Tiefe der Schärfe

AB = B ... A

Meeresrauschen = Rauschen des Meeres

usw. usf.

Grüße,
Axel
 
Stimme ich zu (Stichwort "Komposita").

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen: Ich bin in technischen Zusammenhängen gewohnt auf zusammengesetzte Begriffe zu stoßen, die ich vorher noch nie gehört habe. Die Schöpfer dieser Begriffe halten sich ausnahmslos an die Konvention für Determinativkomposita aus einem Bestimmungswort (vorn) und einem Grundwort (hinten). Und weil das so ist, erwarte ich eben auch solch eine Bedeutung hinter dem neuen Begriff, und das schon erst recht, wenn es beide Varianten gibt (Bierfass <> Fassbier). Und so verstehe ich eben unter Tiefenschärfe etwas anderes als unter Schärfentiefe. Aber da das regelmäßig zu großem Gejammer der Verfechter der angeblichen Synonymität dieser Begriffe führt, erspare ich es mir mittlerweile und rede stattdessen von Defokusunschärfe oder Freistellung oder so.



Gruß, Matthias
 
Aber da das regelmäßig zu großem Gejammer der Verfechter der angeblichen Synonymität dieser Begriffe führt, erspare ich es mir mittlerweile und rede stattdessen von Defokusunschärfe oder Freistellung oder so.

Die Begriffe werden üblicherweise synonym verwendet. Das kann man so nur zur Kenntnis nehmen. Das heißt nicht, dass man das richtig finden muss, sondern eigentlich nur, dass der falsch gebildete Begriff "Tiefenschärfe" überflüssig ist. Kaum jemand meint damit das, was man dem Wortlaut entnehmen könnte, also sollte man es einfach aus seinem Wortschatz streichen.
 
...
Tiefenschärfe = Schärfe der Tiefen
Schärfentiefe = Tiefe der Schärfe
...

Tiefenschärfe bedeutet nicht zwingend die Schärfe der Tiefe und Schärfentiefe bedeutet nicht zwingend Tiefe der Schärfe. Bierwurst bedeutet ja auch nicht das Bier der Wurst. Oder Rotschopf bedeutet nicht das Rot des Schopfes.

Tiefenschärfe bedeutet einfach eine Schärfe welche in einer Beziehug zu dem Begriff Tiefe steht. Welcher Art diese Beziehung ist, dass ist aus dem Begriff nicht zu erkennen. Diese Beziehung muss aus der Definition oder besser aus der Wortverwendung herausgelesen werden.

Die Wortverwendung deutet an, dass die Tiefenschärfe jene Schärfewirkung eines Bildes bezeichnet, welche auf durch Tiefenanordnung der abgelichteten Objekte beeinflusst wird.
 
Ich denke mal, das sprachliche Problem entsteht hauptsaechlich dadurch, dass wir im Deutschen keine eigenstaendige Groesze fuer Unschaerfe haben...

Unschärfe ist nur ein geringeres Maß an Schärfe. Absolute Schärfe gibt es eh nicht. Nicht einmal in der Fokusebene.

Außerdem meint Tiefenschärfe nicht nur die von uns als unscharf empfundenen Bereiche des Bildes, sondern eher das Verhältnis von scharfe und unscharfen Bereichen, so diese Schärfesituation nicht aufgrund von Bewegung beeinflusst ist, sondern von der Tiefenanordnung der abgelichteten Objekte.
 
..., sondern eigentlich nur, dass der falsch gebildete Begriff "Tiefenschärfe" überflüssig ist. Kaum jemand meint damit das, was man dem Wortlaut entnehmen könnte, ...

Das sehe ich aber ganz und gar anders. Der Begriff Schärfentiefe wird viel öfters falsch verwendet. Nämlich im Sinne einer Schärfe welche durch die Tiefenlage der abgebildeten Objekte mitbedingt wird.

Wenn es also darum gehen sollte einen Begriff der zumeist unverstanden oder gar falsch verwendet wird abzuschaffen, dann müssten wir den Begriff Schärfentiefe in gleicher Weise beseitigen.
 
Das sehe ich aber ganz und gar anders. Der Begriff Schärfentiefe wird viel öfters falsch verwendet. Nämlich im Sinne einer Schärfe welche durch die Tiefenlage der abgebildeten Objekte mitbedingt wird.

Nö. Das ist die Ausdehnung des unter den gegebenen Umständen (zulässiger Zerstreuungskreisdurchmesser) als scharf anerkannten Entfernungsbereichs.

Wenn es also darum gehen sollte einen Begriff der zumeist unverstanden oder gar falsch verwendet wird abzuschaffen, dann müssten wir den Begriff Schärfentiefe in gleicher Weise beseitigen.

Wieso das denn? Der Begriff passt doch.
 
Das sehe ich aber ganz und gar anders. Der Begriff Schärfentiefe wird viel öfters falsch verwendet. Nämlich im Sinne einer Schärfe welche durch die Tiefenlage der abgebildeten Objekte mitbedingt wird.

Ich glaube, das ist ganz was anderes. Hier wird nicht der Bergriff falsch verwendet oder verstanden, sondern der Zusammenhang ist einfach nicht bekannt. Viele glauben eben, dass eine geringe Schärfentiefe zwangsläufig gleichbedeutend mit einer großen Unschärfe des Hintergrunds ist.



Gruß, Matthias
 
...
Deshalb bleibt fuer mich als einzig "sinnvolle" Definition der Tiefenschaerfe eines Bildes: Wie scharf (oder unscharf) ist der Hintergrund. Das ist IMO wenigstens eine konsistente Interpretation, wenn auch nicht das geeignetste Wort dafuer.

Tiefenschärfe meint eher den Gesamteindruck des Bildes. Aber wenn der Begriff nur einen Teil des Bildes bezeichnen sollte, dann nicht jenen der unscharf ist, sondern jene Bereiche die sich innherhalb der Schärfentiefe befinden und somit aufgrund ihrer Lage scharf (tiefenscharf) sind.

Für mich gilt:

Wenn ein Objekt das ich fotografiere sich innerhalb der Schärfentiefe befindet, dann wird es mit ausreichender Tiefenschärfe abgelichtet. Befindet sich ein Objekt außerhalb der Schärfentiefe, so wird es mit unzureichender Tiefenschärfe abgebildet (dennoch hat es ein Maß an Tiefenschärfe, wenn auch ein unzureichendes).


Noch ein Satzbeispiel:

Wenn wir den Abstand zur Abbildung verringern, dann wird ein Objekt welches gerade noch in der Schärfentiefe lag nicht mehr scharf wahrgenommen, da sich aufgrund der veränderten Parameter die Tiefenschärfe des abgebildeten Objektes (und des Bildes als Ganzem) nun verringert.
Eine weit geöffnete Blende und zudem ein großer Abbildungsmaßstab führen zu einem Bild mit geringerer Tiefenschärfe, da weniger Objekte innerhalb der Schärfentiefe sind. Eine geschlossenere Blende und / oder ein geringerer Abbildungsmaßstab führen zu einer Aufnahme mit hoher Tiefenschärfe, da sich nun mehr der abgelichteten Objekte innerhalb der Schärfentiefe befinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schärfentiefe/Tiefenschärfe?

Das is derselbe Unterschied...

Als Sohn einer Deutschlehrerin muss ich da mal stellvertretend heftig widersprechen.
Das erste bezeichnet die Tiefe der Schaerfe (im Objektraum), das zweite irgendeine Schaerfe der Tiefe. Oder eine Schaerfe aufgrund der Tiefe. Oder similares. Beliebig austauschbar ist das jedenfalls nicht.
 
Noch ein Nachdenken über die Entstehung der Wortbildungen:

Die Begriffe Tiefenschärfe und Schärfentiefe gehen meines Erachtens auf zwei unterschiedliche Wahrnehmungen bzw. zwei unterschiedliche Fragestellungen zurück.

1. Tiefenschärfe:
Ein Fotograf betrachtet ein Foto und stellt fest, dass es nicht überall gleich scharf ist. Er ermittelt die Ursache und stellt fest, dass die Unterschiede in der Schärfe darauf zurückzuführen sind, dass die abgelichteten Bildteile unterschiedlich weit von der Fokusebene entfernt waren.

Er ist gedanklich ganz bei der Schärfe des Bildes bzw. den unterschiedlich scharfen Bereichen des Bildes. Folglich denkt und spricht er von Schärfe. Da er die Schärfe näher bestimmen möchte bildet er einen zusammengesetzten Begriff, der den Zusammenhang der Schärfe (oder des Schärfegrades) und der Tiefenlage der abgelichteten Objekte zum Ausdruck bringt.

Er bestimmt den Begriff der Schärfe nun näher indem er ihn mit dem Begriff Tiefe als Tiefenschärfe konkretisiert.


2. Schärfentiefe:
Der Fotograf möchte die Tiefenschärfe nun exakt steuern. Er betrachtet sein Motiv und entschließt sich, dass er es von Punkt X bis Punkt Y scharf, also mit ausreichender Tiefenschärfe, abbilden möchte. Er misst die Strecke von Punkt X bis Punkt Y. Das ist die Tiefe in der alles ausreichend tiefenscharf werden muss um vom Betrachter als Scharf empfunden zu werden. Nun stellt er Berechnungen über Brennweite, Abbildungsmaßstab und Blende an um die richtigen Parameter zu ermitteln mit denen er diese Tiefe scharf abbilden kann.

Er sucht auch einen Begriff, der die Tiefe im Objektraum benennt, welche mit ausreichender Tiefenschärfe zu erfassen ist. Da er die Tiefe in welcher die Objekte noch scharf genug erfasst werden näher bestimmen möchte bildet er einen zusammengesetzten Begriff, der den Zusammenhang der Tiefe mit dem Ziel ausreichender Schärfe zum Ausdruck bringt.

Er bestimmt den Begriff der Tiefe nun näher indem er ihn mit dem Begriff Schärfe als Schärfentiefe konkretisiert.
 
Tiefenschärfe bedeutet nicht zwingend die Schärfe der Tiefe und Schärfentiefe bedeutet nicht zwingend Tiefe der Schärfe. Bierwurst bedeutet ja auch nicht das Bier der Wurst. Oder Rotschopf bedeutet nicht das Rot des Schopfes.

Moin,

genau umgekehrt. Lies mal den Beitrag von Masi1157 über Determinativkomposita; das Grundwort steht hinten. Also:

Bierwurst = Wurst mit Bier
Rotschopf = Schopf der Farbe Rot

Das ist ein rein sprachliches Problem und Tiefenschärfe das falsche Wort, wenn man die Freistellung meint.

Grüße,
Axel
 
Ich bleibe dabei, es is dasselbe.

Nicht jede Wortschöpfung kann man logisch erklären.

Man denke nur an "Unkosten".

Kosten - ja, o.k..

Was sollen denn bitteschön Unkosten sein?

Nimmt man das Verhältnis von "genau" zu "ungenau" müssten Unkosten logischerweise ein Einkommen darstellen...

---Rewind---

Deswegen sind Tiefenschärfe und Schärfentiefe dasselbe und lassen sich auch mit semantischen Spitzfindigkeiten nicht erklären.

Soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe - ich lasse mich gerne eines besseren belehren - werden die Begriffe synonym verwandt. Die Leute kloppen sich nur darum, welches der "richtige" Begriff ist.
 
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