Nach der tatsächlich von Fachwelt gegebenen Definition wär die leibhaftige Nase selbst innerhalb der Schärfentiefe gewesen. Das Abbild der Nase wäre Teil der Bildbereiche welche die Objekte der Schärfentiefe wiedergeben.
Nach der von mir zitierten verkürzten und abgefälschten Definition war sie es aber nicht. Denn hier werden einfach die scharfen Bildteile als die Schärfentiefe definiert und nicht die Tiefe des Raumes in welcher die Objekte sich befinden welche auf der Abbildung als scharf definiert sind.
Einige Zeilen weiter unten bringt der Autor allerdings den Zusammenhang zwischen Blende und Schärfentiefe:
Je enger ein optisches System Lichtstrahlen bündelt desto größer bzw. tiefer wird der Bereich, in welchem sich für uns als scharf akzeptierte Punkte befinden... Die Schärfentiefe vergrößert sich.
Der Autor scheint mir die Schärfentiefe als etwas zu betrachten, was auf dem Bild vorhanden ist. Ein Schwanken entsteht bei der Unentschiedenheit zwischen "größer bzw. tiefer". Und es ist ja in der Tat so, das je tiefer die Schärfentiefe reicht umso größer die Bereiche auf dem Bild sind, welche die in der Schärfentiefe befindlichen Objekte wiedergeben. Dennoch sind nach der Brockhaus-Definition nicht die Bildbereiche welche den entsprechenden Objektraum wiedergeben die Schärfentiefe, sondern die Stecke welchen diesen Raum in die Tiefe definiert ist nach diesen Definitionen die Schärfentiefe.
Für die Bildbereiche, welche die Objekte der Schärfentiefe wiedergeben haben wird keinen Begriff. Auch nicht für die Bildbereiche welche Objekteaußerhalb der Schärfentiefe wiedergeben.
Für mich war bisher Tiefenschärfe ein Begriff für die Schärfe auf dem Bild, welche von der Tiefenanordnung der abgelichteten Objekte im Objektraum abhing war. Da der Begriff so aber nur von wenigen verstanden wird und von den Lexika und Wörterbüchern diese Deutung gar nicht erkannt wird geht mir das verloren.
Der zitierte Autor scheint den Mangel für einen solchen Begriff übrigens auch zu spüren. Auf Seite 19 schreibt führt er den Begriff "Raumschärfe" ein:
Es gibt in der bildlichen Darstellung zwei Arten von Schärfe. Zum einen ist das die <<Raumschärfe>>, durch die es gelingt, in einem zweidimensionalen Bild Merkmale einer räumlichen Tiefe entstehen zu lassen. Zum anderen ist das die <<Bewegungsunschärfe>> , durch die wir bewegte Elemente von statischen im Bild trennen können.
Ob "Raumschärfe" so glücklich ist lass ich einmal dahin gestellt.