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Was ist ein gutes Bild?

AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Mit Gestaltungsregeln lässt sich oft ein +/- gefälliges Bild "konstruieren". Aber ist es deshalb gut? Gut im Sinne von nicht schlecht? Ein bissl wenig, oder?

Soll ein gutes Bild bewusst und nicht aus der Gelegenheit heraus entstehen (zur richtigen zeit am richtigen Ort) wird man sich wohl einige Gedanken zum Kontext machen müssen und nicht nach dem gemeinsamen Nenner "guter Bilder" suchen. Wer berachtet das Bild? Was will ich vermitteln? Will ich den Betrachter überraschen, ihn beeindrucken, ihn berühren, erregen, ihn ekeln, ihn zum Nachdenken anregen? Und je nach Kontext (thematisch, Zeitgeschmack, Ort, ...) kann ein atemberaubendes, mehr als gutes Bild völlig deplatziert und sogar schlecht wirken.
 
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Also, was macht für Euch ein ‚gutes Foto‘ aus? Wann seid Ihr damit zufrieden? Welche Kriterien muss es erfüllen, damit Ihr es zuhause an die Wand hängen würdet?

Es gibt m.E. "gute" und "schöne" Bilder

Ein gutes Bild ist nicht notwendigerweise eines, das ich zuhause an die Wand hänge. Das sind eher "schöne" Bilder.

"Schöne" Bilder sind nicht objektivierbar, es liegt im Auge des Betrachters, was Schönheit ist.

Ein "gutes" Bild muss aber nicht "schön" sein, sondern muss vermitteln, was der Fotograf mir sagen will, muss mich berühren, sein Ziel erreichen.
Es muss nicht unbedingt gefallen.

Ich kann z.B. von ein und derselben Person ein Beauty Portrait mit ausgefeilter Lichttechnicht und 8 Stunden Visa machen und parallel eins draussen bei AL, ungeschminkt, beide können gute Bilder sein, aber nicht notwendigerweise welche, die an der Wand landen, bzw werden Betrachter nach ihren Neigungen einen Favoriten haben, den sie "schöner" finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Mit Gestaltungsregeln lässt sich oft ein +/- gefälliges Bild "konstruieren". Aber ist es deshalb gut? Gut im Sinne von nicht schlecht? Ein bissl wenig, oder?

Je nach Anspruch ;)
Aber ich gebe Dir schon Recht.

Soll ein gutes Bild bewusst und nicht aus der Gelegenheit heraus entstehen (zur richtigen zeit am richtigen Ort)

Aus meiner Sich das gebräuchlichste Vorgehen. Aber weit überschätzt. Wer macht mit dieser Methode wirklich herausragende Bilder?

wird man sich wohl einige Gedanken zum Kontext machen müssen und nicht nach dem gemeinsamen Nenner "guter Bilder" suchen.

Sehe ich auch so.
Wirklich gute Bilder sind verdammt aufwändig. Das merkt man, sobald man versucht eine Idee umzusetzen. Und richtig gute Ideen zu finden (das eigentlich Kreative am Fotografieren aus meiner Sicht) ist das schwierigste.

Wer berachtet das Bild? Was will ich vermitteln? Will ich den Betrachter überraschen, ihn beeindrucken, ihn berühren, erregen, ihn ekeln, ihn zum Nachdenken anregen? Und je nach Kontext (thematisch, Zeitgeschmack, Ort, ...) kann ein atemberaubendes, mehr als gutes Bild völlig deplatziert und sogar schlecht wirken.

Yep.
Z.b. ein Gursky im DSLR-Forum ;)
 
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Definiere gut.
Es gibt aus meiner Sicht schlechte Knipsbilder ohne Komposition und Genauigkeit (schiefe Horizonte, Dinge im Bild die nicht reingehören, etc.).
Wenn man da etwas sorgfältig vorgeht, wird das Bild schon mal (technisch) "gut".

Deswegen kann es natürlich trotzdem absolut belanglos sein (typischer Sonnenuntergang, z.B.).
Wenn man die Verweildauer beim betrachten eines Bildes als Gradmesser nimmt, wird es damit aber schon mal "besser".

Herausragende (aus der Masse) Bilder brauchen einen herausragenden Inhalt.

Den Ansatz finde ich gut. Sorgfalt ist sicher ein Gebot zum besseren Foto.
Ein schiefer Horizont gehört zB dazu ... oder man übersteigert in so, dass es gewollter (und sinnvoller) Bildinhalt wird.
Das Gleiche gilt für mich (!) für am Bildrand leicht abgeschnittene Motivdetails. Oder man schneidet so viel ab, dass es gewollt ist. Gewollt! Nicht durch Nachlässigkeit.
:)

Was ist in einem Bild ein "herausragener Inhalt"?
 
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Es gibt m.E. "gute" und "schöne" Bilder

Ein gutes Bild ist nicht notwendigerweise eines, das ich zuhause an die Wand hänge. Das sind eher "schöne" Bilder.

"Schöne" Bilder sind nicht objektivierbar, es liegt im Auge des Betrachters, was Schönheit ist.

Ein "gutes" Bild muss aber nicht "schön" sein, sondern muss vermitteln, was der Fotograf mir sagen will, muss mich berühren.
Es muss nicht unbedingt gefallen.

...
Genau!!! :top: 'Gut' hat erst mal nix mit 'schön' oder 'gefällig' zu tun. Oder besser umgekehrt: 'schön' hat nix mit 'gut' zu tun.
'Schön' ist immer subjektiv und gefällt einfach; 'gut' verlangt schon bisserl mehr ... und das hätte mich interessiert ... was macht es für Euch aus?
:)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Den Ansatz finde ich gut. Sorgfalt ist sicher ein Gebot zum besseren Foto.
Ein schiefer Horizont gehört zB dazu ... oder man übersteigert in so, dass es gewollter (und sinnvoller) Bildinhalt wird.
Das Gleiche gilt für mich (!) für am Bildrand leicht abgeschnittene Motivdetails. Oder man schneidet so viel ab, dass es gewollt ist. Gewollt! Nicht durch Nachlässigkeit.
:)

Keine Frage.
Regeln und Konventionen kann man brechen, aber erst wenn man sie kennt und beherrscht.
Idee --> gezieltes Vorgehen.

Was ist in einem Bild ein "herausragener Inhalt"?

Das ist ein weites Feld ;)
Es beginnt bei dem schon angesprochenen "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort", also die Dokumentation eines besonderen Umstands und geht bis zur Erweiterung der Fotografie (in der Kunst).
Z.b. "Neue Sachlichkeit" oder "Düsseldorfer Schule" zu ihrer Zeit.
Letzteres können aber wohl wieder nur Menschen nachvollziehen, die sich mit dert Thematik auseinandersetzen.
 
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

...
...
Das ist ein weites Feld ;)
Es beginnt bei dem schon angesprochenen "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort", also die Dokumentation eines besonderen Umstands und geht bis zur Erweiterung der Fotografie (in der Kunst).
Z.b. "Neue Sachlichkeit" oder "Düsseldorfer Schule" zu ihrer Zeit.
Letzteres können aber wohl wieder nur Menschen nachvollziehen, die sich mit dert Thematik auseinandersetzen.
Damit kann ich mich einverstanden erklären. Ich würds gern um die Beherrschung (oder zumindest ansatzweise Anwendung) bildgestalterischer Mittel erweitern. Einwände? :)

Weiter oben schriebst Du: "Wirklich gute Bilder sind verdammt aufwändig." - Damit hab ich - obwohl ich es nachvollziehen kann - bisserl meine Schwierigkeiten. Was meinst Du damit? Sind nicht viele Schüsse im Vorübergehen anerkannt große Bilder geworden? Ist der Aufwand für ein Bild eines Cartier-Bresson und zB eines (weil er gerade genannt wurde) Gursky relativier- und wertbar?
:)
 
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Damit kann ich mich einverstanden erklären. Ich würds gern um die Beherrschung (oder zumindest ansatzweise Anwendung) bildgestalterischer Mittel erweitern. Einwände? :)

Nö, keine Einwände.

Weiter oben schriebst Du: "Wirklich gute Bilder sind verdammt aufwändig." - Damit hab ich - obwohl ich es nachvollziehen kann - bisserl meine Schwierigkeiten. Was meinst Du damit? Sind nicht viele Schüsse im Vorübergehen anerkannt große Bilder geworden? Ist der Aufwand für ein Bild eines Cartier-Bresson und zB eines (weil er gerade genannt wurde) Gursky relativier- und wertbar?
:)

Ich weiss nicht wie Cartier-Bresson wirklich gearbeitet hat, davon abgesehen möchte ich nicht ausschließen, dass es auch "Genies" gibt die weniger Aufwand für ein bestimmtes Ergebnis brauchen.
Ich glaube aber nicht dran, dass man im Rahmen von ein paar Spoaziergängen ein geniales Bild nach dem anderen raushaut, einfach so und ohne Konzept.
 
Nicht nur in der Wettbewerbsfotografie dreht sich alles um die eine Frage: Was ist ein gutes Bild? Hier ändern sich auch die Aussichten hoch dekorierter Teilnehmer mit der Zeit, wenn sie nicht mit der Zeit gehen. Gibt es eindeutige und allgemein anerkannte Vorstellungen vom guten Bild? Unter welchen Voraussetzungen kann ich mich darüber hinwegsetzen?

Das ist genau das, was solche Wettbewerbe für mich problematisch machen. Es sollte bzw es müsste vorher definiert werden, welches die Parameter für ein 'gutes Bild' sind.
So hat halt jeder seine eigene Definition hierzu. Und die hätte mich eben interessiert; das wäre das Ziel dieses Threads.

:)
 
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Nö, keine Einwände.

Ich weiss nicht wie Cartier-Bresson wirklich gearbeitet hat, davon abgesehen möchte ich nicht ausschließen, dass es auch "Genies" gibt die weniger Aufwand für ein bestimmtes Ergebnis brauchen.
Ich glaube aber nicht dran, dass man im Rahmen von ein paar Spoaziergängen ein geniales Bild nach dem anderen raushaut, einfach so und ohne Konzept.
Hm, weiß nicht ... warum sollen da keine guten Bilder entstehen können?
(Ich würd auch gern wieder auf das im Threadtitel gemeinte "gut" für "gute Bilder" zurückkommen ... "genial' oder " herausragend", wie es hier ein paar mal genannt wurde, scheint für hierfür etwas zu hochgegriffen zu sein.

:)
 
Ähm, warum musste der Thread nun mit Gewalt an einen seit einem halben Jahr aufgelassenen angeflanscht werden????
:confused:
 
AW: Was ist für Euch ein "gutes" Bild? Was macht überhaupt ein gutes Bild aus?

Hm, weiß nicht ... warum sollen da keine guten Bilder entstehen können?


Gut im Sinne von "handwerklich gut" schon.

(Ich würd auch gern wieder auf das im Threadtitel gemeinte "gut" für "gute Bilder" zurückkommen ... "genial' oder " herausragend", wie es hier ein paar mal genannt wurde, scheint für hierfür etwas zu hochgegriffen zu sein.

:)

Bilder die fesseln lassen sich eben nach meiner Ansicht nicht aus der Hüfte schießen, das widerspricht meiner Erfahrung.
 
Ähm, warum musste der Thread nun mit Gewalt an einen seit einem halben Jahr aufgelassenen angeflanscht werden????
:confused:

Damit man sieht, daß dieses Thema nicht neu ist und auch keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind.

Ein gutes Bild hat kein Rauschen und möglichst so wenig Schärfentiefe, dass das Motiv gar nicht mehr richtig freigestellt ist sondern bereits selber teilweise in Hintergrundunschärfe versinkt.
Hm, ist das wirklich so?

Nein. Im folgenden Satz von garglfix war ein unsichtbarer ;) versteckt:
Aber traurige DSLR-Forumsweisheit mal bei Seite. Ich bin mir gar nicht so sicher, dass jeder ein gutes Bild für sich definieren kannn.

(Und im darauf folgenden die Erklärung, warum die Diskussion nicht zur Übereinstimmung führen wird. :rolleyes:)
 
Ich erinnere mich an eine Fotoausstellung (ist jedes Jahr dort, und tingelt durch alle größeren Bahnhöfe und Einkaufszentren) am Münchner Hauptbahnhof, dort ist so ein "Labyrinth" aus Wänden aufgestellt, und an denen Hängen ausgezeichnete Bilder, Außen gemäßigte, Innen FSK 18 (nicht porographisch, eher mit Leichen usw.).

Ich erinnere mich an ein Foto eines Fotografen aus Mexico. Dort lagen die Überreste (zersägt in einzelteilen) eines Opfers welches der mexicanischen Drogenmafia zu nahe gekommen ist, außenrum gerade Polizisten mit dem Handy am Ohr, im Hintergrund unscharf Schaulustige....

Ein anderes Bild zeigt Soldaten (eher Zivile Straßenkämpfern, kein Militär, irgendwo in Syrien oder Lybien) versteckt hinter einer Wand in Deckung, das Maschinengewähr zum Schutz im Anschlag, in dem Tor der Scheune oder Garage sieht man Einschusslöcher durch die Sonnenstrahlen dringen.

Geniale Bilder die unglaublich gefesellt haben.

Ich bin nicht Pervers oder so. Aber diese Bilder waren exzelent. Warum? Weiß ich nicht, was ich weiß, das jeder vor diesen Bildern staunend und mit offenem Mund stand.
Das zeigt das diese Bilder gut waren.

Aber es lag nicht nur an dem Motiv wo man sagen könnte Gewalt und Tod fesselt die Menschen. Dort gab es auch noch ganz andere Bilder, eines einer deutschen/europäischen Familie. Vor Ihnen ausgebreitet alle Lebensmittel aus ihrem Haushalt, das gleiche mit einer Amerikanischen Familie, mit einer chinesischen, afrikanischen, russischen...

Diese Bilder sind wow.

Also ich finde ein gutes Bild ist dann eines, wenn es den Betrachter verweilen lässt. Egal warum.
Selbst hier im Forum gibt es Bilder, egal ob von einem Hafen, einer Biene oder einer nackten Frau, wo ich hängen bleibe. Was ich mir intensiv und u.u. mehrmals angucke. Warum? keine Ahnung!

Fotografie ist eine Kunstrichtung.

Und für Kunst gibt es keine Regeln.

Baue ich einen Stuhl muss ich mich an Maße und Proportionen halten damit dieser richtig benutzt werden kann.

Programmiere ich eine Webseite gibt es auch Codes und Sachen an die man sich halten muss. Sonst funktioniert es einfach nicht.

Aber bei Kunst?

Vorallem finden die einen toll was die anderen gar nicht verstehen.
Neulich war ich in einer Kunstaustellung. 3 Klekse und 1 roter Strich, ich weiß nicht mehr von wem es war, mich hat es an den malenden Schimpansen (oder war es ein Gorilla???) erinnert, andere standen davor und sind aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen. Das Bild ist viele Millionen wert.

Es liegt im Auge des Betrachters, wie eben Schönheit allgemein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Endlich mal ein noch nie da gewesenes Thema :)

Ich zitiere mal aus GEO Extra 1996/2, S. 180f.
James Nachtwey schrieb:
Ein gutes Foto intensiviert eine Erfahrung. Es destilliert Bildinformation auf ihre Essenz. Durch die Wahrnehmung und die Auswahl des Fotografen erschafft es eine Welt in der Welt, mit einer eignen Logik. Manchmal muss der Betrachter sich ruhig in ein Bild hinein begeben, manchmal packt ihn das Bild und reißt ihn hinein.
Gut wird ein Foto, wenn eine spezifische Logik zwischen jedem seiner Teile besteht. Wenn diese Verbindungen halten, ist ein Geheimnis geschaffen, eine Frage gestellt, eine poetische Wahrheit erkannt.
Aber all diese Worte sind vergeblich, weil sie etwas Undefinierbares definieren sollen. Ob ein Foto funktioniert, entscheidet sich am Besten im Herzen eines jeden Betrachters.
Womit wieder mal belegt wurde, was die Römer schon wussten:
de gustibus non est disputandum. Auf neudeutsch: wtf?
Alles andere ist wenig zielführende Suche nach dem Heiligen Gral, das Aufwärmen der altgriechischen Forderung, ein gutes Bild habe schön und wahr zu sein, etc, bla bla.

Demokratisch ist ein gutes Bild jenes, das die meisten Zeitungen oder Drucke oder Klicks verkauft. Sehgewohnheiten sind eine kulturelle Angelegenheit, die Erweiterung dieses durch kommerzielle Interessen verengten Kanals nennt sich hierzulande Kunst. Da die Qualitäten von Werken meist durch Medien manifestiert werden (wer wüsste schon, dass Rhein II ein "gutes Bild" ist, wenn es nicht durch Rekorderlöse in die Medien gerutscht wäre?), kann man getrost annehmen, dass gute Bilder von geschäftssinnigen Agenturen (Magnum, um die Cappa/HCB Blase wieder einmal anzusprechen) oder durch geschäftssinnige Unternehmen angestachelte Medien (der Leica Mythos als Marketing Gag) erzeugt werden. Diese guten Bilder werden weiter vorne gedruckt, erhalten mehr Publikum, formen die Sicht einer Generation, einer Gesellschaft, einer Kultur.

Abweichungen von der Normsicht benötigen entweder eine Erklärung (als "Kunst" im Sinne des Galeristen-Geschäfts darf man auch Leichtenteile zeigen) oder einen 'guten' Grund (man darf auch Leichenteile im Trümmerfeld eines Flugzeugabsturzes zeigen). An dieser Initialzündung orientiert sich dann dass Echo der -- nun kommen wir auf diese Plattform -- Amateure, die sich durch den Erwerb einer Kamera bereits im Olymp der Bilderzeugung wähnen. Die reproduzieren nun akribisch, was ihnen aus den Medien vorgesetzt wird, weil sie sich dem längst bekannten Bild nur auf technischer, nicht aber philosophisch-inhaltlicher Ebene zu nähern bereit oder imstande sind.

Der Irrtum wird von allen Facetten jeder der beteiligten Industrien intensiv gefördert -- man will ja die nächste Generation an Produkten verkaufen, kein Wissen und schon gar keine Künstler erzeugen. Und weil der visuelle Lärm nirgendwo mehr (im "Westen") verebbt, wird jedes Bild jedem Bild immer ähnlicher und somit definiert sich dessen Güte durch Erosion und damit Adaption.

Gestalterisch ist ein Bild dann gut, wenn es beim Betrachter "ankommt". Ob man fade im Goldenen Schnitt bleibt, oder sich einen dramatischeren Schnitt erlaubt, ist weitestgehend unerheblich. Je weiter man sich jedoch von 0,608 entfernt, desto schwieriger wird es für die Betrachter, Harmonie zu finden. Da fehlende Harmonie als "schlechte Neuigkeiten" gelten und sich diese schlechter verkaufen als gute, strebt der marktorientierte Bildgestalter nach den schlichten Schnitten, vom Goldenen über die Dreierteilung bis was immer Photoshop auf Verlangen über das Bild blendet.

Und so werden täglich spannende Bilder von Bildredakteuren auf ein Maß gestutzt, das dem Massengeschmack zuträglicher scheint. Weil beim Geld der Spaß aufhört, gibt es selten Änderungen in der Bildredaktion -- es genügt also völlig, sich eine beliebige einigermaßen erfolgreiche Postille (Stern, Spiegel, Bild, Playboy, …) zu greifen und auf die Konsumentenästhetik des frühen 21. Jahrhunderts abzuklopfen, wenn man wissen will, was die Menge jenseits des eigenen Herzens als "gutes Bild" auffasst.

Ironischerweise sind es gerade diese unzähligen Bilder, die von der Industrie wieder als Vorgabe für intelligente Belichtungs- und Fokussysteme genommen werden und somit wird durch die werksseitig eingebauten Automatismen die technisch besseren Bilder jene, die in der Komposition dem gängigen Durchschnitt der untersuchten Bilder entspricht. Circulus Vitiosus, den zu brechen einiges aqn Anstrengung erfordert. Aber wie heißt es so schön: der Pfad in die Hölle ist gut gepflastert. Das gilt auch für das "gute" Bild :)
 
Aber es lag nicht nur an dem Motiv wo man sagen könnte Gewalt und Tod fesselt die Menschen. Dort gab es auch noch ganz andere Bilder, eines einer deutschen/europäischen Familie. Vor Ihnen ausgebreitet alle Lebensmittel aus ihrem Haushalt, das gleiche mit einer Amerikanischen Familie, mit einer chinesischen, afrikanischen, russischen...

Kenn ich. "Wimmelbildsyndrom". Man sieht sich die Details an, was haben die Leute so vor sich liegen zum Essen.
Das sind Bilder die nicht sonderlich spektakulär sind, technisch unauffällig, der Inhalt aber für viele recht interessant. Vor allem lebt das von der Serie, also nicht ein Bild aus Deutschland oder China, sondern eine Reihe mit unterschiedlichen Bildern.
An sich trivial, aber hier muss man erst mal auf die Idee kommen und das ganze umsetzen.
Wenn ich mich recht erinnere, stand die typische Familie in ihrem typischen Umfeld (Wohnung) vor den Lebensmitteln.
 
(Und im darauf folgenden die Erklärung, warum die Diskussion nicht zur Übereinstimmung führen wird. :rolleyes:)
Wir hatten in dieser Richtung in letzter Zeit ertaunlich fruchtbare und beschimpfungsarme Diskussionen.
Ich erhoffe mir hier ähnliches.

Warum auch nicht? Übereinstimmung ist ja nicht der einzig sinnvolle Ausgang einer Diskussion...


Und für Kunst gibt es keine Regeln.

Auch das ein beliebter Irrglaube. Überall gibt es Regeln - der Regelbruch ist in der Kunst allerdings natürlich anders einsetzbar als bei handwerklicher Tätigkeit. Aber um Regeln zu brechen, muss man sie kennen und verstehen...
 
Das ist wie bei der Malerei. Manche machen nur ein roten Kleks auf eine weiße Leinwand und erschaffen ein Bild das hunderttausende Wert ist.
Gut ist, was gefällt

Das sind Eklektiker!
So einfach ist das nun auch wieder nicht.

Das heute viele Sachen in der modernen darstellerischen bzw. abbildenden Kunst überhaupt gemacht werden können, hat seine Wurzeln oft in der Zeit des kulturellen Umbruchs am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Im Grunde, kann man sagen, ist seit dem auch nicht mehr viel bis gar nichts Neues passiert.

Die Fotografie als "Form der Kunst" gab es noch nicht und bisher hat sie auch eher eine geringe Bedeutung, d.h. in ihrer Wirkung "als Kunst" hat sie noch nicht den Stellenwert wie z.B. die Malerei erreicht. Mir kommt vor, sie muss ihren Beitrag erst dazu noch leisten...

Kasimir Malewitsch hat um 1915 "Das Schwarze Quadrat auf weißem Grund" gemalt.
Es war das erste gegenstandslose gemalte Bild.
Also weg vom gestalterischen Ballast und reduziert auf grundlegenede Formen.
Dazu gehörte ebenso der "Schwarze Kreis".
Er machte eine Serie von "gegenstandslosen Bildern" und begründete damit den "Suprematismus".
"Aus dem Nichts" und ohne das Publikum irgendwie darauf vorzubereiten, stellte er diese Serie 1915 aus.
Es war ein Skandal in einer Zeit des Epochenbruchs.

Malewitsch leugnete in seinem die Ausstellung „(0,10)“ begleitenden Manifest jede Beziehung der Kunst und ihrer Darstellungen zur Natur. Er ließ damit selbst die damals aktuellen Tendenzen der Avantgarde hinter sich...Die erste Reaktion auf das Schwarze Quadrat in der Ausstellung „0,10“ im Jahr 1915 war eindeutig negativ: Es war ein Affront gegenüber der akademischen und realistischen Malweise; die Kritiker schmähten das Bild als das „tote Quadrat“, das „personifizierte Nichts“... (Wikipedia)

Es dauerte halt, bis das Ganze begriffen wurde - die moderne Malerei wäre aber ohne sein Wirken und ohne dem Schwarzen Quadrat undenkbar geblieben.
Eine neue Denk- und Sehweise wurde geschaffen und bisherige Konventionen und "Gesetze für ein gutes Bild" dadurch nicht über den Haufen geworfen aber um eine völlig neue Dimension erweitert.

Im Gegensatz zur Malerei ist es in der Fotografie schwierig, gegenstandslose Bilder zu machen.
A.Feinger wird der Satz zugeschrieben: Auf den meisten Bildern ist zu viel drauf.
Aus diesen Gedanken heraus möchte ich fotografieren können.

Vielleicht ist es mir entgangen, aber weder kenne ich ein Foto, dass ähnliche Wirkung auf die Kultur hat, wie "Das Schwaze Quadrat" - noch ein Foto, dass per Skandal einen kompletten Epochenbruch symbolisiert bzw. zum Ausdruck bringt.

Danke für den Thread. Ich finde die Aussagen hier alle interessant.
 
Auch das ein beliebter Irrglaube.
Nur für den Kunstbetrieb -- der in schöner Regelmäßigkeit nach längeren Zeitspannen von übersehenen Größen düpiert wird. Kunst hat eben genau keine Regeln, das ist ihr Wesen :)

Aber um Regeln zu brechen, muss man sie kennen und verstehen...
Man kann auch einem völlig unbekannte Regeln erfolgreich brechen. Eventuell wird man dabei für naiv gehalten, aber das schadet der Verkäuflichkeit solcher Kunst nur selten. Die größten Künstler, das postuliere ich mal einfach so, hatten ein bisserl Hintergrund, aber sehr viel Selbstvertrauen und einen rührigen Galeristen oder Mäzen oder Künstlerzirkel. Also wichtiger als die Kunst bleibt das Netzwerk -- dann isses mit den "Regeln" gar nimmer so schlimm.

Wer allerdings ohne Netzwerk mit Fehlfarben Sonnenblumen aus der Perspektive eines Augenkranken in Öl malt, muss sich Sorge um sein Aus- und Weiterkommen machen.
 
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