wäre mal an der Zeit, dass ich auch meinen Grund bekannt gebe, wieso ich bei mFT gelandet bin
Also, ich habe mich Anfang 2004 für das FT-Format und die E-1 entschieden, nachdem ich mich mehre Jahre intensiv mit der Technik von Digitalkameras auseinander gesetzt hatte (die Site dpreview ist mir seit 1999 ein Begriff).
Für das Format entschied ich mich in erster Linie Dank der Marketingabteilung von Olympus, vielen Fotofachzeitschriften aber auch einiger meiner Meinung nach sehr kompetenter Forenten bei oly-e.de (z.B. Guenter H.): Durch sie alle gewann ich die Überzeugung, mich mit FT in das für meine Anwendung am besten geeignete Format und System einzukaufen.
Als ich 2002 aus eine Art "Gewissensbisse" wortwörtlich "meine Flinte an den Nagel hing", war mir im vornherein klar, dass ich die wunderbaren Erlebnisse in der freien Natur nicht missen wollte. Eine Substitution meines damaligen "Hobbys" war mehr als naheliegend: Fotografieren anstelle Erlegen! Eine "professionelle" Spiegelreflex-Ausrüstung musste her. Mit dem Kauf ins FT-System wiegte ich mich damals sicher, den besten Kompromiss aus Führigkeit, Kompaktheit, und Leichtigkeit, ohne dabei auf einen hochqualitativen Output verzichten zu müssen. Schon kurz darauf, war ich jedoch über meinen Entscheid sehr
enttäuscht, als sich mir in der Praxis offenbarte, dass der Sucher der E-1 zu klein war bzw. zu wenig Vergrösserung für die Tier-Beobachtung bot. Meiner Ansicht nach hätte Olympus damals den Sucher (bzw. das Prisma) so gross wählen sollen, dass der ominöse Brennweitenverlängerungsfaktor "2" auch optisch beim Blick durch den Sucher erkennbar gewesen wäre: anders gesagt: bei 50mm Brennweite hätte ich mir eine 1.4-fache Sucher-Vergrösserung gewünscht bzw. doppelt so gross wie bei einer professionellen Kleinbildkameras. Damit wäre der Sucher nicht grösser gewesen, als derjenige der Canon 1Ds aus dem Jahr 2002, dessen Sucher bei 50mm Brennweite eine Vergrösserung von ca. 0.7-fach aufweist.
Im 2006 erfüllte ich mir dennoch meinen bis heute teuersten Traum aller Zeiten, indem ich mir das ZD ED 300/2.8 gekauft hatte. Ungeduldig wartete ich auf einen adäquaten Body. Die Freude an der E-3 dauerte jedoch trotz technischer Überlegenheit (im Vergleich zur E-1) nur kurz: zu viele Stunden habe ich am Ansitz verbracht und zu verrauschte oder nicht wirklich scharfe (infolge zu langen Belichtungszeiten) zurück gebracht. Tausende Höhenmeter habe ich die Ausrüstung immer wieder "vergeblich" herumgeschultert, weil ich wegen dem unsicheren AF und dem freihändig ungenügenden IS in den wichtigsten Momenten versagt habe. Ich ertappte mich öfters beim Hinüberschielen zu den beiden grossen Marktplayer. Den Systemwechsel wagte ich infolge der hohen getätigten Investitionen ins E-System (> € 20k) jedoch bis heute nie.
Ich musste bis 2013 warten, bis ich mich Dank dem Erscheinen der E-M1 einigermassen mit dem System wieder versöhnen konnte. Endlich ein kompaktes Gehäuse und dennoch einen etwas grösseren Sucher (wenn auch nicht gross genug), EVF mit Sucherlupe und Live-View erlaubt eine hervorragend Beobachtung und somit ein schnelles "Ansprechen" des Tieres, endlich gut nutzbare ISO 1600, endlich einen freihändig gut nutzbaren IS. Zudem wirken vertrauensstärkend die genialen Gratis-FW-Upgrades, obwohl ich die meisten Funktionen noch nicht mal getestet habe. Und nun scheint mit dem Erscheinen des 300mm f/4 auch endlich die Optik zur Seite zu stehen, die meinen Wunsch nach einem führigen, kleinen und leichten Ultra-Tele-System vollumfänglich erfüllen kann! Andererseits ist für meine Anwendung (Wildlife zur blauen Stunde) der hervorragende IS nur bedingt nutzbar (z.B. Bewegung bei äsenden Tieren) und die Auflösung sowie das Verhalten des Sensors bei High-ISO (Rauschen, Dynamikumfang) liegen immer noch mehr als 2 Blenden hinter dem was Kleinbild zu leisten vermag (basierend identischer Auflösung). Ich leugne deshalb nicht, dass mich Ankündigungen wie z.B. die der Nikon D500 oder die des EF 400 DO II nach wie vor nicht kalt lassen.
vg
alouette