Bitte meine Bemerkungen nicht als Kritik an Deinen Aussagen verstehen. Die sind sicher berechtigt. Aber genau wie meine eben subjektiv auf die eigene Art des Fotografierens bezogen.
Ich habe auch nicht das Bedürfnis, das APS-C Format als dem KB-Format überlegen darzustellen. Für viele Zwecke ist KB sicher die bessere Wahl. Die verschiedenen Bereiche der Fotografie (Architektur, Makro, Porträt, Available Light, Natur, Sport, Party, Flugzeuge...) sind aber einfach zu unterschiedlich, als dass es die eine "beste" Kamera oder das eine "beste" Sensorformat geben könnte. Für Makro- und Naturfotografie halte ich APS-C für geeigneter als KB.
1. Freistellungspotenzial
Ist mir ziemlich egal. Die Freistellungsorgien, die im 85 1.2er Thread gefeiert werden, liefern für meinen Geschmack eher abstossende Ergebnisse. Die Bilder in diesem Thread, die mir am besten gefallen haben, wurden mit einer 40D und dazu noch abgeblendet gemacht.
Das Freistellungspotenzial von APS-C reicht mir vollkommen aus. Bei Makros bin ich für die grössere Tiefenschärfe dankbar. Manchmal nehme ich genau aus diesem Grund sogar die G10 statt der DSLR.
Da stimmen wir überein.
3. Lange Tele werden am Crop zu eng, daher lieber Ausschnitt, bessere Komposition möglich.
Für einen echten Tele-Fan kann die Brennweite gar nicht lang genug sein. Mein Objektiv mit der grössten Brennweite ist das 100-400, und das ist fast immer zu kurz.
4. Die typischen Festbrennweiten liegen genau richtig: 35, 50, 85, 200
Ich bin nicht so der FB-Freak, nur die aus Analog-Zeiten gewohnten 50 mm habe ich vermisst. Da habe ich mir eben das 30mm 1.4 von Sigma angeschafft. Aber auch sonst sehe ich da eigentlich kein Problem. Die Reihe ist bei APS-C eben 20, 30, 50, 135. Es ist ja schliesslich nicht verboten, EF-Linsen an einer APS-C Kamera zu verwenden.
Übrigens, nach über 20 Jahren analoger KB-Fotografie, ist mir die Umstellung auf das kleinere Format überhaupt nicht schwer gefallen.
5. Die neuen TSE-Objektive bieten ihren kompletten Bildwinkel am KB
Wie sich die Tilt-Shift-Objektive an APS-C schlagen kann ich nicht beurteilen. Aber da mich dieser Bereich der Fotografie noch nie besonders interessiert hat, spielt dieses Argument für mich keine Rolle.
Viele der Argumente, die hier im Thread angeführt wurden, treffen auf mich nicht zu. Ich bin kein Anfänger, ich habe auch nicht mit APS-C angefangen, sondern vor vielen Jahren mit analogen KB-Kameras. Neid? Nö, ganz sicher nicht. Ich könnte mir jederzeit die 5D MkII kaufen, aber irgendwie reizt sie mich nur wenig, und noch viel weniger seit die 7D draussen ist. Vermutlich bin ich auch etwas esoterik-resistent, denn die viel beschworene Plastizität der 5D Bilder kann ich nicht erkennen. Seltsamerweise können das andere auch nicht, sobald die EXIF-Daten fehlen. Über Bildqualität brauchen wir nicht zu diskutieren. Natürlich haben hier die aktuellen KB-Kameras die Nase vorn, aber "gigantische" oder "himmelweite" Unterschiede kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Auf Prints mit maximal 20x30 und im Web bleibt davon eh nichts übrig.
Sprüche wie "wer einmal Blut geleckt hat..." kann ich inzwischen nicht mehr hören. Es gibt hier im Forum einige, die nach einem Ausflug in die KB-Welt wieder zu Crop zurückgekehrt sind.