Im Fall geistiger Werke bedient man sich daher des Urheberrechts (das wie gesagt meiner Meinung nach ursprünglich mal anders gedacht war), um das Kopieren des Werks zu verbieten.
Das sehe ich auch so. Das Urheberrecht war eigentlich dazu gedacht, geistige Werke oder künstlerische Werke Schaffenden eine Honorierung zu ermöglichen. Davor waren sie von Mäzenen abhängig. Das ist inzwischen pervertiert zu einer gewaltigen Verwertungsmaschine, die eigentlich nur noch ein Handelsbetrieb ist.
Hier geht es aber nicht um die Förderung von Verlagen und Agenturen, hier - bei den CC - geht es um das Urheberrecht, weil der Betroffene ja in diesem Fall der Urheber - also der Fotograf etc. - ist.
Es ist schon recht traurig, dass das Urheberrecht, das uns per Gesetz zugestanden wird - was sowieso die gesamte Menscheitsgeschichte bis vor ein paar hundert Jahren - oder überhaupt nur bis vor etwa hundert Jahren - nicht existiert hat, praktisch wieder abgeschafft wird. Freiwillig, weil wir uns alle so lieb haben. Wir verzichten einfach darauf. Das ist ja wirklich nicht zu fassen.
Die Betreiber dieser Sache sind selbstverständlich jene, die das schamlos ausbeuten werden. Also die Content-Aggregatoren. Die Organisatoren von dem CC-Unfug sind Idealisten, die diese Geschichten - die ewig gleiche Geschichte der friedlichen Welt in der sich alle gegenseitig nur helfen wollen - wirklich glauben. Es klingt nicht sehr freundlich, aber genau das sind Lenins sprichwörtliche Nützliche Idioten. Idioten nicht im Sinne von dumm, weil gerade intelligente Leute auf diese Geschichten hereinfallen.
Und ein ganz pragmatischer Aspekt: Jedes Foto birgt die Gefahr, damit Probleme zu bekommen. Also abgebildete Personen, für Fotografie gesperrte Gebäude, Darstellung von Marken oder was auch immer.
Wenn man also ein Problem bekommt, dann braucht man einen Anwalt und der kostet freilich Geld. Der arbeitet nämlich nicht unter einer CC-Lizenz. Wenn man ein angemessenes Honorar für die Verwendung der eigenen Fotos bekommt, kann man sich auch gegen evtl. eintretende Probleme wehren, ohne aus sonstiger Arbeit Geld dafür ausgeben zu müssen um zu seinem Recht zu kommen.
Es kommt darauf an, welche Art Fotos man macht, wie hoch die Gefahr ist, Probleme zu bekommen. Aber sie ist immer da. Wenn das auch typischerweise extrem selten passieren wird. Wenn es aber passiert, dann ist das für einen juristischen Laien Ärger und Sorgen ohne Ende und mitunter auch sehr teuer.
Es ist freilich aus der Sicht eines Anwalts oder von jemandem, der einen Anwalt in Reichweite hat, den er immer fragen kann, alles sehr einfach und ungerechtfertigte Angriffe sind dann schnell erledigt.
Wenn jemand aber nicht versiert ist, dann kann es sehr teuer werden. Es ist ja auch nicht zwangsläufig so, dass man Recht bekommt, weil man recht hat. Selbstverständlich kann es aber auch leicht passieren, dass man eigentlich nicht recht hat, weil man wirklich einen Fehler gemacht hat. Und dieses Geld gibt einem dann niemand.