Erst mal eine Information zu Dateianzahl und 32/64 Bitsystemen und Leistung:
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2. Unterschied: RAW-Therapee weist auf mögliche Abbrüche hin, wenn (auf einem 32-Bit-System) mehr als 100 Bilder in einem Ordner liegen. Also teilen.
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Ich kenne RAW-Therapee nicht besonders gut, aber jedes Windows Betriebssystem seit WfW 3.11 kann auf jedem unterstützten Dateisystem erheblich mehr Dateien in Ordnern ablegen, als lächerliche 100 Stück. Mit FAT32 sind es 65.534, das wird aber bestenfalls noch für USB-Medien oder Speicherkarten genutzt. Unter NTFS sind es 4.294.967.295, es gibt bei NTFS allerdings Performanceprobleme, wenn es mehrere hunderttausend (!) Dateien werden, aber in diese Regionen wirst Du kaum vorstoßen. Mit der Frage ob 32 oder 64 bit hat das aber mal gar nichts zu tun.
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Das Ganze hat schon was mit 32 bzw. 64 Bit zu tun.
Es geht hier nicht um die Anzahl der Dateien, die das Betriebssystem in einem Ordner verwalten kann (die Aussage oben dazu ist ok), sondern um die Anzahl Bilder, die ein Programm in einem Arbeitsgang verarbeiten kann. Und hier ist der Arbeitsspeicher der Engpass bzw. die Verwaltung des Arbeitsspeichers.
Bei 32 Bitsystemen ist bei ca. 3,5 GB Schluss. Rechnet man den rein für die Bildinformation zur Verfügung stehenden Platz aus, kommt man meistens kaum über 2,5 GB raus.
Ein Bild aus der K20 hat zum Beispiel einen Speicherbedarf von 41,5 MB. Dazu kommt immer noch eine interne Arbeitskopie plus Arbeitsdaten. Also werden ca. 100MB und mehr für ein Bild im Arbeitsspeicher benötigt.
Da viele Programme den Arbeitsspeicher aber schlecht verwalten und oft erst nach dem Schließen wieder komplett frei geben, ist da natürlich schnell Schluss. Hier im Extremfall nach ca. 25 Bildern.
Wer eine 32 Bitsoftware unter einem 64 Bit Betriebssystem anwendet, kann die 64 Bit Möglichkeiten auch kaum nutzen. Den für das 32 Bitprogramm bleiben nach wie vor ca. 3,5 GB Arebitsspeicher maximal zur Verfügung.
Daraus ergibt sich auch ein Geschwindigkeitsunterschied. Da Windows und auch die Programme fehlenden Arbeitsspeicher durch auslagern erweitern, kostet dies natürlich dann extrem viel Zeit.
64Bit Programme haben da mehr Freiraum und die Systeme meistens auch mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Dadurch hat man da dann natürlich einen erheblichen Vorteil.
Und wenn man dann noch einen Multicoreprocessor hat, macht das ganze richtig Spass.
So jetzt die Überleitung zu meiner Erfahrung mit RAW und der K20 und RAW-Bildwicklung.
Wer mit RAW arbeitet sollte eigentlich nicht über Speicher CPU oder Leistung reden. Genügend Ressourcen sind eine Grundvoraussetzung zum Arbeiten. Sonst ist Frust angesagt.
Ich arbeite mit DXO 7.5 64Bit und einem 8 Core Processorsystem mit 8GB Arbeitsspeicher und jede Menge Plattenkapazität unter Windows 7 64Bit.
Die K20 habe ich zeitweise auf RAW und RAW+ eingestellt. Werde aber wohl in Zukunft RAW+ wieder als Standard verwenden. Ist einfach praktischer.
Habe gerade am Wochenende 36 Bilder aus RAW in einem Rutsch mit wenigen Einzeleinstellungen in weniger als 15 Minuten Bearbeitet. Reine Rechenzeit für die 36 Bilder ca. 2,5 Minuten. Der Rest war Begutachtung und Einstellung.
Übertragung der Bilder von der SD-Karte noch nicht mal eine Minute. Habe die Zeit aber nicht gestoppt.
Mit DXO gibt es keine umständlichen Import oder Lade-Prozeduren. Ordner auswählen, Bilder auswählen, begutachten, Presets anwenden oder individuelle Einstellungen machen und fertig.
Über den Sinn und Zweck von RAW wurde hier schon viel geredet.
Meine grundsätzliche Erfahrung, RAW nur für JPG Entwicklung mit Standardwerten zu verwenden, ist sinnloser Zeitvertreib. Die Bilder unterscheiden sich nicht von denen aus der Kamera.
Achtung! für Alle, die jetzt was anderes behaupten wollen: Es geht hier um
Standardeinstellungen aus der Kamera !
Und das gilt natürlich nicht für RAW- Programme, die mit Modulen für Kamera und Objektive arbeiten und dann auch noch mit einer Kamera wie die K20 ohne eigene Objektivkorrekturmöglichkeiten.
Alles andere erfordert Erfahrung und Zeit. Es macht nur für Einzelaktionen wirklich richtig Sinn.
OK, es ist ganz schön wenn man mal eine ganze Serie von Abendstimmungsbildern problemlos gut entrauschen kann oder Bildfehler rausrechnet.
Aber das ist bei halbwegs guter Vorbereitung vor dem Auslösen an der Kamera nicht gerade die Alltagssituation.
Und dazu braucht es auch nicht gleich ein RAW-Programm.
Also ist RAW nur was für Die, die schon etwas weiter sind als nur Standardurlaubsfotos zu machen und zu zeigen.
Jeder Anfänger wird sehr oft fluchen, weil das Thema Bildentwicklung nicht einfach eine Klick und Fertig Aktion ist.
Und manch einer hat wohl auch mit den Begriffen Bildentwicklung, Bildbearbeitung und Bildverwaltung so ein Verständnisproblem…
Das ist aber ein anderes Thema…