Wenn ich da an meinen letzten shoot denke, wo ich teilweise versuchte das Bild in der Kamera hinzubekommen, was sollnich sagen, finger abgeschnitten, kommiscjen Haarschnitt verpasst, ziemlichschief in der Landschaft, um nur das übliche zu nennen. Wenn ich da dann die rudimentäre Nachbearbeitungszeit von 1 - 2 Sekunden entgegensetze, zum beschneiden und gradrichten, ...
Dann mach mal selbst die Rechnung auf, was dem Kunden besser gefällt und neue Aufträge winken

- ich muss da jetzt lächeln

:
mal ganz hämisch gesagt:
Du hast also eine teure Ausrüstung und machst Hochzeitsbilder damit wie ein Urlaubsknipser ?

Wie war das noch mal mit dem bewussten Fotografieren ?
Nein, nimm das nicht persönlich: sind ja die Sachen, die mich bei Jpeg OOC oft auch ärgern - nur Schuld bin ich.
Fest aber steht, eine gute Kamera-Jpeg Engine nimmt viel Arbeit weg - der Unterschied zu einer RAW-Entwicklung ist bei den meisten Bildern kaum (für Otto-Normalo gar nicht) bis gar nicht sichtbar.
Natürlich lässt sich mit RAW bei einigen Sachen mehr machen - bei vielen Bildern aber lohnt der Aufwand gar nicht. (Trotzdem habe ich meistens auch nur RAW an)
So, und nun mal aus dem wirklichen Profi-Bezahl-Auftrags -Leben :
Hochzeit meiner Bekannten.
Fotograf: Berufsmässiger Agenturfotograf
Ausrüstung vor Ort:
EOS 1D III, EOS 5D, 85 1.2, 70-200 2.8, 24-105, 580er Blitze, Stative und Ständer, Reflektoren und Laptop
Die Bilder - und die habe ich selbst als Originale noch heute auf CD:
Alle Jpeg-OOC, bei einem großen Anteil waren deutliche Dejustierungen des/der System(e) zu sehen.
" Für RAW hat keiner Zeit, Fehlfokus ? - wer bitte in der Agentur soll den ganzen Kram testen und Wen bitte interessiert das wenn es eh keiner sieht?"
Die Bilder selber:
Absolut toll, stimmungsvoll, in tollen Lichtsituationen und Posen, oft auch draussen zusätzlich mit Reflektoren ausgeleuchtet.
Ich war ständig dabei damals - mit meinem ganzen Geraffel und alles in RAW.
Ich habe dann wochenlang meine eigenen Bilder nachbearbeitet - und musste genau das tun, wovor kein RAW/Jpeg hilft:
Ausrichten, beschneiden, aussortieren.
Würde ich so gegen Bezahlung arbeiten - ich würde nicht viel verdienen
Die Zeche für gemachte Fehler bezahlt man in Zeiteinheiten bei der Nachbearbeitung. Je weniger Fehler umso weniger Zeit umso mehr Gewinn.


- Genauso ist es ! - egal, welche Cam und welches Aufnahmeformat !
Dem Berufsfotografen dort übrigens war meine olle 40D nicht schlecht genug für Hochzeiten - seiner Meinung nach sind Linsen und Können die wesentlich wichtigeren Sachen.