naja... ob da nun eine APS-C Kamera mit Crop 1,6 das maßgebliche Kriterium ist, sei mal dahingestellt.
Erstens hat Nikon DX Crop 1,5 (1,6 ist Canon) und zweitens hat hier niemand die Einschränkung auf APS-C/DX gemacht. Wenn wir Nikon/Canon-DSLRs mit mFT vergleichen, dann schließt die DSLR-Welt auch Crop 1,0 mit ein. Sonst darf man hier im Thread auch nicht das Pana 100-300 mit Crop 1,0 geeigneten Telezooms aus der DSLR-Welt (wie Sigma 50-500) vergleichen. Beim Vergleich von Crop-1,5-Objektiven mit Crop-2,0-Objektiven (Nikon 18-55 gegen Pana 14-42; Nikon 18-200 gegen Pana 14-140, etc.) ist der Größen/Gewichtsvorteil von mFT nur noch in etwa so, wie es das Verhältnis der Crop-Faktoren erwarten lässt (also deutlich kleiner 2) und preislich spielt alles in der gleichen Liga, kein Vorteil für mFT hier.
Die Sensorgröße wird für mich in Zukunft auch tendenziell wieder wichtiger, denn mit steigenden MP-Zahlen wird auch der Tele-Vorteil kleinerer Sensorformate geringer, weil aktuelle Gehäuse der größeren Sensorformate enorme Crop-Reserven haben. (Das ist der einzige Gewinn, den eine Steigerung der MP-Zahlen tatsächlich bringt, wenn wir mal von den Nutzern absehen, die Poster von ihren Fotos drucken wollen.) Bei der D800 (36 MP) muss man nicht mal von Hand croppen; die kann auch gleich mit Crop 1,3 oder 1,5 arbeiten; letzteres gibt immerhin noch knapp 16 MP, was auch für A4-Ausdrucke allemal reicht. Das ist im Endeffekt das genau gleiche wie die Benutzung eines kleineren Sensors. Es ist die gleiche Fläche, die ausgeleuchtet wird. Die D800 hat einen gut nutzbaren DX-Sensor mit eingebaut und dann darf man nur noch nominelle Brennweite gegen nominelle Brennweite vergleichen -- ohne die altbewährte Methode, wie man sich kleine Sensoren elegant schön rechnen kann, indem man nämlich nominelle Brennweite einfach mal Crop-Faktor nimmt, um so fantastische hohe KB-äquivalente Brennweite herauszubekommen. (Motto: "Ein echtes 600/x.y Objektiv kann sich kein Mensch leisten, aber mein Sigma 120-400 an APS-C bzw. mein Pana 100-300 an mFT kann das alles genauso gut!" -- kann es eben nicht!)
Die großen Sensorformate können in Zukunft auf die praktische Anwendung bezogen all das, was die kleineren Formate auch können -- und eben noch ein bisschen mehr. Das einzige, was sie nicht können, ist: klein und kompakt sein. Daher halte ich es für völlig logisch, dass man als DSLR-Nutzer auf der Suche nach etwas kleinerem bei mFT mit Festbrennweiten landet. Das ist für mich die wahre Stärke von mFT, die ich bei Nikon 1 oder Sony NEX nicht bekomme. Für den DSLR-Markt erwarte ich dagegen, dass das Einsteiger-Segment bis in die Mittelklasse hinein von spiegellosen Systemen abgelöst wird. In dem, was übrig bleibt, wird der Trend sich zu FX bewegen, denn da kommt man dann qualitativ auf deutlich anderes Niveau als mit Crop 1,5 oder Crop 2,0. Wenn Nikon clever ist, stellen sie Ende des Jahres oder Anfang 2013 eine Einsteiger-FX-Kamera vor, bevor Canon das tut. APS-C (oder zumindest das APS-C mit Crop 1,0 DSLR-Mount-Erbe) wird es in Zukunft schwerer haben zwischen den wirklich kompakten Systemen auf der einen und den wirklich guten Crop 1,0 Systemen auf der anderen Seite.