AW: XF1: mein Preview
So, ich meld mich denn auch mal wieder zurück, back on Topic.
In der Zwischenzeit hab ich mir die XF1 mal zu Ansicht kommen lassen.
Zuerst natürlich probiert, wie's in den Ränder beim max. Weitwinkel (25mm) aussieht. Hab Blende 4 genommen, weil das ja angeblich die kleinste war, bei der die Diffraktionsunschärfe noch nicht losgeht.
Und dann erstmal ein kleiner Schock, die Ränder fand ich (bei RAW) schon ziemlich verwaschen, JPEG ging so gerade eben als Durchschnitts-Digicam durch. Ich wollte schon in diesem Thread alle positiven Mutmaßungen, die ich je hier über die XF1 geschrieben hatte, löschen und dann mein "Pixelpeepers Horrorbild" reinstellen.
Dann bin ich gottseidank auf die Idee gekommen, mit den Blenden etwas zu experimentieren. Denn dass brachte einen Riesen-Unterschied.
Das Objektiv der XF1 ist ja schon so'ne richtige Diva: Bei 25mm-Offenblende (F1,8) gut, dann ein Qualitäts-Abfall (vor allem an den Rändern) bis zur Blende 4, aber dann, nur eine einzige Blendenstufe später (5,6) erweist es sich schlagartig als Top und plötzlich ist alles scharf (und zwar als die beste Blende bei 25mm. Sowas zickiges aber auch
Fazit: immer nur im A-Modus (Aperture Prio) fotografieren, und für jede Brennweite experimentell ermitteln, welche Blende die beste ist. Oder wurde das schon in XF1-Settings-Threads behandelt?
Ich stell mal die ersten Test-Crops (25mm) rein.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
mein RAW-Workflow: Adobe-Converter, Abweichungen vom Default:
- Schärfe auf 100 (auf Skala von 0 bis 150) statt Default=25,
- Rauschunterdrückung ganz abgeschaltet (Default: Farbentrauschung=25)
- Chromatische-Aberrationen-Entfernung ein (Default:aus)
XF1: JPEG und RAW; Vollauflösung (12 MP),
- Alles JPEG-Processing auf Defaults belassen (also auch Schärfung=normal)
- bis auf Rauschunterdrückung: auf Minimum gesetzt
DLSR-Vergleich für 25 mm: Sigma 10-20mm F4-5,6 (400 Euro), an Pentax K20D (14 Megapixel im klassischen Bayer-Layout)
- deren JPEG-Einstellungen auf "natürlich" belassen
Die 4 Ausschnitte sind 100%-Crops
Oben-links: XF1 RAW durch Adobe /
Oben-rechts: Pentax RAW
Unten-links: XF1 JPEG
Unten-rechts: Pentax JPEG
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ergebnisse:
Platz 1: Die Pentax-JPEG gibt die Struktur als einzige perfekt originalgetreu wieder (Farbe, Kontraste, Plastizität der Struktur) und ist daher die Referenz (jaja, ich weiß schon, warum ich die damals gekauft hatte)
Die Pentax schärft (pentaxtypisch) in den Defaults weniger (konservativer) nach, als die meisten anderen Cams/Softwares, daher wirkt es halt etwas weicher.
Platz 2a: Adobes Pentax-RAW-Verarbeitung hat einen rosigen Stich, und leider wirkt die Struktur zweidimensionaler, es geht Mikro-Plastizität verloren.
Platz 2b: die XF1-JPEG erhält wunderschön die Plastizität der Struktur, allerdings werden weiße Stellen übertrieben, so dass sich eine (verkehrte) Glanz-Illusion ergibt.
Platz 3: Adobes XF1-RAW-Verarbeitung ist schlechter als bei der Pentax: grün-gelblicher Stich, und wenig plastisch (wirkt fast in Richtung Tuschekleckse).
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Fazit:
- Die JPEG-Engine der XF1 schlägt die Fähigkeiten von Adobes RAW-Engine, zumindest was die Qualität der Schärfung betrifft, die Farben, und die Mikro-Kontraste.
Ich würde bisherigen Adobe-RAW-Workflowern empfehlen, immer in RAW+JPEG zu fotografieren, und RAW nur noch dann weiterzuverarbeiten, wenn extreme Kontraste zu managen sind. Oder starkes High-ISO-Rauschen, da ist Adobe vielleicht doch noch besser als übliche (auf Schnelligkeit getrimmte) JPEG-Engines.
- bei 25 mm steht die Auflösung (auch in Randnähe) dem 400-euro-teuren Sigma eigentlich kaum nach. Aber man sollte tunlichst NUR bei Blende 1,8 oder 5,6 fotografieren, alle anderen sind schlechter (Tiefpunkt bei Blende 4).
Zur Telereserve: Das Zentrum bei 100 mm ist auch bei Offenblende dem ersten Augenschein nach gut aufgelöst (Ausnutzung der 12MP), so dass Tele-Crops (im Rahmen der verfügbaren 12 Megapixel) möglich sind.
Zur RX100: Das Objektiv der XF1 ist (mit ach und krach) für 12, aber mit Sicherheit nicht für 20 Megapixel ausgelegt, und bringt eine derartige Auflösung auch nicht. Da steht das der RX100 auflösungsmäßig nunmal eine ganze Liga drüber. Selbst um auf der XF1 "nur" deren 12 Megapixel auszunutzen, muss man sehr auf die Blende achtgeben. Jegliche Vermutungen über "RX100-Objektiv=underperformer" können sich allerhöchstens auf Flare oder Randschärfe bezogen haben, oder allenfalls noch Farben und Kontrast (soweit durch Objektiv beeinflusst). Aber um das gegenzuprüfen, bräuchte man halt jemanden, der beide hat...
Grüße,
Frater
So, ich meld mich denn auch mal wieder zurück, back on Topic.
In der Zwischenzeit hab ich mir die XF1 mal zu Ansicht kommen lassen.
Zuerst natürlich probiert, wie's in den Ränder beim max. Weitwinkel (25mm) aussieht. Hab Blende 4 genommen, weil das ja angeblich die kleinste war, bei der die Diffraktionsunschärfe noch nicht losgeht.
Und dann erstmal ein kleiner Schock, die Ränder fand ich (bei RAW) schon ziemlich verwaschen, JPEG ging so gerade eben als Durchschnitts-Digicam durch. Ich wollte schon in diesem Thread alle positiven Mutmaßungen, die ich je hier über die XF1 geschrieben hatte, löschen und dann mein "Pixelpeepers Horrorbild" reinstellen.
Dann bin ich gottseidank auf die Idee gekommen, mit den Blenden etwas zu experimentieren. Denn dass brachte einen Riesen-Unterschied.
Das Objektiv der XF1 ist ja schon so'ne richtige Diva: Bei 25mm-Offenblende (F1,8) gut, dann ein Qualitäts-Abfall (vor allem an den Rändern) bis zur Blende 4, aber dann, nur eine einzige Blendenstufe später (5,6) erweist es sich schlagartig als Top und plötzlich ist alles scharf (und zwar als die beste Blende bei 25mm. Sowas zickiges aber auch

Fazit: immer nur im A-Modus (Aperture Prio) fotografieren, und für jede Brennweite experimentell ermitteln, welche Blende die beste ist. Oder wurde das schon in XF1-Settings-Threads behandelt?
Ich stell mal die ersten Test-Crops (25mm) rein.
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mein RAW-Workflow: Adobe-Converter, Abweichungen vom Default:
- Schärfe auf 100 (auf Skala von 0 bis 150) statt Default=25,
- Rauschunterdrückung ganz abgeschaltet (Default: Farbentrauschung=25)
- Chromatische-Aberrationen-Entfernung ein (Default:aus)
XF1: JPEG und RAW; Vollauflösung (12 MP),
- Alles JPEG-Processing auf Defaults belassen (also auch Schärfung=normal)
- bis auf Rauschunterdrückung: auf Minimum gesetzt
DLSR-Vergleich für 25 mm: Sigma 10-20mm F4-5,6 (400 Euro), an Pentax K20D (14 Megapixel im klassischen Bayer-Layout)
- deren JPEG-Einstellungen auf "natürlich" belassen
Die 4 Ausschnitte sind 100%-Crops
Oben-links: XF1 RAW durch Adobe /
Oben-rechts: Pentax RAW
Unten-links: XF1 JPEG
Unten-rechts: Pentax JPEG
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Ergebnisse:
Platz 1: Die Pentax-JPEG gibt die Struktur als einzige perfekt originalgetreu wieder (Farbe, Kontraste, Plastizität der Struktur) und ist daher die Referenz (jaja, ich weiß schon, warum ich die damals gekauft hatte)

Platz 2a: Adobes Pentax-RAW-Verarbeitung hat einen rosigen Stich, und leider wirkt die Struktur zweidimensionaler, es geht Mikro-Plastizität verloren.
Platz 2b: die XF1-JPEG erhält wunderschön die Plastizität der Struktur, allerdings werden weiße Stellen übertrieben, so dass sich eine (verkehrte) Glanz-Illusion ergibt.
Platz 3: Adobes XF1-RAW-Verarbeitung ist schlechter als bei der Pentax: grün-gelblicher Stich, und wenig plastisch (wirkt fast in Richtung Tuschekleckse).
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Fazit:
- Die JPEG-Engine der XF1 schlägt die Fähigkeiten von Adobes RAW-Engine, zumindest was die Qualität der Schärfung betrifft, die Farben, und die Mikro-Kontraste.
Ich würde bisherigen Adobe-RAW-Workflowern empfehlen, immer in RAW+JPEG zu fotografieren, und RAW nur noch dann weiterzuverarbeiten, wenn extreme Kontraste zu managen sind. Oder starkes High-ISO-Rauschen, da ist Adobe vielleicht doch noch besser als übliche (auf Schnelligkeit getrimmte) JPEG-Engines.
- bei 25 mm steht die Auflösung (auch in Randnähe) dem 400-euro-teuren Sigma eigentlich kaum nach. Aber man sollte tunlichst NUR bei Blende 1,8 oder 5,6 fotografieren, alle anderen sind schlechter (Tiefpunkt bei Blende 4).
Zur Telereserve: Das Zentrum bei 100 mm ist auch bei Offenblende dem ersten Augenschein nach gut aufgelöst (Ausnutzung der 12MP), so dass Tele-Crops (im Rahmen der verfügbaren 12 Megapixel) möglich sind.
Zur RX100: Das Objektiv der XF1 ist (mit ach und krach) für 12, aber mit Sicherheit nicht für 20 Megapixel ausgelegt, und bringt eine derartige Auflösung auch nicht. Da steht das der RX100 auflösungsmäßig nunmal eine ganze Liga drüber. Selbst um auf der XF1 "nur" deren 12 Megapixel auszunutzen, muss man sehr auf die Blende achtgeben. Jegliche Vermutungen über "RX100-Objektiv=underperformer" können sich allerhöchstens auf Flare oder Randschärfe bezogen haben, oder allenfalls noch Farben und Kontrast (soweit durch Objektiv beeinflusst). Aber um das gegenzuprüfen, bräuchte man halt jemanden, der beide hat...
Grüße,
Frater
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