Ob ein Film jetzt Korn zeigt oder nicht - da spielen noch weitaus mehr Faktoren eine Rolle. Erstmal der Film - der war bei dem Bild ein HP5+ (ISO400) und natürlich die Art des Entwickelns (Kippentwickling hier) und vom Entwickler (Rodinal 1+25)
Also von der Basis her ist das Bild nicht auf möglichst wenig Korn getrimmt - weil dann hätte ich eher einen PanF genommen und ihn mit einem anderen Entwickler entwickeln lassen. (Rodinal ist kinderleicht, aber Feinstkornentickler...ohjee)
Aber - selbst in 60*60cm sehen die Bilder spitze aus an der Wand. Wieso dann groß noch Gedanken machen ?
Mir gefällt die Charakteristik mit Feinstkornentwickler nicht so gut. Ich hatte seinerzeit eine ganze Menge ausprobiert. Mir gefällt Rodinal eindeutig am besten unter den S/W-Entwicklern. Den hatte ich früher sogar für Minox-Kleinstbildfilm in 1:50 oder 1:100 verwendet. Hat sogar mit dem winzigen Format großartig ausgeschaut.
Ich gestehe, dass ich mich diesem Sado-Maso-Thema "digital vs. analog" nicht entziehen kann, obwohl wir es - denke ich doch - alle besser wissen.
Den großen - und vielleicht einzigen Unterschied - sehe ich in der besseren Bewältigung der Tonwerte in Richtung Weiß. Da gibt es bei digital typischerweise einen Tonwertabriß, der sehr häßlich aussieht.
Test: Aufnahme eines leuchtenden Bremslichts eines Autos (normales mit Glühlampe) in der Dämmerung. Und zwar so belichtet, dass der Bereich der Glühbirne sehr hell ist. Bei digital ist dann ein annähernd kreisrunder Bereich scharf begrenzt weiß; wie mit einer Schere ausgeschnitten. Bei Film gibt es einen homogenen Verlauf. Weiterer Fehler bei Digital: Das Rot des Cellons wird in Richtung heller nicht heller rot, sondern orange. Das schaut erbärmlich aus, und diesen Fehler machen sehr viele Digitalkameras.
So lange keine solchen Highlights in einem Foto vorhanden sind, dürfte es keinen ernsthaften Unterschied zwischen Digital und analog geben. Abgesehen von der unterschiedlichen Charakteristik, die aber auch Geschmackssache ist.
Eine gewisse Abhilfe bringt es - finde ich -, wenn man leicht unterbelichtet, sodass wirkliches Weiß nicht im Bild vorkommt. Dann kann man das nachträglich so korrigieren, dass das korrekt ausschaut. Nachteil ist freilich, dass dabei das Rauschen stärker wird.
Am besten bewältigt dieses Problem der Sensor Fujifilm SuperCCD SR, aber den gibt es halt nur in Fujifilm-Kameras.